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Lagerung von Barren und Münzen- welche Verwahrungsarten gibt es?

Wer Gold- oder Silberbarren sowie Münzen aus Edelmetall kaufen möchte, der wird in dem Zusammenhang mit der Frage der Verwahrung konfrontiert. Manche Kunden entscheiden sich dafür, beispielsweise ihre Goldbarren im heimischen Tresor aufzubewahren. Andere Edelmetalleigentümer vertrauen ihrer Bank und deponieren die wertvolle Sammlung der Goldmünzen demzufolge in einem Bankschließfach. Eine weitere Option ist es, die Verwahrung einem Experten zu überlassen, die anschließend in sogenannten Hochsicherheitstresoren stattfindet.

Doch welche Verwahrmöglichkeit ist eigentlich für welchen Anleger die beste und worin bestehen die jeweiligen Vor- und Nachteile? Dieser Frage möchten wir in unserem Beitrag nachgehen. Daher stellen wir zunächst die existierenden Verwahrmöglichkeiten dar, um im zweiten Schritt zu beurteilen, worin die Vor- und Nachteile liegen.

Welche Möglichkeiten existieren – ein Überblick

Grundsätzlich gibt es vier Verwahrmöglichkeiten für Edelmetalle, die Sie entweder in Form von Barren oder Münzen besitzen. Dabei handelt es sich um die nachfolgenden Alternativen:

  • Verwahrung in Verstecken, beispielsweise in einer Kiste im Garten
  • Heimische Tresor
  • Bankschließfach
  • Hochsicherheitstresor

Die erste Verwahrmöglichkeit, zum Beispiel Goldbarren „irgendwo“ zu verstecken, werden wir in unserem Beitrag allerdings nicht näher beleuchten. Der Grund ist, dass es viel zu unsicher ist, beispielsweise Silbermünzen in einer Kiste im Garten zu vergraben oder gar im Wald zu verstecken. Zum einen zahlt bei Diebstahl keine Versicherung, zum anderen ist es schlichtweg zu riskant, darauf zu vertrauen, dass eventuelle Diebe das Versteck nicht ausfindig machen. Aus dem Grund möchten wir uns weiterhin nur mit den drei Möglichkeiten beschäftigen, nämlich im heimischen Tresor, in Bankschließfach sowie in Hochsicherheitstresoren.

Bankschließfach: Sichere Verwahrung für begrenzte Bestände

Zahlreiche Anleger entscheiden sich für das Bankschließfach, wenn es um die sichere Verwahrung der eigenen Münzen oder Barren geht. Ganz so sicher, wie die meisten Kunden meinen, ist diese Art allerdings nicht.

Immer wieder schaffen es Einbrecher, auch die Tresoranlagen bei Banken zu öffnen bzw. Schließfächer auszurauben. Zwar ist die Aufbewahrung dort immer noch sicherer als im heimischen Tresor, aber eben nicht vollkommen risikofrei, wie es sich viele Bankkunden vorstellen.

Zu den Nachteilen gehört ebenfalls, dass Sie beim Verwahren im Bankschließfach nicht jederzeit Zugriff auf Ihre Edelmetallbestände haben, sondern in der Regel ausschließlich zu den Banköffnungszeiten. Darüber hinaus sind die Kosten höher, insbesondere bei größeren Bankschließfächern. Hier können durchaus pro Jahr einige Hundert Euro an Schließfachgebühren anfallen.

Zusammenfassend sollten Sie vor einer möglichen Verwahrung in Bankschließfach folgende Vor- und Nachteile kennen und bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen:

+ Sichere Verwahrung
+ Versicherung der Bestände bis zu bestimmten Gegenwerten möglich
+ Anonyme Verwahrung bis zu gewissen Betragsgrenzen

– Kosten für etwas größere Bankschließfächer oft mehrere Hundert Euro jährlich
– Einbruch- und Diebstahlrisiko nicht gänzlich ausgeschaltet
– Versicherung oft nur bis zu gewissen Gegenwerten möglich
– Verwahrung größerer Bestände aufgrund Platzmangel nicht möglich
– Zugriff lediglich zu den jeweiligen Banköffnungszeiten

Verwahrung der Edelmetallbestände im heimischen Tresor

Manche Anleger wünschen sich gerade bei Goldbarren, Silberbarren, Goldmünzen und Silbermünzen, dass sie diese auch einmal spontan in die Hände nehmen können. Deshalb und auch aus anderen Gründen entscheiden sich viele Edelmetallbesitzer dafür, die Verwahrung selbst im heimischen Tresor vorzunehmen. Wie schon beim Bankschließfach, gibt es allerdings auch bei dieser Wahlmöglichkeit sowohl Vor- als auch Nachteile zu berücksichtigen.

Ein Vorteil ist sicherlich der jederzeitige Zugriff auf die Bestände, sodass zum Beispiel auch am Wochenende spontan Goldmünzen entnommen werden können. Ein Nachteil besteht bei der Aufbewahrung im heimischen Tresor allerdings darin, dass das Einbruchs- und Diebstahlrisiko definitiv höher als im Bankschließfach ist. Darüber hinaus ist es nicht immer unauffällig, wenn Sie sich plötzlich einen vielleicht etwas größeren Tresor liefern lassen, um fortan Ihre Goldmünzen oder Goldbarren darin zu verwahren. Manche Diebe werden dadurch schnell aufmerksam, wodurch sich wiederum das Einbruchs- und Diebstahlrisiko erhöhen kann.

