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Zeche

Sie zahlen grundsätzlich die Zeche

Regel Nr. 2 des Kapitalismus: Sie zahlen grundsätzlich die Zeche

Der Unterschied zwischen Privatpersonen und Unternehmen

Als Privatperson können Sie selbst bestimmen, ob Sie einen Kredit aufnehmen und sich für einen gewissen Zeitraum verschulden möchten, um etwas zu erarbeiten. In der Wirtschaft dagegen geht ohne Fremdkapital meistens sehr wenig. Und da wir alle über unsere Arbeit und unseren Konsum mit der Wirtschaft verknüpft sind, zahlt jeder Zinsen, auch wenn er gerade nicht verschuldet ist.

Sie zahlen also generell die Zeche, und das geht so:

Bis ein Produkt am Markt gekauft werden kann, müssen dafür im Vorfeld noch viele Voraussetzungen geschaffen werden. Diese sind meist mit Kosten verbunden. Da gibt es Kosten für Marktforschung, Entwicklungskosten des Produkts, Kosten für Produktionsanlagen, die zur Herstellung benötigt werden, Geschäftsräume oder Produktionshallen müssen gebaut oder angemietet werden, Werbestrategien entwickelt und Absatzmärkte gefunden werden usw..
Und wie gesagt, kostet dies alles meistens sehr viel Geld, noch bevor auch nur ein Stück verkauft worden ist. Nun werden diese Kosten, wie alle anderen Kosten vom Chef, von den Unternehmen und Firmen in die Endpreise der Produkte und Dienstleistungen einkalkuliert. Wenn Sie also etwas kaufen, zahlen Sie auch immer die darin enthaltenen Zinsen gleich mit. Je höher die Vorfinanzierung, desto höher der Zinsanteil im Endpreis der Ware.
Im Wohnungsbau kann dieser Anteil bis zu 80% betragen, die Sie über die Miete bezahlen! Letztendlich müssen also Sie, Du und ich nicht nur immer mehr für die Zinsen arbeiten, sondern letztendlich auch noch sämtliche Kosten dafür tragen. Haben Sie vielleicht etwas anderes erwartet?!

Ja, das haben Sie nun von Ihrer Zinsgier.

Sie haben doch nicht wirklich gedacht, Sie würden die Knete so für nichts kassieren! In dieser Gesellschaft gibt es nichts zu verschenken, merken Sie sich das! Und da die Zinshöhe meistens über der Inflationsrate liegt und durch den Zinseszins (siehe Kapitalismus-Regel Nr.1: aus Geld mehr Geld machen) nach einiger Zeit in astronomische Höhen steigt, müssen Sie sich eben immer mehr dafür anstrengen.
Das ist doch gerecht, oder? Wer etwas haben möchte, muss auch etwas dafür tun, so ist das nunmal im Leben. Das Bruttosozialprodukt der Bundesrepublik Deutschland steigerte sich deshalb in den letzten vier Jahrzehnten um rund das Dreizehnfache!
Warum das so ist, ist das Thema im dritten Teil der vier Regeln des Kapitalismus nach Detlef Ouart: Fremde Arbeit macht reich, eigene bettelarm

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.