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Generationenbilanz zeigt Deutschlands wirkliche Schulden

Die Generationenbilanz zeigt, dass Deutschlands wirkliche Schulden siebenmal so hoch sind, wie ausgewiesen. Was bedeutet das für uns Bürger?

Deutschland gilt mit einer Staatsschuldenquote von rund 67 % im internationalen Vergleich immer noch als ein recht moderat verschuldetes Land. Im Vereinigten Königreich liegt der Wert bei 103 Prozent, in Frankreich bei 111 Prozent und in den USA sogar bei 122 Prozent. Eine als Generationenbilanz bezeichnete Untersuchung kommt allerdings zu einem völlig anderen Ergebnis.

Offizielle und implizite Staatsverschuldung

Die Generationenbilanz ist das Ergebnis einer Untersuchung des Finanzwissenschaftlers Bernd Raffelhüschen von der Stiftung Marktwirtschaft. Sie taxiert die tatsächliche Verschuldung auf 17,3 Billionen Euro und damit etwa auf das 4,5-fache des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Diese Diskrepanz von ganzen Größenordnungen erklärt sich durch einen anderen Blickwinkel auf Schulden.

Raffelhüschen rechnet nämlich die implizite Verschuldung mit ein, die sich aus den Leistungszusagen der Sozialversicherungen ergibt. Diese gelten nicht als Staatsschulden im technischen Sinn, doch der Effekt ist der gleiche: Es handelt sich um Geld, das von Staat beziehungsweise den gesetzlichen Versicherungsträgern gezahlt werden muss.

Optimistisches Szenario

Der erschreckend hohen impliziten Verschuldung liegt sogar bereits ein relativ optimistisches Szenario zugrunde. Es unterstellt eine konstante Nettoimmigration von 290.000 Menschen. Die Nettoimmigration ergibt sich aus der Zahl der Zuwanderungen minus der Zahl der Abwanderungen. Zweitens behandelt das Szenario diese 290.000 Menschen als im sozialversicherungspflichtigen Erwerb stehend oder in anderen Worten: als Einnahmequelle für die Sozialversicherungen.

Tatsächlich war die Nettoimmigration zuletzt ungewöhnlich hoch. Sie lag im Jahr 2022 bei 1,462 Millionen Menschen. Das ist aber erstens eine Ausnahmesituation, da der mit Abstand größte Teil der zugewanderten Flüchtlinge aus der Ukraine sind. Zweitens ist die Zahl nicht gleichzusetzen mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Tatsächlich liegt die Erwerbsquote der Flüchtlinge im ersten Jahr bei mageren 7 Prozent. Sie steigt dann allerdings auf 54 Prozent nach sechs Jahren und auf 62 % nach sieben Jahren.

Das Boomer-Problem

Während die zu erwartenden Einnahmen der Sozialversicherungen immer eine Sache der Schätzung sind, verhält es sich bei den bereits existierenden Ansprüchen um eine bekannte Größe. Der Überhang der Ansprüche gegenüber den Einzahlungen ist im Wesentlichen ein demografisches Problem. Man könnte es auch das Boomer-Problem nennen. Die geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1969 sind heute überwiegend noch nicht im Rentenalter, doch mit jedem Jahr wechselt eine bedeutende Anzahl aus dem Lager der Einzahler ins Lager der Renten- oder Pensionsbezieher.

Massiv steigende Sozialversicherungsbeiträge unvermeidlich

Je mehr Menschen aus den geburtenstarken Jahrgängen in Rente gehen, desto größer werden unvermeidlich die Belastungen der einzahlenden Teile der Bevölkerung. Die negative Generationenbilanz wird sich also zwingend ganz direkt im Geldbeutel der einzelnen Bürger bemerkbar machen. Bernd Raffelhüschen geht davon aus, dass die Krankenversicherungsbeiträge von 15 auf 28 Prozent und die Beiträge der Rentenversicherung von 18,6 auf 25 Prozent steigen werden. Um diesem Trend entgegenzuwirken, gibt es eigentlich keine andere Option als eine schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.