1x1 der Finanzen Blog

, , , ,

Silber-Gold-Ratio und Goldminenaktien lassen steigende Edelmetallkurse erwarten

Die Goldpreisentwicklung der vergangenen Monate hat kurz- bis mittelfristig orientierten Anlegern einiges an Geduld abverlangt. Stand der Goldpreis im April noch bei über 1.970 Dollar, so sind es aktuell weniger als 1.670 Dollar. Wer vor dem April 2020 gekauft hat, sitzt zwar immer noch auf teils sehr schönen Gewinnen, aber Späteinsteiger sind verständlicherweise ein wenig frustriert. Nun mehren sich die Anzeichen, dass es mit den Edelmetallen bald aufwärtsgehen könnte. Die Silber-Gold-Ratio, die hohe Short Ratio bei Silber sowie der Goldminensektor liefern hoffnungsvolle Signale.

Was ist die Silber Gold Ratio?

Die Silber Gold-Ratio gehört zu den weniger beachteten, aber deshalb nicht weniger wichtigen Indikatoren für die Analyse des Gold- und Silberpreises. Sie drückt das Verhältnis der beiden Preise zueinander aus und wird wie folgt berechnet: Silberpreis / Goldpreis = Silber-Gold-Ratio. Eine steigende Silber-Gold-Ratio bedeutet also, dass Silber in Gold ausgedrückt an Wert gewinnt, also relative Stärke zeigt.

Silber-Gold-Ratio aktuell

Ihre Bedeutung erhält die Silber-Gold-Ratio durch die Tatsache, dass der Silberpreis als der wendigere kleine Bruder des Goldpreises diesem voran läuft und dessen Preisentwicklung oft vorwegnimmt. Jedoch gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie es zu einer steigenden Silber-Gold-Ratio kommen kann. Es genügt für einen moderaten Anstieg bereits, wenn beide Edelmetallpreise fallen, Gold aber dabei stärker fällt.

Deshalb sollten Sie immer die Ratio im Zusammenhang mit der Gold- und Silberpreisentwicklung im Ganzen betrachten. In der aktuellen Situation ist ein steiler Anstieg festzustellen, der auf einem fallenden Goldpreis und einem steigenden Silberpreis beruht. Das bedeutet gemäß der Vorläuferfunktion des Silberpreises, dass sich Gold am unteren Ende der Abwärtsbewegung befinden könnte. Daraus ergibt sich gerade ein attraktiver Einstiegszeitpunkt.

Bestätigung durch MACD

Die reine Betrachtung des Charts der Silber-Gold-Ratio findet ihre Bestätigung im MACD, einem Indikator aus zwei exponentiell gleitenden Durchschnitten. Der MACD auf Wochenbasis hat jüngst ein Kaufsignal generiert. Zugleich war im Kerzenchart ein Up-Gap festzustellen, also ein Kurssprung, bei dem der Eröffnungskurs klar über dem Schlusskurs liegt. Die aktuelle Situation erinnert stark an die erste Jahreshälfte 2020, als zunächst der Silberpreis anzog und dann nach einem ähnlichen Chartverlauf und MACD-Signal in der Silber-Gold-Ratio auch der Goldpreis weiter anstieg.

Shorts in Silber könnten für Rückkaufdruck sorgen

Was den Silberpreis selbst angeht, so ist hier am Futures-Markt eine hohe Short-Ratio festzustellen. Ein bedeutender Teil der Marktteilnehmer wettet also noch auf fallende Kurse. Wenn sich die Trendumkehr beim Silberpreis bestätigt, sollte das früher oder später verstärktes Covern (Rückkäufe) zur Folge haben, was den Silberpreis weiter in die Höhe treiben würde. Gemessen am Kursverlauf der letzten Jahre ist das weiße Edelmetall mit 19 bis 20 Dollar durchaus attraktiv bewertet. Zweistellige Kursanstiege sind auch auf kurzfristiger Basis möglich.

Positive Signale aus dem Goldminensektor

Zurück zum Goldpreis: Hier gibt es einen weiteren Hinweis darauf, dass sich die aktuelle Schwächephase ihrem Ende zuneigt. Dieser Hinweis stammt aus dem Goldminensektor, der wie auch die Silber-Goldpreis-Ratio eine Vorläuferfunktion für den Goldpreis hat. Der Bullish Percent Index, der das Verhältnis von positiven zu negativen Chartbildern ausdrückt, hat zuletzt einen möglichen Doppelboden ausgebildet. Die charttechnischen Signale werden auch von dem makroökonomischem Umfeld bestätigt, das nach wie vor durch eine nicht unter Kontrolle gebrachte Inflation und steigende Zinsen charakterisiert ist.

Beitrag von 1x1 der Finanzen Blog teilen:
Foto des Autors

Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.