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Was steckt hinter der Inflation und den Teuerungen?

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Inflation – was steckt wirklich dahinter?

So läuft die Erhöhung der Geldmenge

Inflation bedeutet nicht „Anstieg des allgemeinen Preisniveaus“. Die Preisanstiege, die wir erleben, sind vielmehr eine Auswirkung der Inflation. Denn das Wort steht seit jeher nur für eines: Den Anstieg bzw. das „Aufblähen“ der Geldmenge. Aber was steckt wirklich hinter der Inflation? Wie kommt diese Erhöhung der Geldmenge zustande?

Die Geldmenge, von der wir hier im Zusammenhang mit der Inflation sprechen, wird von der EZB als M3 bezeichnet und umfasst die gesamte Geldmenge, die in einer Wirtschaft im Umlauf ist, einschließlich Bargeld, Einlagen und andere liquide Mittel. Die Kontrolle darüber liegt bei den Zentralbanken. Offiziell steuern sie die Geldmenge, um Preisstabilität zu gewährleisten. Wenn aber Inflation gleichbedeutend mit Geldmengenwachstum ist, müssen wir genauer fragen: Was steckt wirklich hinter der Inflation und den Teuerungen? Und was wird damit von den Zentralbanken bezweckt?

Geldmenge seit der Euro-Einführung mehr als verdreifacht

Als 2002 der Euro eingeführt wurde, lag die Geldmenge bei 4,7 Billionen Euro. Bis Ende 2022 stieg sie auf 16,1 Billionen an. Das entspricht mehr als einer Verdreifachung! Aber auch der Sprung von Dezember 2019 bis Dezember 2022 sagt viel aus: M3 betrug in der Eurozone erst etwa 12,1 Billionen Euro, im Dezember 2020 war M3 auf etwa 13,3 Billionen Euro angestiegen (10%), und Ende Dezember 2022 betrug M3 dann 16,1 Billionen Euro, was einem Anstieg seit Dezember 2019 von rund 33 Prozent ausmacht.

Die EZB hat damit in letzter Zeit mehr Geld aus dem Nichts geschaffen
als zu jedem anderen Zeitpunkt in der Geschichte.


Diese Erhöhung der Geldmenge aus dem Nichts findet statt, ohne dass auf der anderen Seite ein ebenfalls sich erhöhender Gegenwert zu finden ist (z.B. mehr Produktion von Gütern, Dienstleistungen). Es gibt also mehr Geld, aber nicht mehr Angebote. Dadurch steigen die Preise.

Einige wenige gewinnen, viele verlieren

Einige wenige Menschen profitieren von dieser Geldmengenerhöhung. Sie sitzen (zum Beispiel als Großunternehmer) „ganz oben“ in der Geld-Nahrungskette und erhalten das aus dem Nichts geschaffene Geld beispielsweise direkt von den Zentralbanken als Kredite, mit denen sie tolle Investitionen tätigen können, während das Preisniveau noch niedriger ist. Die erhöhte Geldmenge beschert ihnen auf diesem Wege große Gewinne u.a. aus Handels- und Transaktionsgebührengeschäften. Ein riesiger Vorteil! Wenn sich die Geldmenge aber langsam auf alle verteilt hat (wie Honig, der langsam in ein Glas tropft), sind die Auswirkungen bereits spürbar und die Preise gestiegen.

Das Einkommen und das Wachstum der Vermögenswerte der meisten Menschen können mit dieser Geldentwertung nicht Schritt halten. Das Ergebnis: eine gigantische Umverteilung von Einkommen und Vermögen. Wenn die Inflation höher ist als die Lohn- und Zinserhöhungen oder das Wachstum der Anlagemärkte, werden die Arbeitnehmer, Sparer und Investoren relativ ärmer, während die Schuldennehmer relativ reicher werden.

Dieser Mechanismus kommt einer schleichenden Enteignung bzw. einer versteckten und damit illegalen Steuer gleich – denn die Abgaben, die Ottonormalverbraucher auf diese Weise unbemerkt tätigen muss, wurden von keinem Parlament durch demokratische Abstimmung beschlossen. Daher ergibt es Sinn, dass die Aufklärung über Inflation etwas nebulös bleibt.

Wer aber verstanden hat, dass es sich hier um die Erhöhung der Geldmenge handelt, weiß auch:

1. Finanzielle Bildung macht handlungsfähig – auch in diesen Zeiten
2. Die Inflation ist weitaus höher als angegeben
3. Mein Geld ist deutlich weniger wert und ich sollte mir Instrumente suchen, die die wahre Inflationsrate ausgleichen können.

Hören Sie dazu hier meinen Podcast „Die wahre Ursache der Inflation: Erhöhung der Geldmenge„.

Hier beschreibe ich eine Investmentoption, die mit der wahren Inflation Schritt halten kann.

Und hier können Sie die wahre Inflationsrate einfach selber berechnen.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.