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SEIN-TUN-HABEN

Es wurden enorm viele Tricks in unser Wirtschafts- und Geldsystem eingebracht, dass ein Mensch beim Versuch, dass Thema „Geld“ zu verstehen, oft in eine sehr schwierige Lage kommt. Geld wird auf tausend verschiedene Arten manipuliert. Der Kapitalmarkt als heiliger Gral des heutigen Systems dient keinem anderen Zweck als weiteres Geld ohne Austausch von realwirtschaftlichen Leistungen zu machen. Damit wird das Vertrauen zerstört und in der Folge auch das Geld als Zahlungsmittel. Warum? Geld muss etwas repräsentieren, was real ist, denn es ist selber nichts anderes als eine Idee, die durch Vertrauen gestützt wird. Es kann nahezu alles repräsentieren, was real ist. Aber die Sache muss immer austauschbar sein. Von der Sache, die durch Geld repräsentiert wird, muss genügend vorhanden sein. Indem man die Sache rar macht, wird Geld manipuliert. Das heutige System der Notenbanken führt dazu, dass Geld zum Spielball von Menschen geworden ist, welche diesen simplen Fakt nicht verstehen oder bewusst unterdrücken. Wohlstand durch Gelddrucken ohne gleichzeitiges Erschaffen neuer Güter und Dienstleistungen scheint gemäß der gerade gegebenen Definition nicht möglich zu sein. Das kann nur bedeuten, dass unser heutiger Wohlstand auf Sand gebaut ist und jederzeit verschwinden kann.

Der Austausch

Der Schlüssel zu einem den Menschen dienenden Geldsystem ist der Austausch. Man tauscht etwas Wertvolles gegen etwas anderes Wertvolles aus. Wertvoll ist definiert als sehr gut zu verwenden, nützlich und hilfreich. Es sollte an dieser Stelle jedermann klar sein, dass diese Definition von wertvoll nicht für unser heutiges Geldsystem gilt. Wer eine Ware verkauft oder eine Leistung anbietet, möchte andere Waren oder Leistungen dafür zu erhalten. Das nennt man Austausch (etwas für etwas). Der Verkäufer einer Ware oder Dienstleistung lässt sich vom Käufer eine Sicherheit bestellen, den Geldschein. Weil das bei allen Tauschvorgängen geschieht, sehen wir alle in dem Geldschein die Gegenleistung. Es ist uns nicht mehr bewusst, dass die Gegenleistung noch nicht erfolgt ist. Diese Forderung wird mit dem Geldschein ausgedrückt.

Der unveränderliche Zyklus in unserem Universum

Wenn jemand einen wertvollen Dienst leistet und ihn für Güter austauscht, dann tut er das über Geld. Produktion bedeutet, einen Dienst oder Gegenstand zu erschaffen, der für Güter und Leistungen ausgetauscht werden kann. Wenn jemand nicht produziert und nichts liefert und keinen Austausch mit anderen Menschen betreibt, dann ist es nicht möglich, Geld zu haben! Eine bemerkenswerte Erkenntnis. Dieser Produktionszyklus des SEIN (Identität, Wissen) – TUN (Arbeit) – HABEN´s (Ergebnis) gilt immer und kann nicht abgeändert werden.
Leider werden die Menschen heutzutage sehr schlecht in Hinblick auf dieses Thema unterwiesen. Die Regierungen und Sozialstaaten auf diesem Planeten geben Geld in endlosen Strömen aus, mit dem Ergebnis, dass die Währungen immer mehr an Wert verlieren. Es ist kein Wunder, dass die Menschen glauben, „Glück“ sei das Einzige, was sie reich und mächtig macht. In unserer Gesellschaft hat sich der Zyklus des SEIN – TUN – HABENS verändert.

Alle wollen nur noch HABEN

Er besteht nur noch aus HABEN. Das SEIN und TUN verliert in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Das SEIN wird immer unbedeutender. Denken Sie nur an das Dogma „Alle Menschen sind gleich“. Uns wird vorgebetet, was wir Essen sollen, was wir anziehen sollen, wie wir unseren Urlaub verbringen sollen, welches Auto wir fahren sollen und wie wir denken sollen. Das Bildungssystem verabreicht unseren Kindern und Jugendlichen einen Einheitsbrei an Bildung, welcher die Bezeichnung „Bildung“ gar nicht verdient.
Das Ergebnis ist eine abgestumpfte und verblödete menschliche Masse, die in verschiedenen Lebensbereichen scheinbar gut ausgebildet ist und das Leben zu meistern versucht. Die Sache wird dadurch verschlimmert, dass das TUN (Arbeit) stärker „bestraft“ wird als das „HABEN“ (Vermögen). Die Strafe ist unser Steuersystem. Um die Jahrhundertwende führten viele Staaten Einkommensteuergesetze ein, die bis dahin unbekannt waren. Das System der Einkommensteuer folgt dem Entwurf des marxistischen Besteuerungsprinzips (siehe „Das Kapital“ von Karl Marx).

