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Indirekte Anlage in Gold – mehrere Nachteile für Anleger

Momentan suchen Anleger verstärkt nach alternativen Investments, was zum einen auf die anhaltende Niedrigzinsphase zurückzuführen ist. Mit Tagesgeld & Co. lassen sich keine nennenswerten Erträge mehr erzielen. Hinzu kommt die rasant steigende Inflationsrate, sodass Investoren bei faktisch allen verzinslichen Anlageformen teilweise deutliche Realkapitalverluste erleiden. Qualifizierte und clevere Berater empfehlen häufiger ein Investment in Sachwerte, insbesondere in Immobilien und Edelmetalle.

Die Anlage in sogenanntes Betongold kommt allerdings für viele Anleger nicht infrage, weil für einen Direktkauf von Immobilien mehrere Hunderttausend Euro an Kapital vorhanden sein müssen. Daher favorisieren zahlreiche Anleger bei einem gewünschten Investment in Sachwerte Edelmetalle wie Gold und Silber. Ein Problem besteht allerdings darin, dass viele Berater ein sogenanntes indirektes Investment in Edelmetalle empfehlen.

Worum handelt es sich bei einem indirekten Investment in Gold?

Mit einem indirekten Investment in Gold oder Silber ist gemeint, dass Anleger in dem Fall das Material Gold bzw. Silber nicht physisch erwerben, sondern eben indirekt in Edelmetalle investieren. Das geschieht über verschiedene Finanzprodukte, die auf die eine oder andere Art und Weise einen Bezug zu Edelmetallen haben. Typische Beispiele, mit welchen Anlageprodukten indirekt in Gold und Silber investiert werden kann, sind:

  • Aktien
  • Fonds
  • Zertifikate
  • Derivate

Zu den indirekten Anlageformen in Gold oder Silber zählen zum Beispiel Aktien, für die sich Anleger nicht selten entscheiden, wenn sie in Edelmetalle investieren möchten. Als Gold- oder Silberaktien werden die Wertpapiere von Unternehmen bezeichnet, die im Zuge ihres Geschäftsbetriebes mit Edelmetallen zu tun haben. Dabei kann es sich zum Beispiel um große Schmuckhändler, Gold- und Silberminen sowie größere Edelmetallhändler handeln. Eine ganz ähnliche Konstruktion gibt es bei Aktienfonds oder Goldfonds in Form geschlossener Fonds. Auch dort investieren Sie in die entsprechende Gesellschaft und nicht auf direktem Wege in das Edelmetall.

Zertifikate und Derivate, wie zum Beispiel Optionen oder Futures, sind weniger für eine längerfristige Geldanlage geeignet. Stattdessen dienen sie meistens Spekulationszwecken, auch wenn Sie zum Beispiel mittels Optionen und Futures noch am direktesten unter den indirekten Investments in Gold anlegen können. Jedoch handelt es sich um eine sehr riskante Spekulation, die keinesfalls mit einer Geldanlage verwechselt werden darf.

Indirekte Anlage mittels Goldaktien: Zahlreiche verwässernde Faktoren

Wer sich grundsätzlich für ein Investment in Edelmetalle entschieden hat, der möchte eigentlich von steigenden Gold- oder Silberpreisen profitieren. Bei Goldaktien zum Beispiel funktioniert das jedoch meistens gar nicht oder nur teilweise, was daran liegt, dass es noch zahlreiche weitere Faktoren neben dem Gold- und Silberpreis gibt, welche die Kursentwicklung der einzelnen Aktie beeinflussen. Dazu gehören insbesondere:

  • Gesamtwirtschaftliche Lage (Konjunktur)
  • Politische Situation
  • Stimmung an der Börse (Börsenpsychologie)
  • Unternehmensdaten / Kennzahlen
  • Situation in der Branche
  • Internationale Krisenherde

Es gibt also eine Reihe von Einflussfaktoren, welche die Kursentwicklung faktisch aller Aktien an den Märkten in die eine oder andere Richtung bewegen können. Es kommt in dem Fall nicht einmal darauf an, in welcher Branche das Unternehmen tätig ist. Daher gibt es zahlreiche verwässernde Effekte, sodass tatsächlich die Kursentwicklung von Goldaktien oft nur zu einem relativ geringen Anteil von der Entwicklung des Goldpreises beeinflusst wird.

Aktienfonds: Große Auswahl an den Märkten wird zum Problem

Im Prinzip das gleiche Problem wie bei Goldaktien haben Sie bei Aktienfonds, welche zu einem großen Teil Edelmetallaktien im Depot haben. Hinzu kommt die relativ große Auswahl an Fonds, sodass Sie erst einmal den passenden Aktienfonds finden müssen. Dies erfordert einiges an Fachwissen und es vergeht meistens sehr viel Zeit, bis Sie den aus Ihrer Sicht geeigneten Fonds gefunden haben, der zum Beispiel möglichst viele Edelmetallaktien in seinem Portfolio hat.

