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USA vor möglicher Zahlungsunfähigkeit?

Die Anhebung der Schuldenobergrenze vor Juni 2023 wird erwartet, sie ist aber keinesfalls sicher. Welche Folgen hätte eine Zahlungsunfähigkeit der USA für die Weltwirtschaft?

Seit 1917 erhöht die USA regelmäßig ihre Schuldenobergrenze, über 100-mal stand die Zahlungsunfähigkeit bereits kurz bevor. Diese konnte durch die Anhebung des Schuldenlimits bisher immer noch im letzten Moment verhindert werden. Jetzt ist es wieder so weit. Sollte es dem US-Kongress bis zum 01. Juni 2023 nicht gelingen, sich auf eine neue Obergrenze zu einigen, wäre die USA bereits im Juni technisch zahlungsunfähig. Also alles Routine? Nicht unbedingt, denn die Situation ist derzeit so verfahren wie nie. Welche Folgen hätte eine Zahlungsunfähigkeit der USA für das Land selbst und den Rest der Welt?

Die Staatsverschuldung der USA

Der Haushalt USA lebt von einer kontinuierlichen Schuldenzunahme. Zuletzt wurde die Schuldenobergrenze im Dezember 2021 angehoben. Auch wenn Experten erwarten, dass die Obergrenze auch diesmal wieder angehoben wird, stellt sich doch die Frage, wie lange dieses System überhaupt aufrechtzuerhalten ist.
Die Staatsverschuldung der USA ist immens, sie beläuft sich auf 31,4 Billionen EUR. Sollte sich der Kongress nicht einigen können, wären die USA nicht mehr in der Lage, sich an den Finanzmärkten neues Geld zu leihen. Infolge könnte der Staat seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Was genau würde das bedeuten?

Mögliche Folgen und warum die Gefahr einer Staatspleite unterschätzt wird

Auch wenn die meisten Journalisten derzeit davon ausgehen, dass die Schuldenobergrenze erneut angehoben wird, ist dies nicht sicher. Es gibt auch gegenteilige Meinungen. Einige Experten warnen vor den unabsehbaren Folgen, falls es in diesem Jahr anders kommen sollte als erwartet. Die Finanzmärkte sind auf ein solches Szenario schlecht vorbereitet.
Tatsächlich hat die USA die selbst gesetzte Schuldengrenze bereits am 19. Januar 2023 erreicht, seitdem befinden sich der Staat technisch bereits im Notfallmodus. Aktuell darf sich die US-Regierung kein neues Geld leihen.
Um den Staatsbetrieb jedoch nicht zu gefährden, hatte Finanzministerin Janet Yellen ebenfalls eine Art Notfallmodus gestartet. Das Finanzministerium bedient derzeit seine Rechnungen, indem es Geld aus verschiedenen Pensionsfonds entnimmt. Doch auch diese Lösung ist nicht von Dauer, laut Yellen seien die Reserven höchstwahrscheinlich zwischen Juni und September ausgeschöpft.

Welchen Einfluss hätte eine Zahlungsunfähigkeit der USA auf die Finanzmärkte?

Bei einer Zahlungsunfähigkeit kann der Staat seine Rechnungen nur noch durch die eigenen Steuereinnahmen begleichen. Die Aufnahme weiterer Schulden ist ausgeschlossen. Bei der hohen Staatsverschuldung der USA würde das bedeuten, dass der Staat seine Kredite und Anleihen nicht mehr bedienen kann.
In Folge würden zunächst die Zinsen dramatisch in die Höhe schießen. Die neuen Anleihen würden damit aber nicht nur für die USA, sondern auch für andere Länder teurer. Denn die Zinssätze der US-Staatsanleihen sind immer noch eine Art Benchmark für den Rest der Welt.
Hinzu kommt ein weiteres Problem. Staatsanleihen sind weltweit als Sicherheit für viele Finanzprodukte hinterlegt. Die Auswirkungen bei einem Zahlungsausfall sind daher überhaupt nicht absehbar. Fed-Chef Jerome Powell hatte bereits im Februar vor einem solchen Szenario gewarnt und darauf hingewiesen, dass es nicht zu erwarten sei, dass die US-Zentralbank die Wirtschaft vor den Konsequenzen eines Zahlungsausfalles schützen könne. Selbst wenn die Auswirkungen auf internationale Anleihen gering wären, würde ein Staatsbankrott Investoren in Zukunft sicher davon abhalten, in neue US-Staatsanleihen zu investieren. Dies würde die Situation für die USA erheblich verschärfen.

Weitere mögliche Auswirkungen

Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit würde den USA an vielen Stellen schnell das Geld ausgehen. Gehälter von Staatsbediensteten wären ebenso betroffen, wie Sozialhilfe oder Investitionen in die Infrastruktur. Es könnte zu steigenden Unruhen im Land und zu einem Fortschreiten der Rezension kommen. Das Bruttoinlandsprodukt könnte als Folge drastisch sinken.
Die US-Schuldenkrise könnte auch Auswirkungen auf Deutschland haben. Das haben wir bereits 2011 gesehen. Damals drohte ebenfalls der Zahlungsausfall und der US-Leitindex S&P-500 fiel um 17 %. Das hatte sofortige Auswirkungen auf den Dax, dieser erlitt im selben Zeitraum sogar ein Minus von 30 %.

Es gilt also abzuwarten!

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.