1x1 der Finanzen Blog

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Liquidität erhalten und sichern: Gold als einzige Alternative?

Mittlerweile ist es unübersehbar, worin aller Voraussicht nach die Strategie der meisten Staaten rund um den Globus besteht, um die Corona-Krise in finanzieller Hinsicht möglichst schnell zu überwinden: die Ausgaben massiv erhöhen. In Verbindung damit wird es mal wieder so sein, dass die Märkte mit Zentralbankgeld überschwemmt werden. Eine Auswirkung dieses vermuteten Szenarios ist nicht nur, dass die Börsen rund um den Globus immer neue Höchststände erreichen. 

Zudem zeigt ebenso das Vorgehen des bekannten Automobilherstellers Tesla, der erst kürzlich etwa 1,5 Milliarden US-Dollar außerhalb des gewöhnlichen Finanzsektors investiert hat, nämlich in die Kryptowährungen Bitcoin, dass nach Alternativen gesucht wird. Es stellt sich also die Frage, ob tatsächlich fast nur noch Gold oder Silber geeignet sind, um langfristig Liquidität zu sichern und rentabel zu investieren.

Unternehmen sind einzelnen Investoren voraus

Das Vorgehen von Tesla ist nur ein Beispiel für immer mehr größere Unternehmen, insbesondere aus den Vereinigten Staaten, die mittlerweile die Situation an den Finanzmärkten erkannt haben. Dem stehen allerdings Investoren gegenüber, die noch nicht auf diesen Zug aufgesprungen sind. Dass immerhin eine wachsende Anzahl von Unternehmen ihre Strategie geändert hat und häufiger in Edelmetalle investiert, ist einer der Gründe dafür, dass die Preise für Gold und Silber in der jüngeren Vergangenheit deutlich angestiegen sind.

Dieser Entwicklung steht der Dollar gegenüber, in den immer weniger größere Unternehmen – so auch Tesla – auf der Grundlage von Zentralbankwährungen investieren wollen. Zwar handelt sich insbesondere beim Dollar mittlerweile seit fast 100 Jahren um eine unumstrittene Reservewährung, deren Lebensdauer allerdings nicht unendlich ist. So sind es insbesondere die Aktionen zahlreicher Regierungen und Zentralbanken im Zuge der Corona-Krise, die auch dem Dollar schwer zusetzen dürften.

US-Dollar fällt deutlich unter steigende Trendlinie

Eine charttechnische Auswirkung der Aktionen auf den Dollar ist bereits jetzt zu erkennen. So ist die amerikanische Währung mittlerweile eindeutig unter die steigende Trendlinie gesunken. Dies wiederum führt dazu, dass der bereits langfristig existierende Abwärtstrend weiter verfolgt werden dürfte. Die Schwäche des Dollars führt unter anderem dazu, dass insbesondere Edelmetalle wie Gold und Silber inzwischen eine optimale Möglichkeit sind, Bargeld und Liquidität nicht nur zu erhalten, sondern darüber hinaus zu vermehren.

Experten gehen von steigender Gold-Produktion aus 

Der sogenannte Goldoutput, also die jährlichen Produktion seitens der Gold-Bergbauunternehmen, ist im vergangenen Jahr um rund drei Prozent gesunken. Dies ist allerdings vor allem darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen aufgrund der Coronakrise dazu gezwungen waren, eine Stilllegung der Anlagen vorzunehmen. Die meisten Experten und Analysten gehen allerdings davon aus, dass der Goldoutput innerhalb des Jahrzehnts wieder ansteigen wird. Die Prognosen bewegen sich dabei für die kommenden Jahre auf eine jährliche Zunahme des Goldoutputs zwischen zwei bis vier Prozent. Dabei wird insbesondere davon ausgegangen, dass Russland seine Produktion deutlich ausweiten wird. 

Diese Tatsache dürfte sich allerdings aufgrund des vermehrten Angebotes nicht negativ auf den Goldpreis auswirken. Stattdessen gehen die Fachleute davon aus, dass ein Großteil der Goldproduktion aus Russland gar nicht an den Markt gelangen wird. Stattdessen dürfte der russische Staat bzw. dürfen die russischen Banken die erhöhte Goldmenge nutzen, um Zentralbankbestände aufzubauen und das Gold letztendlich als eine Art Schutz vor US Sanktionen zu nutzen. 

Zusammenfassend sprechen die zuvor aufgeführten Ereignisse und Prognosen dazu, dass weitere Anzeichen für zukünftig steigende Goldpreise existieren. Es lohnt sich daher für immer mehr Anleger, Bargeldbestände in Gold umzuschichten und das Edelmetall als rentables Investment zu nutzen.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.