Goldfonds als geschlossene Fonds: Sehr riskantes Investment

Als Alternative sehen manche Anleger sogenannte Goldfonds an. Dabei handelt es sich nicht um offene Fonds in Form von Aktienfonds, sondern um geschlossene Fonds bzw. Beteiligungen. Initiatoren sind zum Beispiel Goldminen, die durch die Ausgabe der Fondsanteile Kapital einsammeln möchten. Solche geschlossenen Fonds bergen allerdings ein enormes Risiko, da Sie Ihr Geld faktisch in eine einzelne Gesellschaft investieren.

Zwar wird der Preis der Fondsanteile durchaus in größerem Umfang durch die Entwicklung der Gold- oder Silberpreise beeinflusst. Allerdings ist eben das Risiko äußerst hoch, dass die jeweilige Gesellschaft insolvent werden könnte. Das hat dann jedoch in den wenigsten Fällen hauptsächlich mit einer eventuell negativen Entwicklung der Edelmetallpreise zu tun. Ferner besteht ein Problem bei Goldfonds darin, dass Sie meistens mindestens 10.000 bis 20.000 Euro investieren müssen und Ihr Kapital über mehrere Jahre binden.

Nachteile der indirekten Geldanlage in Edelmetalle zusammengefasst

Unserem bisherigen Beitrag konnten Sie entnehmen, dass Sie auf der einen Seite mit einer indirekten Anlage in Edelmetalle häufig kaum oder gar nicht von steigenden Edelmetallpreisen profitieren würden. Hinzu kommen einige produktspezifische Nachteile, die Sie mit einem indirekten Investment in Kauf nehmen. Zusammengefasst sind es je nach Anlageprodukt folgende Risiken und Nachteile, die ein indirektes Investment in Gold oder Silber beinhalten kann:

  • Entwicklung der Gold- oder Silberpreise wirkt sich nur minimal auf die mögliche Rendite (Kursgewinne etc.) des Anlageproduktes aus
  • Höheres Risiko bei manchen Anlageformen, beispielsweise geschlossene Fonds
  • Zeitaufwändige Suche nach dem passenden Anlageprodukt
  • Zum Teil längere Kapitalbindung
  • Bei manchen Anlageformen höhere Mindestanlagesumme
  • Bei einigen Produkten keine Eignung zur längerfristigen Kapitalanlage

Was ist also die Lösung für Anleger, die gerne gezielt aufgrund der Krisenbeständigkeit und des Inflationsschutzes jetzt in Edelmetalle investieren möchten, wenn indirekte Investment teilweise mehrere Nachteile haben? Die Lösung lautet: Der Kauf physischer Edelmetalle in Form von Barren oder Münzen.

Physisches Investment in Gold und Silber mit mehreren Vorteilen

Dass sich Anleger in der aktuellen Situation verstärkt für eine Sachwertanlage in Edelmetalle interessieren, ist definitiv der richtige Weg. Nicht unbedingt optimal ist allerdings für viele Anleger und auch Sparer die Entscheidung, Geld indirekt in Edelmetalle zu investieren, beispielsweise über Aktien oder Fonds. Der oftmals bessere Weg ist stattdessen die physische Geldanlage, die zum Beispiel über Goldbarren, Silberbarren, Silbermünzen oder Goldmünzen erfolgt. Diese Investments zeichnen sich durch mehrere Vorteile aus und es gibt einen Hauptvorteil gegenüber den indirekten Investments.

Dieser deutliche Vorzug besteht darin, dass sich die Entwicklung der Gold- oder Silberpreise ohne Verwässerung 1:1 auf die erzielbare Rendite auswirkt. Kaufen Sie zum Beispiel einen Goldbarren und ist der Goldpreis anschließend um 10 Prozent gestiegen, haben Sie (unter Abzug eines bestimmten Spreads) oft eine Wertsteigerung zwischen acht und neun Prozent erzielt. Auf direkterem Wege als beim Kauf von Barren oder Münzen können Sie demnach nicht in Edelmetalle investieren und dementsprechend 1:1 von eventuellen Preissteigerungen profitieren.

Darüber hinaus gibt es weitere Vorteile bei der physischen Anlage in Silber oder Gold, die es so bei einigen indirekten Anlageformen nicht gibt, nämlich:

Wertentwicklung wird 1:1 widerspiegelt

  • Investment schon für unter 50 Euro möglich, beispielsweise durch den Kauf von Silbermünzen oder Kleinstbarren aus Gold
  • Inflationsschutz und Krisenbeständigkeit
  • Kapital durch Verkauf der Barren oder Münzen jederzeit liquidierbar, somit keine Kapitalbindung
  • Zum Vermögensaufbau bestens geeignet, beispielsweise durch Edelmetallsparplan
  • Anonymer Kauf bis zu einem bestimmten Gegenwert möglich

Einige Vorteile führen dazu, dass sich eine direkte Anlage durch den Kauf von Barren oder Münzen für die meisten Anleger in der Summe besser eignet, als sich für eine indirekte Kapitalanlage in Edelmetalle zu entscheiden. Kaufen können Sie die Edelmetalle übrigens bequem online bei seriösen und erfahrenen Edelmetallhändlern wie der Noble Metal Factory.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.