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Uranpreise auf 12-Jahres-Hoch

Geopolitische Spannungen und Angebotsengpässe treiben den Uran-Markt.

Wie schon im Artikel „Uranaktien 2023: Eine Chance für Anleger?“ berichtet, ist Uran wieder in den Schlagzeilen, und diesmal geht es nicht um Kernschmelzen oder Umweltkatastrophen. Der Preis für diesen kritischen Rohstoff für Atomkraftwerke hat kürzlich ein 12-Jahres-Hoch von 62 Dollar pro Pfund erreicht. Im Vergleich zu Anfang August ist der Preis um 10 Prozent gestiegen; im letzten Jahr sogar um über 20 Prozent. Aber was steckt hinter dieser beispiellosen Rally?

Geopolitische Unsicherheiten

Europa, ein wichtiger Verbraucher von Uran, spürt den Druck. Die militärische Umwälzung in Niger, einem der weltweit größten Uranproduzenten, hat das Angebot erheblich eingeschränkt. Besonders die französischen Kernkraftwerke sind davon betroffen. Hinzu kommt, dass die Ukraine-Krise und die darauffolgenden westlichen Sanktionen das Vertrauen in die russischen Uranlieferungen erschüttert haben.

Uran: Ein Schlüssel für die CO2-arme Energiezukunft?

Trotz der kontroversen Debatte um die Sicherheit von Atomkraft hat die Technologie auch ihre Vorzüge. Sie bietet eine der effizientesten Methoden zur Stromerzeugung, bei der enorm viel Energie aus einer relativ kleinen Menge an Rohstoff gewonnen wird. Wichtiger noch: Kernkraftwerke emittieren während des Betriebs kein CO2 und könnten daher eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen. Fortschritte in der Reaktortechnologie minimieren zudem die Sicherheitsrisiken.

Im Fokus: Uranium Energy

Inmitten der steigenden Uranpreise sticht ein Unternehmen hervor: Uranium Energy Corp. Dieses US-amerikanische Unternehmen mit Sitz in Texas ist in der Uranexploration und -förderung aktiv und hat Projekte in mehreren US-Bundesstaaten. Es zielt darauf ab, ein kostengünstiger Lieferant von U3O8 zu werden und ist damit gut positioniert, von dem aktuellen Aufschwung im Uran-Markt zu profitieren. Interessanterweise legte die Aktie von Uranium Energy in den letzten vier Wochen um beeindruckende 50 Prozent zu.

Abhängigkeit von Russland

Trotz der geopolitischen Spannungen bezieht Europa noch immer etwa 20 Prozent seines Urans aus Russland. In einigen europäischen Ländern wie Tschechien und Ungarn gibt es sogar Atomkraftwerke, die aus technischen Gründen nur mit russischem Uran betrieben werden können.

Asiens nukleare Ambitionen

Während Europa und die USA versuchen, ihre Abhängigkeit von Russland zu reduzieren, prescht China im Atomenergiesektor voran. Innerhalb der nächsten 15 Jahre plant das Land, 45 neue Atomreaktoren zu bauen. Auch Russland und Indien haben ehrgeizige Pläne. Dieses globale Wachstum in der Atomenergie trifft auf ein stagnierendes Angebot, was den Uranpreis weiter in die Höhe treibt.

Fazit

Der Uran-Markt befindet sich an einem kritischen Punkt. Geopolitische Unsicherheiten, steigende Nachfrage und Angebotsengpässe treiben die Preise in die Höhe. Für Anleger könnte das eine Gelegenheit sein, aber für Länder, die stark von Atomenergie abhängig sind, läuten die Alarmglocken immer lauter. Mit den jüngsten Fortschritten in der Reaktortechnologie scheint jedoch eine sicherere und effizientere Nutzung von Atomenergie in greifbarer Nähe zu sein. Daher bleibt Uran ein kritischer Faktor im globalen Energiemix der Zukunft.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.