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Verwahrung von Gold und Silber über Edelmetallhändler oft am sichersten

Der Trend hin zum physischen Investment in Gold, Silber und anderen Edelmetallen ist nicht nur ungebrochen, sondern hat sich gerade in der Coronakrise noch einmal verstärkt. Zum einen entdecken immer mehr Anleger Edelmetalle als Investment grundsätzlich für sich. Zum anderen schichten manche Investoren ihre Bestände um, nämlich weg von indirekten Investments über ETFs oder andere Instrumente hin zur physischen Anlage in Silbermünzen, Goldbarren, Silberbarren oder Goldmünzen. In dem Zusammenhang stellt sich dann die Frage, auf welche Art und Weise die Münzen oder Barren am sichersten verwahrt werden können.

Häufiger Irrtum: Bankschließfach ist die sicherste Verwahrmöglichkeit

Ein weitverbreiteter Irrtum bezüglich der sichersten Verwahrung von physischen Edelmetallen ist, dass diese im Bankschließfach stattfindet. Natürlich denkt man zunächst, dass Barren oder Münzen nirgendwo so sicher aufbewahrt werden können, wie im Banktresor bzw. in dort vorhandenen Bankschließfächern. Zwar stimmt es, dass Sie Ihre Münzen und Barren dort vertrauensvoll einlagern können, denn nur Sie haben Zugriff auf Ihr Schließfach. Das bedeutet allerdings nicht, dass es sich automatisch auch um die sicherste Verwahrmöglichkeit handeln würde. 

In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder, teilweise spektakuläre, Einbrüche in Banken. Dabei wurden regelmäßig auch die Schließfächer aufgebrochen und zum Beispiel Goldmünzen oder Goldbarren der Kunden entwendet. Meistens sind die Schließfächer zwar versichert, aber oftmals nicht ausreichend. Manche Kunden wissen noch nicht einmal, dass sie zum Teil eine Schließfachversicherung separat abschließen müssen oder der Schutz zum Beispiel nur bis zu einen Gegenwert von 5.000 Euro existiert. Aus diesen Gründen sind Bankschließfächer objektiv betrachtet nicht die sicherste Verwahrmöglichkeit. 

Welche Möglichkeiten zur Verwahrung von Edelmetallen gibt es?

Lassen Sie uns zunächst kurz darauf eingehen, welche Verwahrmöglichkeiten es für Goldbarren, Silberbarren und andere physische Edelmetalle überhaupt gibt. Zu nennen sind hier in erster Linie die folgenden vier Lagerarten:

  • Tresor im eigenen Haus/Wohnung
  • Versteck, beispielsweise im Keller oder im Garten
  • Bankschließfach 
  • Hochsicherheitstresor externer Anbieter

Auf eine Verwahrmöglichkeit sind wir zuvor bereits eingegangen, nämlich auf die Lagerung der Münzen und Barren in Bankschließfach. Lassen Sie uns daher etwas näher die drei weiteren Varianten skizzieren.

Verstecken der Edelmetalle im Garten oder an anderen Orten

Am wenigsten zu empfehlen ist sicherlich die „Verwahrart“ in Form eines Versteckes. Tatsächlich gibt es nicht wenige Verbraucher, die zum Beispiel ihre Goldmünzen im Garten vergraben oder im Keller versteckt haben. Empfehlenswert ist diese Variante allerdings nicht, da es zum Beispiel keinen Versicherungsschutz gibt. Zudem ist es gerade bei Verstecken im Haus nicht unwahrscheinlich, dass diese von Einbrechern entdeckt und die Münzen oder Barren gestohlen werden. Wenn Sie Gold oder Silber schon im eigenen Haus aufbewahren möchten, dann sollte es zu mindestens innerhalb eines Tresors geschehen. 

Aufbewahrung im eigenen Tresor: auf Sicherheitsstandards achten

Falls Sie sich dafür entscheiden, Ihre Goldbarren oder Silbermünzen im eigenen Tresor Zuhause zu verwahren, sollten Sie auf einige Punkte achten. Dazu gehört insbesondere, dass der Tresor gewisse Sicherheitsstandards aufweisen kann. Oftmals ist auch nur dann im Rahmen der Hausratversicherung ein Versicherungsschutz gewährleistet. So sollte der Tresor im Idealfall zumindest die folgenden Merkmale aufweisen können: 

  • Mindestens Sicherheitsklasse III
  • Mindestgröße von 50 cm Breite
  • Möglichst mit den Wänden verankert
  • Kombination Schloss aus Zahlen und Schlüssel

Die Größe des Tresors ist deshalb von Bedeutung, weil es natürlich für Einbrecher viel einfacher ist, einen kleinen Tresor mitzunehmen, als wenn der Safe zumindest eine Breite von 50 cm und dementsprechend ein recht schweres Gewicht hat. Im Idealfall ist der Tresor zudem mit den Wänden verankert, sodass ein Mitnehmen nur unter größtem Aufwand – wenn überhaupt – möglich ist.

