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Gold vs. Kryptowährungen – Zwei Investments im Vergleich

Aktuell ist – mal wieder – ein regelrechter Hype um Kryptowährungen am Markt zu beobachten. Die Kurse der digitalen Währungen, unter anderem des Bitcoins, sind in den vergangenen Wochen und Monaten erheblich gestiegen. Mittlerweile investieren sogar weltbekannte Unternehmen in Kryptowährungen, wie zum Beispiel der Automobilhersteller Tesla mit seinen Gründer und CEO Elon Musk. Trotz und gerade aufgrund der aktuellen Entwicklung sprechen allerdings immer mehr Experten bereits von einer Krypto-Blase, die in Zukunft platzen könnte. 

Unabhängig davon, ob Kryptowährungen vor einem Crash stehen oder es mit dem Bitcoin tatsächlich bald über die Marke von 100.000 US-Dollar gehen wird, sollte man nicht vergessen, dass es noch einige mindestens genauso interessante Investments am Markt gibt. Dazu gehört unter anderem das Edelmetall Gold. Unserer Ansicht nach ist es wichtig, Kryptowährungen als Investment trotz des momentanen Hypes objektiv zu betrachten und zum Beispiel mit vielen Jahrzehnten etablierten Geldanlagen wie dem physischen Gold zu vergleichen. 

Gold und Kryptowährungen: Investment vs. Spekulation

Lassen Sie uns zunächst einen Blick darauf werfen, welcher Anlegertyp sich bisher für Gold und für Kryptowährungen interessiert. Beim Edelmetall Gold ist es unbestritten, dass dies nicht vorrangig für eine kurzfristige Spekulation genutzt wird, sondern stattdessen für ein längerfristiges Investment. Selbst regelmäßiges Sparen ist über Edelmetall-Sparpläne möglich, wie sie auch von Noble Metal Factory (NMF OHG) angeboten werden. Gold ist demzufolge eine flexible Anlageform, denn es kann für die folgenden Zwecke genutzt werden:

  • Kurzfristige Spekulation
  • Mittel- und langfristiges Investment
  • Regelmäßiges Sparen
  • Liquiditätsreserve

Gold ist demzufolge eine klassische Geldanlage, die über eine Reihe von Vorteilen verfügt. Kryptowährungen sind als Spekulationsinstrument absolute Traumassets. Sie werden sicherlich viele Investoren auf dem Papier reich machen. Die weitaus meisten Kunden setzen nämlich auf fallende oder steigende Kurse von Bitcoin & Co., um einen Gewinn zu erzielen. Nur ein relativ kleiner Anteil von Anlegern investiert tatsächlich längerfristig in digitale Währungen, sodass definitiv der Handel und somit die Spekulation im Vordergrund stehen.

Regulierte Märkte? Gold vs. Handel mit Kryptowährungen

Zwar ist sowohl ein Investment in Gold als auch in Kryptowährungen nicht ohne Risiko. Trotzdem legen die meisten Anleger einen gewissen Wert auf Sicherheit, zumindest was den Handel mit den Finanzgütern angeht. Hier gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen Gold und digitalen Währungen. Wer mit Edelmetallen handeln möchte bzw. in Gold oder Silber investiert, der hat dazu mehrere Möglichkeiten. Zum einen lässt sich direkt mittels Barren und Münzen Geld anlegen. In dem Fall wenden Sie sich einen eigenen Edelmetallhändler vor Ort oder im Internet. Dieser muss einige Vorgaben erfüllen und seine Qualifikation im Idealfall nachweisen können. Es findet also eine gewisse Überwachung statt. Das gilt ebenfalls für den indirekten Handel mit Edelmetallen, der zum Beispiel mittels der folgenden Finanzprodukte stattfinden kann:

  • Edelmetallfonds
  • Gold- oder Silberaktien
  • ETFs bzw. ETCs

Zusammenfassend kann man feststellen, dass der Handel mit den genannten Finanzprodukten an regulierten Märkten stattfindet und Sie auch beim physischen Erwerb bei Händlern einen gewissen „Schutz“ und Seriosität erwarten können.