Zusammengefasst sind bei der Verwahrung ihrer Edelmetallbestände im heimischen Tresor folgende Vor- und Nachteile beachtenswert:

+ Jederzeit Zugriff auf Münzen und Barren
+ Keine jährlichen Gebühren wie beim Bankschließfach

– Einmalige Kosten für die Anschaffung des Tresors
– Erhöhtes Einbruchs- und Diebstahlrisiko
– Versicherung nur bedingt möglich
– Eher ungeeignet für größere Bestände

Wenn Sie sich für die Aufbewahrung im heimischen Tresor entscheiden, sollten Sie auf jeden Fall einige Ratschläge beachten. Dazu gehört unbedingt, dass Sie sich um eine ausreichende Versicherung kümmern. Nahezu alle Versicherungsgesellschaften knüpfen die Annahme des Versicherungsvertrages an bestimmte Bedingungen, wie zum Beispiel, dass der von Ihnen erworbene Tresor einer gewissen Sicherheitsklasse entspricht. Manchmal muss der Safe auch fest im Mauerwerk verankert sein, damit eine Versicherung überhaupt möglich ist. Eine bestimmte Größe muss der Tresor ebenfalls oft haben, sowohl zur eigenen Sicherung als auch im Hinblick auf die Versicherung. Das wiederum verursacht höhere Anschaffungskosten, die ebenfalls zu berücksichtigen sind.

Verwahrung im Hochsicherheitstresor: Profis kümmern sich um sichere Aufbewahrung

Eine dritte Verwahrmöglichkeit ist vielen Edelmetalleigentümern nicht bekannt, da oftmals nur eine Verwahrung im heimischen Tresor oder alternativ im Bankschließfach infrage kommt. Tatsächlich handelt es sich jedoch sogar um eine sehr moderne Form der Aufbewahrung von Münzen und Barren, nämlich innerhalb sogenannter Hochsicherheitstresore. Vereinfacht dargestellt handelt es sich dabei um externe Tresoranlagen, die sich nicht innerhalb einer Bank befinden, sondern speziell zur Aufbewahrung von Sachwerten wie Edelmetallen konstruiert wurden.

Ein Vorteil dieser Hochsicherheitstresore – auch im Vergleich zu Bankschließfächern – ist unter anderem, dass oft mögliche Einbrecher und Diebe gar nicht wissen, wo sich die entsprechende Anlage befindet. Eine Bankfiliale hingegen ist jedermann bekannt, sodass gezielt auf diesem Standort ein Einbruch verübt werden kann. Bei den meisten Hochsicherheitstresoren wissen hingegen potenzielle Einbrecher nicht, wo sich diese befinden.

Nicht wenige Hochsicherheitstresore und die entsprechenden Anlagen werden rund um die Uhr bewacht, also auch nachts, was in Banken normalerweise nicht der Fall ist. Im Hinblick auf die Sicherheit kann man also das Zwischenfazit ziehen, dass derartige Hochsicherheitstresore in der Regel sogar einen höheren Schutz als das Bankschließfach bieten. Sie müssen lediglich darauf achten, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt und wo sich die entsprechenden Tresoranlagen befinden, in denen zukünftig vielleicht auch Ihre Edelmetallbestände verwahrt werden. Empfehlenswerte Länder sind in der Hinsicht vor allem:

  • Schweiz
  • Liechtenstein
  • Deutschland
  • Österreich

Auf jeden Fall sollte in dem jeweiligen Land ein politisch stabiles System vorherrschen und keine Gefahr bestehen, dass zum Beispiel die Regierung Privateigentum beschlagnahmen könnte. Hauptsächlich die Schweiz und Deutschland gelten allgemein als die sichersten Länder, wenn eine Verwahrung in Hochsicherheitstresoren geplant ist. Lassen Sie uns auch bei dieser Verwahrart zusammenfassend einen Blick auf die Vor- und Nachteile werfen:

+ Sehr sichere Verwahrung
+ Bestände können in der Regel jederzeit an den Eigentümer ausgeliefert werden
+ Verwahrung auch größerer Bestände (Menge an Barren) möglich
+ Versicherung der Bestände in aller Regel integriert
+ Anonyme Verwahrung, da Aufenthalt der Tresoranlagen oft nicht bekannt (exakter Standort)
+ Verwahrung relativ günstig oder manchmal sogar im Kaufpreis der Barren und Münzen enthalten

– Keine sofortige Zugriffsmöglichkeit (wie im heimischen Tresor)
– Auf vertrauensvollen Anbieter achten

Insbesondere größere oder erfahrene Online-Edelmetallhändler, wie Noble Metal Factory (NMF OHG), arbeiten immer öfter mit Anbietern zusammen, welche für die äußerste sichere Verwahrung der Bestände in Hochsicherheitstresoren sorgen. Kunden können sich dann einerseits auf eine weitestgehend risikolose Verwahrung ihrer Bestände verlassen und bekommen ihre Münzen oder Barren auf Wunsch meistens innerhalb weniger Tage ausgeliefert.

Somit ist die Verwahrung in solchen speziellen Anlagen zwar oft noch unbekannt, stellt aber für viele Anleger in der Zusammenfassung sogar die beste Option dar, wenn es um eine flexible und sichere Aufbewahrung von Edelmetallen geht.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.