1x1 der Finanzen Blog

, , , ,

Edelmetalle für die Geldanlage – in der Schweiz auf Platz 1 der Beliebtheit

Die Schweiz hatte schon immer ein positives Verhältnis zu Gold. Zürich ist ein bedeutender Handelsplatz für das Edelmetall. 70 % der globalen Goldraffination findet in den weltbekannten Scheideanstalten der Alpenrepublik wie Valcambi, Metalor und PAMP statt. Bei der Bevölkerung der Schweiz steigt derweil die Beliebtheit von Edelmetallen für die Geldanlage und als Krisenschutz.

Das fand die Edelmetallstudie 2022 des Goldhändlers Philoro und der Universität St. Gallen heraus. Wenig überraschend: Im Vergleich der einzelnen Edelmetalle liegt Gold vor Silber unangefochten auf dem ersten Platz. Auch der private Gesamtbesitz von Gold in der Schweiz ist sehr beachtlich. Den tatsächlichen Wert ihres Goldes unterschätzen die Eidgenossen allerdings deutlich.

Mehr als zwei Drittel der Schweizer halten Edelmetalle für sinnvolle Anlageform

67 % der Schweizer sind der Meinung, dass es sich bei physischen Edelmetallen um eine sinnvolle Form der Geldanlage handelt. Dem steht ein knappes Viertel von Menschen mit einer neutralen Einschätzung gegenüber. Als nicht sinnvoll für die Geldanlage werden Edelmetalle nur von einer kleinen Minderheit angesehen. Der Anteil liegt unter 10 %.

Auch die anderen Edelmetalle Silber, Platin und Palladium wurden in der Umfrage als separate Optionen abgefragt. Sie reichen erwartungsgemäß nicht an die Popularität von Gold heran. Einzeln betrachtet erreicht Silber einen Wert von 12,2 %, Platin von 10,6 % und Palladium von 7,2 %.

Edelmetalle führen vor Immobilien bei geplanten Investitionen

Eine Mehrheit von 51,5 % der Befragten hat die Absicht Edelmetalle zu kaufen, sofern das nötige Geld zur freien Verfügung steht. Das ist der Spitzenwert unter allen Formen der Geldanlage. Einen guten zweiten Platz erreichen Immobilien mit 50,2 %. Gold abzüglich der anderen Edelmetalle kommt auf 49 %. Aktien sind mit 32,9 % klar abgeschlagen und das klassische Sparkonto verzeichnet mit nur 26,7 % einen nochmals geringeren Zuspruch.

Warum wollen Schweizer in Edelmetalle investieren?

Nach ihrer Motivation für eine Investition in Edelmetalle gefragt, nennen die Schweizer Stabilität und Sicherheit mit 43,3 % und 41,3 % als wichtige Gründe. Für 29,2 % steht der Schutz vor Inflation im Vordergrund, während 27,3 % den Vermögensaufbau als wichtige Motivation sehen. Die Sichtbarkeit – gemeint ist hier der tatsächliche physische Besitz – ist für 19,5 % der Schweizer ein wichtiges Kriterium. Die Rendite spielt für 18,9 % und der Aspekt der Diversifizierung des Portfolios für 17,7 % eine Rolle.

Schweizer besitzen durchschnittlich knapp 100 g Gold – und unterschätzen den Wert

Der private Gesamtbesitz an Gold in der Schweiz summiert sich auf stolze 265 Tonnen im Wert von rund 15,1 Milliarden Franken oder 15,7 Millarden Euro auf Basis der Wechselkurse zum Zeitpunkt der Umfrage. Daraus ergibt sich ein rechnerischer Besitz pro Person von 94,7 Gramm physischem Gold. Die Menge bezieht sich nur auf Anlagegold. Goldschmuck bleibt unberücksichtigt.

Durchaus erstaunlich: Die meisten Schweizer halten ihr Gold für weniger wert, als es tatsächlich ist. Zum Zeitpunkt der Umfrage entsprachen 94,7 g Gold rund 5.400 Franken oder 5613 Euro. Die Eidgenossen schätzten den Wert im Durchschnitt auf 4.322 Franken oder 4.492 Euro.

Beitrag von 1x1 der Finanzen Blog teilen:
Foto des Autors

Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.