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Größere Blase an der Börse als zur Jahrtausendwende?

Die Börsen erleben aktuell einen regelrechten Boom. Nicht wenige Anleger und Experten fühlen sich an die Jahrtausendwende erinnert. Auch dort gab es einen echten Run auf zahlreiche Aktien. Allerdings kam damals auch das „dicke Ende“, insbesondere mit dem Einbruch des Neuen Marktes, auch als Platzen der Dot.com-Blase bekannt. Tatsächlich mehren sich die Anzeichen, dass es aktuell eine Blase an den Börsen gibt, die sogar noch größer als zur damaligen Zeit ist.

Aktien erreichen nahezu täglich neue Höchststände

Die Entwicklung in den letzten Wochen und Monaten führt dazu, dass zum Beispiel deutsche Aktien nahezu täglich neue Höchststände erreichen. Mittlerweile hat der Deutsche Aktienindex (DAX) die Marke von 14.000 Punkten bereits überschritten und zeitweise seinen Höchststand mit rund 14.160 Punkten erreicht.

Trotzdem ist die Entwicklung beim deutschen Leitindex innerhalb der letzten vier Wochen eher stagnierend. Dafür verantwortlich machen einige Experten auch die charttechnische Konstellation, da die sogenannte Rechteckgrenze eine nicht unerhebliche Hürde darstellt. Diese bewegt sich im Bereich von 14.041 Punkten. Spannend ist die Frage, ob es sich lediglich um eine kurze Verschnaufpause handelt oder vielleicht schon ein von nicht wenigen Fachleuten erwarteter Einbruch näher kommt.

Gibt es bald weitere Höchststände beim DAX?

Falls es sich aktuell nur um eine kurze Verschnaufpause handelt, ist durchaus damit zu rechnen, dass es in Kürze beim Deutschen Aktienindex erneut weitere Höchststände geben wird. Dabei kann die Entwicklung durchaus rasant sein, wie Ende Januar zeigte. Dort konnte der Deutsche Aktienindex nämlich in knapp zwei Wochen über sechs Prozent an Kursgewinnen bei den DAX-Werten verbuchen. 

Die Frage ist nur, ob dieser anhaltende Boom noch gesund ist. In der Vergangenheit kam es bereits mehrfach vor, nicht zuletzt rund um die Jahrtausendwende, dass nach einer Überhitzung am Markt ein herber Rückschlag zu verzeichnen war. Experten sprechen in dem Zusammenhang auch oft vom Platzen einer Blase, der sogenannten Bubble.

US-Börsen: Marktkapitalisierung steigt sehr schnell an

Ein Warnzeichen, dass es tatsächlich bald zum Platzen einer Blase an den Börsen kommen könnte, gibt es derzeit aus den Vereinigten Staaten. Dort wird regelmäßig analysiert, wie das Verhältnis der Marktkapitalisierung auf Grundlage des Wilshire 5000-Index zum US-Bruttoinlandsprodukt in den Vereinigten Staaten ist. Schaut man sich dieses Verhältnis aktuell an, so ist es sogar größer, als es beim Platzen der Internetblase im Jahre 2000 der Fall gewesen ist. Anders ausgedrückt: Die Aktienkurse sind in der jüngeren Vergangenheit deutlich schneller als das reale Wirtschaftswachstum in den USA angestiegen. Daraus ergibt sich eine aktuelle Verhältniszahl von 1,72. Der historische Höchstwert lag bisher bei 1,37, nämlich kurz bevor die sogenannte Dot.com-Blase damals platzte.

Blase an den US-Aktienmärkten? Quelle: www.statista.de

Wann könnte die Blase an den Börsen platzen?

Zwar sind die sogenannten Übertreibungen auf Grundlage der zuvor genannten Verhältniszahl höher als zum Zeitpunkt, als die Internetblase geplatzt ist. Dennoch bedeutet dies nicht, dass zwangsläufig in den nächsten Wochen oder Monaten eine große Kurskorrektur erfolgen muss. Es kann durchaus passieren, dass zum Beispiel der Deutsche Aktienindex noch einige Höchststände erreicht, bevor dann eine große Korrektur in Form eines deutlichen Kursrückgangs der Aktienwerte vollzogen wird. Die Frage scheint allerdings nur darin zu bestehen, wann ein großer Rückschlag an den Aktienmärkten kommt und nicht, ob er in nicht allzu ferner Zukunft passieren wird.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.