Bei Kryptowährungen ist das anders. Wenn Sie zum Beispiel den Bitcoin kaufen oder verkaufen möchten, dann tun Sie dies über sogenannte Krypto-Börsen. Dabei handelt es sich um spezielle Plattformen bzw. Marktplätze, über die Sie digitale Währungen kaufen und verkaufen können. Der große Unterschied zum Handel mit Edelmetallen ist jedoch, dass Sie bei Kryptowährungen nicht an regulierten Märkten agieren. Das bedeutet ein deutlich erhöhtes Risiko, zumal die weitaus meisten Krypto-Börsen ihren Hauptsitz im (außereuropäischen) Ausland haben. Es bedarf hier schon eines enormen Vertrauensvorschusses seitens der Kunden.

Die Verwahrung: Hochsicherheitstresor oder Wallet

Bezüglich der Verwahrung gibt es ebenfalls große Unterschiede zwischen digitalen Währungen wie dem Bitcoin und physischem Gold oder auch Silber. Digitales Geld verwahren Sie auf einem sogenannten Wallet, einer virtuellen Geldbörse. Dieses Wallet müssen Sie einrichten und sich die Adresse und eventuell den private Key sehr gut merken. Meistens wird zum Speichern eine bestimmte Software genutzt. Dabei gibt es allerdings gleich mehrere Risiken, nämlich:

  • Software / Zugang funktioniert nicht mehr
  • Wallet wurde gehackt und Coins gestohlen (kam bereits öfter vor in der Vergangenheit)
  • Sie vergessen Ihre Wallet-Adresse bzw. den Key

Die benötigen also unbedingt Zugriff auf das Wallet, um Ihre Bestände abzurufen. Vergessen Sie also zum Beispiel diese Zugangsdaten, gibt es keine Möglichkeit, wie sie an Ihre Coin-Bestände kommen. Ihr gesamtes Kapital wäre dann „verloren“.

Bei physischem Gold existiert zwar auch ein „Verlustrisiko“ in Form eines Diebstahles. Doch dagegen kann man sich absichern. Sie können ihre Barren oder Münzen sicher im Bankschließfach lagern, Zuhause im Tresor oder als beste und sicherste Alternative in Hochsicherheitstresoren, um die sich viele Edelmetallhändler kümmern. In dem Fall können Sie sich immer legitimieren und haben jederzeitigen Zugriff auf Ihre Bestände, der bei seriösen Händlern wie der NMF OHG auch nicht verlorengehen kann.

Allgemeine Sicherheit bzw. Risiko bei Gold und Kryptowährungen

Im Grunde sollte mittlerweile jeder Anleger wissen, dass es sich beim Handel und bei der Anlage in Kryptowährungen um ein enorm riskantes Investment handelt. Dies zeigen die Entwicklungen der letzten Jahre, die einen extrem volatilen Krypto-Markt zeigen. Das verdeutlicht zum Beispiel ein Blick auf die Preisentwicklung beim Bitcoin innerhalb der letzten fünf Jahre, die sich in Ausschnitten wie folgt darstellt:

  • Ende 2016: ca. 500 Euro
  • Januar 2017: ca. 900 Euro
  • Juni 2017: ca. 2.400 Euro
  • Ende 2017: ca. 12.000 Euro
  • Februar 2018: ca. 7.500 Euro
  • Ende 2018: ca. 3.500 Euro
  • Mitte 2019: ca. 7.000 Euro
  • Ende 2019: ca. 6.500 Euro
  • März 2020: ca. 5.000 Euro
  • Ende 2019: ca. 23.000 Euro
  • Aktuell (März 2021): ca. 48.000 Euro

An diesem kleinen Ausschnitt erkennen Sie, dass der Bitcoin als die weltweit führende Kryptowährung mal innerhalb eines Jahres mehrere Hundert Prozent und zum Teil sogar über 1000 Prozent angestiegen ist, um wenige Monate später teilweise über 50 Prozent seines Wertes wieder einzubüßen. Dieses Auf und Ab war innerhalb der letzten fünf Jahre mehrfach zu beobachten. Für Investoren stellt diese hohe Volatilität ein nahezu unkalkulierbares Risiko dar.