Die sicherste Verwahrmöglichkeit: Hochsicherheitstresor über Edelmetallhändler

Die Coronakrise und die harten, ja harschen Restriktionen des Staates – inklusive einer weitreichenden Ausschaltung des Parlaments – haben der Öffentlichkeit und besorgten Anlegern gezeigt: Wenn der Staat möchte, kann er von einem Tag auf den anderen seine Zähne zeigen und noch Wochen zuvor als absurd angesehene Maßnahmen einführen. Warum nicht auch ein Goldverbot? Zudem liegt es in der Natur solcher Entscheidungen, dass Sie nicht vorher angekündigt oder gar in drei Lesungen ausführlich im Deutschen Bundestag behandelt werden. Dabei muss es sich nicht einmal um ein Goldverbot im engen Wortsinn handeln. Viele Schattierungen und Vorstufen – mit anderen Worten: Daumenschrauben – sind denkbar, die auf dasselbe hinauslaufen können. So kam es in der Vergangenheit bereits häufig vor, dass ausländische Banken die Herausgabe der Goldbarren verweigerten, die bei ihnen gelagert wurden. Diese Gefahr ist umso größer, wenn sich solche Banken in sogenannten Steueroasen befinden. Die »falsche« Verwahrstelle ist demzufolge für Goldbesitzer ein Risiko, wenn die eigenen Bestände dort in physischer Form verwahrt werden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie als Goldeigentümer auf eine sichere Verwahrung bei einer renommierten Stelle achten. 

Falls Sie sich dafür entscheiden, Ihre Gold- oder Silberbestände über einem seriösen Edelmetallhändler wie beispielsweise der Noble Metal Factory (NMF OHG) verwahren zu lassen, findet die Lagerung im Idealfall nicht beim Händler selbst statt. Stattdessen arbeiten die Edelmetallhändler mit seriösen Sicherheitsunternehmen zusammen, die insbesondere die Lagerung der Bestände in Hochsicherheitstrakten vornehmen und ein breites Spektrum an weltweiten Lagermöglichkeiten bieten. Eine geographische Streuung kann unter Umständen in der heutigen Zeit durchaus Sinn machen.

Brink´s, Malca Amit und Loomis International sind namhafte Tresorbetreiber, weltweit tätig und Mitglieder der London Bullion Market Association (LBMA). Ein absolutes Muss für alle sicherheitsbewussten Anleger und Investoren. 

Schweiz, Großbritannien, Kanada? 

Zu den sichersten Häfen weltweit zählt die Schweiz. Sie hat in etlichen Weltwirtschaftskrisen diesen Status stets bekräftigt und sogar noch verstärkt. Die Schweiz ist in finanzieller Hinsicht der robusteste Ort auf der Welt. Und das bereits seit Jahrhunderten. Es existiert ein breites Spektrum an Personen und Unternehmungen, die ihre Vermögenswerte in der Schweiz untergebracht haben, da sich das Land als sicherer und stabiler Zufluchtsort etabliert hat. Der große Vorteil der Schweiz ist die Tatsache, dass sie keine mächtige Zentralregierung oder eine andere Einrichtung hat, die umgangssprachlich als »DIE Regierung« bezeichnet werden kann. Vielmehr ist das System von unten nach oben strukturiert. Die Schweiz ist kein echter Nationalstaat im herkömmlichen Sinn, sondern eher ein Zusammenschluss kleiner, unabhängiger Gemeinwesen, der Kantone; ja sogar mit starken Gemeinden, die beispielsweise allein über eine Einbürgerung entscheiden.

Die Verwahrung in diesen speziellen Tresoranlagen von renommierten internationalen Tresoranlagenbetreibern ist deshalb noch sicherer als die im Bankschließfach, weil die Anlagen natürlich besonders bewacht werden. Während eine Bankfiliale über Nacht für gewöhnlich unbewacht ist und auch nicht selten durch Türen oder Kellerfenster recht leicht im Zuge eines Einbruchs zugänglich ist, sind Hochsicherheitstresore in der Regel Tag und Nacht bewacht. Zudem sind die Anlagen normalerweise mehrfach gesichert, sodass Ihre Bestände an Barren oder Münzen dort äußerst sicher eingelagert werden können.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.