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Steuereinnahmen erhöhen sich über 25 Prozent zum Vorjahr

Der Bürger ächzt unter der Last der steigenden Inflation. Ein Blick auf die explodierenden Steuereinnahmen lässt so manchen die Augen kräftig reiben. Der Staat profitiert von den hohen Energiepreisen und der Inflation. Steigende Preise bedeuten steigende Steuereinnahmen. Wie hoch die Zahlen sind, lässt durchaus staunen.

Der Profiteur ist der Staat

Das Bundesfinanzministerium gab die Zahlen bekannt. Im Juni 2022 sind die Steuereinnahmen um 26,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Bei der Umsatzsteuer wurden sogar mehr als 55 % mehr eingenommen. Somit wurden im Juni 2022 rund 93 Milliarden Euro Steuern eingenommen. Im ersten Halbjahr 2022 wuchs mit 17,5 Prozent das Steueraufkommen auf fast 408 Milliarden Euro. Ein Grund für diese guten Zahlen bildet der Arbeitsmarkt, welcher trotz der vergangenen Lockdowns und rund zweijährigen schwierigen Phase eine kräftige Einnahmezunahme verbuchen konnte. Ein Blick auf die gewachsene Körperschaftssteuer zum Jahresvergleich um 29,3 Prozent unterstreicht das Gesamtergebnis.

Hohe Inflation lassen die Umsatzsteuer sprudeln

Ein Umsatzplus von 55 Prozent bei der Umsatzsteuer lässt aufhorchen. Der hohe Anstieg hängt unmittelbar mit der außerordentlich erhöhten Einnahme der Einfuhrumsatzsteuer mit 267,6 Prozent plus. Auf die Binnenumsatzsteuer entfiel ein Plus von 9,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum vom Juni 2021.

Im Energiesektor kam es ebenfalls zu Gewinnzuwächsen. Die Energiesteuer konnte ein Plus von 3,2 Prozent verbuchen. Die Stromsteuer sogar zweistellig mit 13,5 Prozent. Der deutschen Bevölkerung schmeckte der Alkohol und somit ist ein Plus von 19 Prozent aufzulisten. Die Versicherungssteuer wuchs mit + 7,2 Prozent und die Luftverkehrssteuer wies ein Plus von 541,1 Prozent aus. Das Plus in diesem Bereich ist kein Wunder, da zuvor das Jahr 2021 stark gekennzeichnet war von der Pandemie und dem entsprechenden Flugverhalten.

Die Frage stellt sich nun, ob die erhöhten Steuereinnahmen genutzt werden, um die Verbraucher bei den hohen Energiepreisen zu entlasten. So wie die Zahlen sprechen, sollte dies möglich sein. Christian Lindner, der Bundesfinanzminister, sieht keinen entsprechend großen Spielraum. Die Zukunft sieht jedoch nicht gerade hell aus. Weiterhin wird eine steigende Inflation erwartet, mit drastisch steigenden Energiekosten. Dies würde wiederum zu noch höheren Steuereinnahmen führen. Wie lange der Verbraucher dies noch durchhalten kann, ist fraglich.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.