Zwar gibt es beim Gold ebenfalls Preisrückgänge und Preisanstiege. Jedoch sind die Bewegungen mit Abstand nicht so groß, wie es bei Kryptowährungen der Fall ist. Wenn wir uns die „Ausschläge“ beim Goldpreis ebenfalls innerhalb der letzten fünf Jahre betrachten, dann bewegt sich die Schwankungsbreite maximal in einem Rahmen von maximal 20 Prozent. Das bedeutet, dass Gold zwar seit 2016 um zeitweise mehr als 70 Prozent an Wert gewonnen hat, es aber in fast keiner Periode in den letzten fünf Jahren zwischenzeitliche Preisrückgänge von mehr als 15 Prozent gab. Diese Tatsache führt dazu, dass zwar sowohl Gold als auch Kryptowährungen keine äußerst sicheren Investments sind. Der Krypto-Markt ist jedoch definitiv wesentlich risikoreicher, als es ein längerfristiges Investment in Edelmetalle ist.

Rendite: Durchschnittlich Erträge bei digitalen Währungen unmöglich zu ermitteln

Für viele Anleger ist die durchschnittliche Rendite einer Anlageform ein wichtiger Grund, um sich für oder gegen das Investment zu entscheiden. Bei den meisten Anlagegütern lässt sich diese durchschnittliche Rendite relativ einfach ermitteln, wie zum Beispiel bei der physischen Anlage in Edelmetalle. Dazu müssen wir uns lediglich beispielsweise die jährlichen Endpreise des Edelmetalls innerhalb der letzten 5, 10 oder 15 Jahre betrachten. So notierte der Preis für eine Feinunze Gold zum Beispiel Anfang 2011 bei ca. 950 Euro. Aktuell kostet Gold rund 1.450 Euro. Das führt dazu, dass Sie innerhalb der letzten zehn Jahre mit der Anlage in Gold eine Gesamtrendite von etwas mehr als 50 Prozent erzielen konnte und Sie somit im Durchschnitt etwa fünf Prozent im Jahr verdient haben. 

Bei Kryptowährungen hingegen ist es faktisch unmöglich, eine solche Gesamtrendite zu ermitteln. Dafür sind die bereits aufgeführten Ausschläge (Volatilität) einfach zu groß. Mal konnten Sie mit dem Bitcoin innerhalb eines Jahres mehrere Hundert Prozent verdienen, mal haben Sie kurze Zeit später im Folgejahr über 60 Prozent Verluste erlitten. Dies zeigt wiederum, dass Kryptowährungen eher für eine kurzfristige Spekulation geeignet sind, im Zuge derer Kunden schnelle und hohe Gewinne ebenfalls schnell realisieren möchten.

Flexibilität der Anlagemöglichkeit: Gold eindeutig im Vorteil

Eine weitere wichtige Eigenschaft ist für viele Anleger beim Investment die Flexibilität. Damit ist gemeint, wie viele unterschiedliche Möglichkeiten der Anlage es beim jeweiligen Basiswert gibt, ob das Kapital schnell liquidierbar ist und in welcher Form der Handel stattfinden kann. Bei Kryptowährungen tut sich zwar langsam in der Hinsicht etwas, als dass nicht nur mit dem digitalen Geld spekulativ gehandelt werden kann, sondern es über alternative Anlageformen möglich ist, in die Kryptowährungen zu investieren. Hier steckt der Markt allerdings noch in den Kinderschuhen, denn es gibt zum Beispiel nicht einmal eine Hand voll ETFs mit Basis digitaler Währungen. 

Gold ist in dem Fall wesentlich flexibler, denn Sie haben mindestens die folgenden Möglichkeiten, auf welchem Weg Sie von den Vorteilen der Edelmetalle profitieren können:

  • Goldfonds
  • Goldzertifikate
  • Goldaktien
  • Spekulative Instrumente wie CFDs oder Optionen
  • Gold-ETFs bzw. Gold-ETCs
  • Physische Edelmetalle (Barren und Münzen)

Die Auswahl an Anlageformen ist beim Gold also wesentlich größer als bei Kryptowährungen. Hinzu kommen Edelmetallsparpläne, mit dem Sie sogar regelmäßig einen Vermögensaufbau betreiben können. Eine solche Alternative gibt es bei Kryptowährungen überhaupt nicht. 

