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Inflation trifft auf andere Krisen: weiter hohe Geldentwertung

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Inflation trifft auf andere Krisen: weiter hohe Geldentwertung

Die offiziellen Inflationsraten sinken, aber stimmen nicht. Die wahre Zahl ist bedeutend höher – und die Inflation trifft auf weitere globale Probleme.
Wie können wir mit der hohen Geldentwertung durch Krisen Schritt halten?

Trifft ein Hurrikan auf ein bereits von Starkregen betroffenes Gebiet, führt dies zu noch stärkeren Winden und heftigerem Regen. Die Schäden werden schwerer. Man bezeichnet dieses Aufeinandertreffen mehrerer Unwetter als „perfekten Sturm“. Die Vorhersage von Wetterphänomenen ist daher wichtig, um die Bevölkerung vor möglichen Gefahren zu warnen und ihnen Zeit zu geben, sich vorzubereiten.

Im Finanzbereich deutet vieles auf einen perfekten Sturm mit gravierenden Auswirkungen hin. Mehrere schwere Unwetter (Krisen) sind in den letzten Jahren über uns hinweggezogen. Neue kündigen sich an – mit massiven Auswirkungen auf alle Investitionen. Aber wir werden nicht vorgewarnt und informiert. So steht es tatsächlich um Inflations-Rate und die Geldentwertung, die mit jeder Krise voranschreitet:

Begriffe verdreht und Inflations-Statistiken verfälscht

Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt aktuell in Ländern mit zweistelligen Inflations-Raten. Selbst der US-Dollar – für viele die beste aller Fiatwährungen – verliert jedes Jahr 7-8 Prozent und damit alle neun Jahre 50 Prozent seiner Kaufkraft. Bei anderen Fiatwährungen schmilzt die Kaufkraft noch schneller dahin.

Dieser besorgniserregende Trend beruht auf der größten Täuschung, die es je gegeben hat: Die meisten Menschen wissen nicht, was (gutes) Geld ist. Wir akzeptieren gedankenlos alles, was die Regierungen uns an wertlosen digitalen Geldmitteln und ungedeckten Papierscheinen als „Geld“ vorsetzen.

Zudem ist „Inflation“ eines der am häufigsten missbrauchten Wörter in unserer Sprache.

Die ursprüngliche Bedeutung von Inflation ist „Anstieg der Geldmenge“. In der aktuellen Onlineausgabe des Duden steht jedoch nur noch „anhaltende allgemeine Erhöhung des Preisniveaus und dadurch bedingter Rückgang der Kaufkraft einer Währung“. Diese Definition bringt Ursache und Wirkung durcheinander. Reine Preissteigerungen sind nämlich keine Inflation. Sie sind vielmehr eine Auswirkung der Inflation. Eine Auswirkung des Anstiegs der Geldmenge, welcher von der EZB scheinbar unbemerkt vorangetrieben wird.

Es ist keine Überraschung, dass wir uns lieber auf eine nebulöse Statistik wie den Verbraucherpreisindex konzentrieren sollen (der ebenfalls nichts taugt), statt auf besagte Veränderung der Geldmenge.

Noch nie war so viel Geld im Umlauf – und das hat Folgen!

Die Geldmenge wird von der EZB als M3 bezeichnet und umfasst die gesamte Geldmenge in der Wirtschaft, einschließlich Bargeld, Einlagen und andere liquide Mittel. Im Dezember 2019 betrug M3 in der Eurozone etwa 12,1 Billionen Euro. Bis Dezember 2020 war M3 auf etwa 13,3 Billionen Euro angestiegen, was einem Anstieg von rund 10% entspricht.Ende Dezember 2022 betrug M3 etwa 16,1 Billionen Euro, was einem Anstieg seit Dezember 2019 von rund 33% ausmacht.  Die EZB hat in letzter Zeit mehr Geld aus dem Nichts geschaffen als zu jedem anderen Zeitpunkt in der Geschichte.

Entwicklung der Geldmenge M3 in der Eurozone – Statista

Können Ihr Vermögen und Ihre Investments mit 33% Schritt halten?

Wenn Ihr Vermögen nach Steuern seit März 2020 nicht um 33% gestiegen ist, dann halten Sie mit der Geldentwertung durch die EZB und die globalen Krisen nicht Schritt. Sie verlieren an Boden und vernichten mit ihren Investments Kaufkraft.

Es gibt aber einige Anleger, deren Vermögen nach Steuern seit Dezember 2019 um 33% gestiegen ist. Eine Investition in Gold beispielsweise im Dezember 2020 auf einem durchschnittlichen Preisniveau von 1.328 Euro je Feinunze (31,1 Gramm) und einem Anstieg auf das heutige Preislevel von 1.733 Euro je Feinunze erbrachte demnach 30 Prozent Preiszuwachs. Gold hat in dieser Phase sehr gut die Ausweitung der Geldmenge kompensiert. Es ist ein erstklassiges Mittel gegen Inflation.

Wie geht es weiter? Die Chancen stehen gut, dass es bald zu mehr Inflation und Finanzchaos kommen wird. Krise trifft auf Krise. Sind Sie bereit für den perfekten Sturm? Sind sie über die möglichen Unwetter informiert? Wissen Sie, was Geld wirklich ist und wie sie es erhalten können?

Hier gibt es einen ausführlicheren Artikel zur historischen Begriffsveränderung des Wortes „Inflation“.

Hier geht es zu einem Artikel über die Erhöhung der Geldmenge: Warum davon wenige Menschen profitieren, während die anderen schleichend enteignet werden.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.