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Überraschender Einbruch deutscher Exporte

Deutsche Exporte stagnieren im März 2023 überraschend. Zahlreiche Unternehmen investieren aktuell zögerlich. Was bedeutet das für die deutsche Industrie und wie wirkt sich das auf uns aus?

Im Bereich der globalen Wirtschaft ist Deutschland einer der wichtigsten Player – zahlreiche Exportgüter verlassen die Bundesrepublik in alle Himmelsrichtungen. Während die Exporte in den ersten beiden Monaten dieses Jahres noch einen signifikanten Trend nach oben verzeichnen konnten, sah das im März schon anders aus. Die Exporte stagnierten und schon bald waren Güter made in Germany lediglich in einem geringeren Umfang gefragt. Anteil hieran haben vor allem die US-amerikanischen und chinesischen Märkte. Aber auch innerhalb der Europäischen Union konnte das Absinken der Exporte nicht in vollem Umfang aufgefangen werden.

Im Gegensatz zum Februar 2023 sank die Anzahl der deutschen Exporte um satte 5,2 Prozent. Laut einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes lagen die Umsätze von Deutschlands Exporteuren bei lediglich 129,7 Milliarden Euro.

Zahlreiche Unternehmen investieren aktuell eher zögerlich

Gründe für den Rückgang der deutschen Exporte gegen Ende des ersten Quartals sind vor allem in der Geopolitik zu finden, welche derzeit sehr große Unsicherheiten mit sich bringt. Hinzu kommt, dass die Inflation vielerorts an Fahrt aufnimmt. Darüber hinaus steigt das Zinsniveau. Die Summe all dieser Faktoren veranlasst viele Firmen, sich zum aktuellen Zeitpunkt mit Investitionen etwas zurückzuhalten. Ein Rückgang von Exporten ist dann nur schlüssig.

Dennoch schätzen Experten den deutschen Exportmarkt nach wie vor als stabil ein. Das Niveau der Exporte aus der Bundesrepublik Deutschland sei nach wie vor sehr hoch, jedoch weniger beständig. Prognosen zufolge sollen deutsche Exporte bald wieder an Fahrt aufnehmen – insbesondere in Länder wie China und die USA.

Überblick zu deutschen Exporten in Zahlen

Ausfuhren nach China lassen sich laut dem Statistischen Bundesamt im März 2023 auf 7,7 Milliarden Euro beziffern. Hieraus ergibt sich im Vergleich zum Vormonat ein Minus von bemerkenswerten 9,3 Prozent. Großbritannien nahm aus Deutschland Waren im Wert von 6,4 Milliarden Euro ab. Hier konnte die Bundesrepublik ein Plus von 1,5 Prozent verzeichnen. Einer der wichtigsten Exportpartner Deutschlands sind nach wie vor die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Exporte lagen hier bei 12,5 Milliarden Euro. Eine stolze Summe, die dennoch ein Minus von 10,9 Prozent im Gegensatz zum Vormonat wiedergibt.

Zu welchem Zeitpunkt rechnen Experten mit einer Zunahme der deutschen Exporte? Das IFO-Institut in München geht hierbei optimistisch vom zweiten Quartal dieses Jahres aus. Wie die Erwartungen für die kommenden Exporte aus Deutschland ausfallen, zeigt auch das Export-Barometer. Der Sprung auf 6,8 Punkte im April von ursprünglich 2,8 Punkten ist durchaus bemerkenswert. Insgesamt wird die Stimmung bei den Exporteuren Deutschlands aktuell als sehr positiv bewertet. Das lässt auf einen Aufschwung der Konjunktur hoffen. Mit den hohen Produktionsraten der deutschen Industrie sind die Weichen dafür immerhin bereits gestellt.

Mögliche Folgen eines vorübergehenden Exportrückgangs

Trotz dessen Deutschland auf internationalem Parkett nach wie vor ein angesehener Partner für Importe ist, verdeutlicht der plötzliche Einbruch, wie fragil das System aus Exporten und Importen ist. Konjunkturschwankungen durch Inflation und weltpolitische Ereignisse können zu geringeren Einnahmen der deutschen Industriezweige führen. Handelt es sich lediglich um einen vorübergehenden und nicht anhaltenden Exportrückgang, sind die meisten Arbeitsplätze in den Schlüsselindustrien gesichert. Dennoch lässt der im März überraschend eingetretene Rückgang aufhorchen. Während bisher neue Märkte erschlossen werden konnten, fallen die Gewinne bei den deutschen Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt etwas geringer aus. Hiermit einhergehen kann in den verschiedenen Industriezweigen auch eine Anpassung der Kapazitäten in der Produktion.

Mein Fazit

Ein vorübergehender Exportrückgang kann verschiedene Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben. Dazu gehören eine Beeinträchtigung des Wirtschaftswachstums, Arbeitsplatzverluste in exportorientierten Unternehmen und mögliche Verringerungen der Steuereinnahmen. Zudem kann es zu einer Verschlechterung der Handelsbilanz und einer Schwächung des Euro-Wechselkurses kommen. Die Folgen hängen jedoch von vielen Faktoren ab, wie der Dauer des Rückgangs und den Gründen dafür. Trotz solcher Herausforderungen können Volkswirtschaften wie Deutschland in der Vergangenheit oftmals weiterhin Wachstum und Stabilität aufrechterhalten. Ob dies auch in Zukunft gelingen wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht kommt es diesmal anders.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.