USA-Schulden – entsteht eine neue Weltleitwährung?
Die USA, der größte Schuldner weltweit, haben in diesem Jahr ihre Verschuldungsrate erheblich gesteigert, während sich gleichzeitig die Nachfrage nach ihren Schuldentiteln verringert. Welche schwerwiegenden Auswirkungen hat dies auf die Weltleitwährung?
Die rasche Zinserhöhung durch Notenbanken, insbesondere die US-amerikanische FED und die europäische EZB, hat sowohl an den Kapitalmärkten als auch in den Finanzen der USA erhebliche Turbulenzen verursacht. Eine Besserung ist nicht in Sicht, und mittlerweile warnen auch Ratingagenturen vor dem enormen Schuldenberg. Besteht uns eine neue Weltleitwährung bevor?
Gestiegene Zinsen führten zu enormen Buchverlusten
US-Finanzinstitute, darunter Regionalbanken, Großbanken sowie private Renten- und Versicherungsfonds, haben US-Staatsanleihen in ihren Portfolios. Mit der Zinswende haben bestehende Staatsanleihen, vorwiegend langfristige, erheblich an Wert verloren, da Anleger nach besser verzinsten Anleihen suchen, wenn die Zinsen steigen.
Dies hat zu Buchverlusten von rund 650 Milliarden Dollar bei US-Finanzinstituten geführt, wie von Moody’s geschätzt. Obwohl es vorerst nur Buchverluste sind, bleiben die Banken auf diesen Schulden sitzen, was ihre Refinanzierung erschwert und die Liquidität belastet.
Es wird immer schwieriger Käufer zu finden
Die USA erhöhen weiterhin konsequent ihren Schuldenberg, was zunehmend zu Problemen führt, da sie Käufer für die neuen Anleihen finden müssen. Private Investoren allein können diese milliardenschweren Anleihen nicht aufkaufen. Weshalb Finanzinstitute dazu gezwungen sind, sie zu erwerben, teilweise aufgrund gesetzlicher Vorschriften.
Dies schafft eine ungünstige Situation für die USA. Es wird immer schwieriger, Käufer/Gläubiger für neue Schulden/Anleihen zu finden, und die hohen Zinsen erhöhen den bereits exorbitanten Schuldenberg weiter. Was die negativen Auswirkungen künftiger Verschuldung verstärkt. Die FED, die in der Vergangenheit Anleihen erworben hat, um mehr Geld in den Markt zu pumpen, hat sich zurückgezogen. Was bedeutet, dass das Geld nun von privaten Marktteilnehmern bereitgestellt werden muss.
Die Geldpolitik anderer Länder hat ebenfalls zu dem großen Loch beigetragen. Das sich bei US-Finanzinstituten gebildet hat und die Finanzierung der US-Regierung erschwert. Zum Beispiel hat die Volksrepublik China massiv US-Anleihen verkauft, was zu einem weiteren großen Käufermangel und einer destabilisierten Anleihe- und Schuldensituation geführt hat.
Einige Ratingagenturen haben bereits die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft, Moody’s senkte kürzlich den Ausblick für die Kreditwürdigkeit. Die Ratingagenturen zeigen sich zusehends besorgt, wie die Verwerfungen am Anleihen- und US-Schuldenmarkt dauerhaft finanziert werden können. Damit steht die USA gleich vor dem nächsten Problem: denn damit wird automatisch auch an der Stellung des US-Dollars als Weltwährung genagt.
Mein Fazit
Wir erleben aktuell die Entstehung von Bretton Woods III – einer neuen globalen Währungsordnung, die sich auf rohstoffbasierte Währungen im Osten konzentriert. Diese Entwicklung wird die stark angeschlagene Weltleitwährung US-Dollar herausfordern und zu weiteren inflationären Tendenzen im Westen führen.
Für die Anleger ergeben sich daraus enorme Chancen. Diese liegen darin, sich verstärkt in Rohstoffen und deren Produzenten zu engagieren. In den letzten Jahrzehnten war der weltweite Börsenaufschwung angeführt von den FAANG-Aktien. FAANG ist ein Akronym, das sich aus den Anfangsbuchstaben der Unternehmen Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google zusammensetzt. Die neue Epoche wird auch wieder von FAANG–Investments dominiert werden. Aber dieses Mal steht dieser Begriff für Assetklassen: Fuels (Treibstoffe), Agriculture (Landwirtschaft), Aerospace (Luftfahrt), Nuclear (Kernkraft) und Gold.
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