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Perfekter Zeitpunkt für den Kauf von Rohstoffen – Goldman Sachs

Die Investmentbank Goldman Sachs empfiehlt Anlegern, den aktuellen Rücksetzer auf dem Rohstoffmarkt und insbesondere beim Öl für die Eröffnung von Positionen zu nutzen. Gründe dafür sind ein weiterhin negativer Ausblick auf den Aktienmarkt, die Erwartung anhaltender Inflation und geringe Sorgen wegen einer Rezession außerhalb Europas.

Ausbleibende Rezession soll Nachfrageüberhang aufrechterhalten

„Unsere Ökonomen sehen das Rezessionsrisiko außerhalb Europas mit Sicht auf zwölf Monate als relativ gering an“, heißt es in einer Mitteilung der Goldman Sachs Analysten Sabine Schels, Jeffrey Currie und Damien Courvalin. Freilich erfüllt die Wirtschaft der USA nach zwei Quartalen Negativwachstum bereits das wichtigste Kriterium für eine Rezession. Es stimmt jedoch, dass einige typische Rezessionsmerkmale wie Massenentlassungen und ein signifikanter Anstieg der Arbeitslosenzahlen derzeit fehlen und nach Einschätzung von Goldman Sachs auch nicht ins Haus stehen.

Eine in diesem Sinne ausbleibende Rezession könnte einen weiteren Verfall der Ölpreise verhindern, weil es in einem solchen Szenario nicht zur Zerstörung der Nachfrage nach Rohstoffen käme. Bleibt diese aus, dürfte im Gegenteil der Nachfrageüberhang insbesondere im Energiesektor die Preise wieder nach oben treiben. Amerikanische Öl-Futures hatten Anfang Juni ein Hoch von über 120 Dollar erreicht und fielen dann bis auf ein Tief von 86,53 Dollar. Der Preisrückgang ist also durchaus ausgeprägt. Zwischenzeitlich stieg der Ölpreis dann wieder bis auf 97 Dollar und notiert aktuell im Bereich von 90 Dollar.

Fed-Falken kreisen über dem Aktienmarkt, Inflation belastet weiter

Ein weiteres Argument der Analysten für den Kauf von Rohstoffen stützt sich auf die Falken der Fed. Die Greifvögel stehen traditionell für eine straffere Geldpolitik. Fed-Chef Jerome Powell und sein Team haben sich in den letzten Monaten zu klaren Falken entwickelt und das Zielband der maßgeblichen Federal Funds Rate bereits auf 2,25 bis 2,50 % angehoben.

Am vergangenen Freitag bekräftigte Powell seine Entschlossenheit zu einer weiteren Straffung der Geldpolitik. Die Aktienmärkte der USA reagierten prompt mit einem Verlust von 1.000 Punkten im Dow-Jones-Index. Auch an der NASDAQ notieren Aktien wieder deutlich niedriger als bei ihrem letzten Zwischenhoch Mitte August.

Energieaktien als Ausnahme?

Goldman Sachs sieht weiteres Abwärtspotenzial für Aktien und begründet diese Einschätzung mit einer nach wie vor hohen Inflationserwartung einerseits und der Wahrscheinlichkeit weiterer Zinsschritte andererseits. Fallende Aktienkurse machen Öl und andere Rohstoffe im Vergleich noch attraktiver. Eine Ausnahme könnten Energieaktien darstellen. Der Sektor thront sowohl seit Jahresbeginn als auch auf Sicht der letzten zwölf Monate über allen anderen Sektoren. Anleger in Energieaktien haben in 2022 bereits Gewinne von rund 33 % gemacht. Die Kursanstiege in den letzten zwölf Monaten liegt bei 47 %.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.