Fortschritte in der Kernenergie schaffen neue (Anlage-) Möglichkeiten
Innovationen wie der Dual-Fluid-Reaktor ermöglichen auch eine Anlage in die Kernenergie.
Zwar mag Kernenergie im innerdeutschen Energie-Mix nach der finalen Abschaltung der AKWs keine Rolle mehr spielen, ein Blick über die Landesgrenzen hinaus zeigt aber: Deutschlands Sonderweg wird von der internationalen Gemeinschaft so nicht geteilt. Dass Kernenergie auch kein Energiemedium der Vergangenheit sein muss, beweisen Innovationen wie der Dual-Fluid-Reaktor.
Steigerung des Ernteertrags
Der Erntefaktor wird im Fachjargon als „EROI“ angegeben. Gemeint ist mit dem englischen Begriff „Energy Return on Investment“ also wie viel Energie durch die zuvor getätigten Investitionen als Ertrag zurückfließt. Um das besser verständlich in einen Kontext zu setzen, dazu einige Beispiele: Kohlekraftwerke, die ausschließlich Kohle zur Stromerzeugung nutzen, haben einen EROI von 30. Sie liefern also das Dreißigfache der Investitionsmittel als nutzbare Energie zurück. Solarstrom hat in der deutschen Hemisphäre gerade einmal einen EROI von 1,6. Während Windenergie in Deutschland auf den Faktor 4 kommt. Aus den erneuerbaren Energieträgern sticht lediglich Wasserkraft hervor, die mit einem EROI von 35 sogar effizienter als Kohle ist.
Alle genannten Beispiele hinken aber der Kernkraft hinterher, die bei zeitgemäßen Reaktoren einen Faktor von 75 erzielt. Damit zeigt sich, warum Deutschland mit seinem Weg aus der Kernkraft international quasi alleine dasteht. Der Energieträger, mitsamt den daran gekoppelten Prozessen, ist schlicht ausgesprochen effizient – und um ein Vielfaches effizienter als Solar- oder Windenergie. Es finden in der Kernenergie immer noch stetige Verbesserungen statt. Flüssigsalzreaktoren, die nicht einmal als das Optimum gelten, besitzen heute eine höhere Effizienzquote als ältere Modelle mit ebenso älteren Technologien.
Flüssigsalzreaktoren waren es auch, die für den Dual-Fluid-Reaktor als Vorbild galten. Bei diesen wird auf Trägersalz verzichtet, zudem wird ein externer Kühlkreislauf mit geschmolzenem Blei genutzt. Das wiederum resultiert in höheren Betriebstemperaturen und gesteigerten Leistungsdichten, die im nächsten Schritt dann zu einem verbesserten Effizienzgrad und damit EROI führen. Der Name der Dual-Fluid-Reaktoren ergibt sich also aus der ersten Flüssigkeit (dem Reaktionsmedium), das zusammen mit der Kühlungsflüssigkeit (dem Blei) verwendet wird.
Besonderheit des Dual-Fluid-Reaktors im Energie-Mix
Strom ist nicht gleich Strom und Energie nicht gleich Energie. Viel wichtiger ist eine Betrachtung der Primärenergie. Der Bedarf an Primärenergie kann nämlich, da liegt die deutsche Bundesregierung durchaus korrekt, nicht durch Kernenergie gedeckt werden – auch in keinem anderen Industrieland der Welt funktioniert das.
Dieser Umstand resultiert wiederum aus dem tatsächlichen Bedarf. Die Industrie benötigt nämlich nicht pauschal Strom, sondern Wärme – unter anderem als Heißdampf oder Heißgas. Herkömmliche Kernkraftreaktoren können das nicht liefern und sind für die Industrie daher auch nur anteilig nutzbar. Hier kommt nun aber wieder der Dual-Fluid-Reaktor als Besonderheit ins Spiel. Dabei handelt es sich nämlich um einen Heißkraftreaktor. Der im Gegenzug tatsächlich auch die Wärme liefern kann, statt nur den Strom. Mit dieser Technologie arbeitet der Reaktor mit bis zu 1000 Grad Celsius, weit oberhalb der rund 400 Grad Celsius, die herkömmliche Atommeiler haben.
Energie und Rohstoffe als Anlagemöglichkeit
Unsere moderne Welt steht weder auf den Beinen von Facebook noch von Google oder H&M. Sie steht auf den Beinen von Energie: namentlich Kohle, Öl und Uran – mit einer Beimischung regenerativer Energiequellen. Aus diesem Grund können Rohstoffe, wie beispielsweise Uran oder an der Uranförderung beteiligte Mining-Gesellschaften, auch eine potenziell lukrative Beimischung für das eigene Anlage-Portfolio abgeben.
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