Marktaussichten: Entwicklung der Kryptowährungen vollkommen ungewiss

Beim Gold weiß niemand, wie sich die Preise in den nächsten Monaten, Jahren und Jahrzehnten entwickeln werden. Eins steht allerdings fest: Die Anlage in Edelmetalle wird es auch in 100 Jahren noch geben. Wie sich allerdings Kryptowährungen entwickeln und ob es digitales Geld in zehn Jahren überhaupt noch geben wird, steht heute völlig in den Sternen. Dabei geht es nicht einmal um die Kurs- bzw. Preisentwicklung, sondern tatsächlich darum, ob Sie zum Beispiel in drei Jahren überhaupt noch die Möglichkeit haben werden, in Kryptowährungen zu investieren. 

Momentan zeigt das Beispiel Indien die Brisanz, denn das Land hat gerade verkündet, dass der Besitz von Bitcoins dort zukünftig verboten sein wird. Ähnlich haben sich bereits einige weitere Staaten in der Vergangenheit geäußert, in denen zumindest über ein mögliches Verbot der digitalen Währungen nachgedacht wird. Es könnte also durchaus passieren, dass Sie jetzt in digitale Währungen investieren und sogar einen langfristigen Anlagehorizont haben. Wenn Sie den Bitcoin dann über einige Jahre in dem Wallet liegen lassen, besteht ein nicht unerhebliches Risiko darin, dass Sie vielleicht in mehreren Jahr gar keine Möglichkeit mehr haben, das ohnehin nur als Datensatz existierende digitale Geld zu veräußern. Ein solches Risiko besteht bei der Anlage in Gold, erst recht in physischer Form, nicht im Entferntesten.

Fazit: Gold klarer Sieger gegenüber Kryptowährungen

Es ist zwar in gewisser Weise menschlich verständlich, dass es aktuell am Finanzmarkt einen Hype um Kryptowährungen gibt. Viele spekulativ eingestellte Anleger konnten tatsächlich in der jüngeren Vergangenheit mit der Spekulation auf steigende Kurse von Bitcoin & Co. enorme Gewinne erzielen. Die Chance auf überproportional hohe Kursgewinne sind allerdings fast schon der einzige Vorteil, den Kryptowährungen objektiv betrachtet momentan haben. Der Handel mit digitalem Geld ist weder sicher noch gibt es eine valide Durchschnittsrendite, auf die Anleger bauen können. Ferner ist die Flexibilität gering, denn bisher haben Sie fast ausschließlich die Möglichkeit, an nicht regulierten Märkten mit digitalem Geld zu handeln. Hinzu kommt übrigens noch, dass viele Anleger gar nicht wissen, für welche der mittlerweile mehr als 8.000 Kryptowährungen sie sich am Markt entscheiden sollen. 

Das Investment in Edelmetalle wie Gold ist wesentlich stabiler und auch einfacher, denn dort müssen Sie sich maximal zwischen einer Hand voll Metallen (Gold, Silber, Platin und Palladium) entscheiden. Ferner können Sie mit physischem Gold sowohl kurzfristig handeln als auch langfristig investieren und sogar regelmäßig sparen. Darüber hinaus sind Durchschnittsrenditen sehr kalkulierbar und das Edelmetall hat weitere Vorteile, wie zum Beispiel Inflationsschutz, Krisensicherheit und dass das Material als Sachwert hinter der Anlage steht. 

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein Investment in Gold in den wichtigsten Kategorien die Nase gegenüber Kryptowährungen vorne hat. Daher sollten Sie als langfristig orientierter Anleger nicht nur einem vielleicht vorübergehenden Hype bei den digitalen Währungen folgen, sondern an den langfristigen Vermögensaufbau denken. Unter der Voraussetzung gibt es nur wenige Investments, die so viele Vorteile wie das Gold aufweisen.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.