Spiegelt der fallende Kupferkurs die wirtschaftliche Lage der Welt wider?
Das Edelmetall Kupfer ist nicht nur für seine rötliche Farbe bekannt. An der Börse verheißt ein plötzlicher Abfall seines Kurses nichts Gutes und spricht für eine Schieflage in der Wirtschaft. Zu einem ebensolchen Einbruch kam es innerhalb der letzten Monate: Eine Tonne Kupfer kostete im April noch über 10.000 USD. Mittlerweile ist der Preis um satte 30 Prozent gefallen.
Der größte Abnehmer von Kupfer hat wirtschaftliche Probleme
Viele Spekulanten an der Börse setzen darauf, dass der Kupferpreis weiter fallen wird. Dafür wird nicht zuletzt die wirtschaftliche Situation in China angeführt: Das von Wachstumssorgen geplagte Land ist der weltweit größte Abnehmer von Kupfer. Rund 50 Prozent des Edelmetalls werden an China geliefert. Derzeit stehen aber mehrere chinesische Immobilienentwickler kurz vor der Insolvenz, weshalb die Arbeiten auf Baustellen immer mehr abgenommen haben. Hier wurde ursprünglich ein beachtlicher Teil des importierten Kupfers verbaut. Da der Verbrauch nun entsprechend reduziert wurde, sinkt auch die Nachfrage, was den Preis des Edelmetalls spürbar in den Keller drückt.
Fallender Kupferkurs – wie sieht die Zukunft aus?
Der Einbruch des Kupferpreises verunsichert nicht nur Spekulanten an der Börse, sondern auch Produzenten. Da der Markt weiterhin instabil bleibt, investieren viele von ihnen nur noch in wenige Abbauvorhaben. Dadurch wird die Menge verfügbaren Kupfers reduziert, wodurch eine künstliche Verknappung entsteht. Nimmt auf diese Weise das Angebot ab, kann dies dazu führen, dass die Nachfrage steigt und so auch der Preis des Edelmetalls zurück in die Höhe getrieben wird.
Der gefallene Kurs kann ohnehin aufgrund anderer Faktoren zeitnah wieder steigen. So entstehen im Rahmen der Energiewende zum Beispiel vermehrt Windturbinen, E-Autos und Solaranlagen, in denen Kupfer verbaut wird. Die höhere Nachfrage könnte den Preis bald wieder in die Höhe treiben, wodurch sich das derzeitige Tief von alleine beseitigt.