„Jedem nach seinen Bedürfnissen. Von jedem gemäß seiner Fähigkeit zu zahlen.“ Karl Marx

Brauchen wir eine Einkommensteuer?

Auf den ersten Blick sieht das ziemlich vernünftig aus. Aber nur auf den ersten Blick. Die Frage, die sich mir daraus ergibt ist: Warum wird die Einkommensteuer so ungleich erhoben, statt einfach einen konstanten Prozentsatz von jedermanns Bruttoeinkommen abzuziehen?
Inflation ist an der Tagesordnung. Die Regierungen drucken einfach Geld und erzeugen damit inflationäre Tendenzen, um den Ausgabenwahn irgendwie zu finanzieren. Dadurch wird die Kaufkraft des Geldes ständig abgewertet, indem mehr Geld ausgegeben wird, als Produkte da sind. Einkommensteuer funktioniert nach dem Prinzip, dass, je besser man bezahlt wird, ein umso höherer Prozentsatz besteuert wird. Im Fachjargon wird das als Einkommenssteuerprogression bezeichnet. Je mehr man verdient, umso mehr hat man im Verhältnis zu zahlen.
Nehmen wir des besseren Verständnis wegen jetzt Arbeitsstunden als Rechengröße. In einer niedrigen Einkommenssteuerklasse bei einer 40h Woche zahlt man der Regierung pro Woche die Arbeit von einer halben Stunde. In einer mittleren Einkommensteuerklasse zahlt man der Regierung 10 von 40 Stunden in Form von Steuern. Und in einer hohen Einkommensteuerklasse zahlt man schließlich 20 von 40 Stunden in Form von Steuern. Soweit so gut. Kommen wir zur Inflationierung des Geldes zurück. Der Preis von Nahrungsmitteln und Miete und von allem anderen steigt proportional zum Wert des Geldes. Auch der Lohns steigt idealerweise . Durch die Steuerprogression steigen auch die zu zahlenden Steuern.
Daher sind Regierungen immer sehr darauf bedacht, ihr Geld zu inflationieren. Je mehr es inflationiert wird, umso höher müssen die Arbeiter bezahlt werden, doch einen umso höheren Prozentsatz von den Arbeitsstunden bekommt die Regierung. Eine Inflation kann nur entstehen, wenn die Löhne mitsteigen, denn sonst kann sich niemand die gestiegenen Preise mehr leisten. Das nennt man Lohn-Preis-Spirale. Wenn Sie sich die gegenwärtigen Steuertabellen anschauen werden sie feststellen, dass wenn der Preis von Nahrungsmittel auf das Zehnfache steigen würde, dann würde ihr Lohn so zusammenschrumpfen, dass sie es sich nicht leisten könnten zu essen, weil der höhere Steuerprozentsatz ihren lohn verschlingen würde. Da Inflation auch die unangenehme Eigenschaft besitzt, Ersparnisse aufzufressen, wartet vor uns der große Abgrund.

Wie kann man Inflation stoppen?

Jedes Mal, wenn ihr Lohn steigt, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu decken, wenden Sie dann mehr Arbeitsstunden für die Regierung auf. Vielen Dank an die Gewerkschaften, die ein kleines Zahnrad im Getriebe des Wirtschaftssystem sind und den Menschen Dosen des Gifts verabreichen. Dabei ist die Lösung doch ganz einfach. Um Inflation zu stoppen, muss man einzig und allein die Produktion erhöhen und die Regierungsausgaben verringern.
Eine Beseitigung dieser Missstände wäre, das heutige System fallen zu lassen und alle Hilfszahlungen und Verteidigungsausgaben abzustellen. Und sich dann mit einem weltumspannenden Neustart zu befassen, um herauszufinden, wie man genug Lebensmittel für die Menschen produziert, sämtliche Handelsschranken zu entfernen und alle Projekte zu streichen, die die Einkommenssteuer notwendig machen.
Es gibt keine politische Philosophie, die wirtschaftliche Probleme lösen kann, denn es sind verschiedene Gebiete.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.