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Gold gilt als bewiesene Inflationssicherheit

Inflation als Dauerzustand? Zentralbanken und Staatsfonds wollen mit Gold, welches als bewiesene Inflationssicherheit gilt, gegensteuern und ihre Bestände hochfahren.

Staatsfonds und Zentralbanken besinnen sich auf alte Tugenden – oder besser gesagt, auf ein altbewährtes Anlageinstrument. Wie eine jüngst veröffentlichte Studie aufzeigt, schichten staatliche Akteure ihre eigenen Portfolios zunehmend stärker in Richtung des inflationssicheren Edelmetalls Gold um.

Inflation ist keinesfalls vergänglich – eine Einsicht, für die Zentralbanken lange brauchten

Während der Corona-Pandemie wurden die amerikanische FED und europäische EZB nicht müde zu betonen, dass die explodierende Inflation lediglich „transitory“ oder zu Deutsch „vergänglich“ sei. Dass dem nicht so ist, durften Verbraucher in den letzten 18 Monaten in nahezu allen Lebensbereichen feststellen. Nun scheint die Erkenntnis auch auf der Ebene der Zentralbanken und Staatsfonds endgültig angekommen zu sein. So wie diese aktuell ihre Portfolios neu ausrichten, gehen sie selbst wohl prognostisch von einer länger anhaltenden hohen Inflation aus.

Was sagen die Zentralbanken und Staatsfonds?

In der Studie „Global Souvereign Asset Management“ wurden 85 Staatsfonds und 57 Zentralbanken auf globaler Ebene befragt:

  • 85 % der Befragten glauben, im aktuellen Jahrzehnt wird die Inflation gemittelt höher ausfallen als in den Jahren 2010-2019
  • fest verzinste Anlagen werden in den Portfolios ausgebaut
  • 96 % der Befragten wollen zudem signifikant die eigenen Goldbestände ausbauen, begründen das mit der bewiesenen Inflationssicherheit des Edelmetalls

Die Aufstockung von fest verzinsten Staatspapieren dürfte nicht überraschen. Diese werfen mit AAA-Einstufung typischerweise eine Rendite entsprechend dem Leitzins ab, der bekanntlich seit 1,5 Jahren quasi konsequent angehoben wird. Während Halter von älteren Staatsanleihen ein schlechtes Jahr 2022 durchlebten, da die bestehenden Papiere in Folge des Zinsanstiegs deutlich an Wert einbüßten, ist man nun wieder positiver gestimmt.

Die Effektivverzinsung bis Verfall, bei deutschen Kurzläufer-Staatsanleihen rund 3 % p. a., wird wieder als konkurrenzfähig erachtet. Noch stärker richten die Zentralbanken und Staatsfonds ihren Fokus auf hoch verzinste Schwellenland-Anleihen, die typischerweise je nach Risikoeinstufung und Laufzeit rund 5 bis 10 % p. a. abwerfen.

Gold gilt als inflationssicher – und ist nicht ländergebunden

Anders als bei Staatsanleihen kann es bei dem Edelmetall nicht zu einem Ausfall des Schuldners kommen. Wie schnell vermeintlich valide Anlageklassen aufgrund geopolitischer Verwerfungen quasi wertlos werden können, zeigte das Beispiel in der Ukraine seit Kriegsbeginn. Russische Unternehmen und Schuldscheine, die sich auch in den Portfolios vieler Kleinanleger befanden, wurden durch die Sanktionen und die Abkapselung Russlands von der westlichen Welt quasi wertlos.

Dieses Risiko trägt das Edelmetall Gold nicht – das schon unzählige Nationen, Kriege und Kulturen erfolgreich überdauerte. Da dürfte es nicht überraschen, dass 96 % der befragten Zentralbankakteure Gold weiterhin als sicheren Hafen ansehen und ihre Bestände deutlich erweitern möchten. Ebenso interessant: Keine einzige Zentralbank geht davon aus, dass man in den nächsten Jahren weniger Gold als aktuell im Portfolio haben wird – damit treten staatliche Akteure am Markt, laut der Studie, ausnahmslos auf der Käufer- und Nachfrageseite auf.

Der Protektionismus gegenüber dem eigenen Gold ist ebenfalls gestiegen. Verwahrte im Jahr 2020 lediglich die Hälfte der Zentralbanken das Gold im eigenen Land auf, sind es nun satte 68 %. Staatliche Investment- und Zentralbankakteure möchten also sicherstellen, dass unabhängig von politischen Entwicklungen jederzeit ein Zugriff auf die eigenen Goldbestände möglich ist.

Abschließend gewinnt Gold auch deshalb an Attraktivität, weil der Status vom US-Dollar aufgrund der hohen Staatsverschuldung immer weiter bröckelt. Dazu auch ein früherer Artikel: Wird Gold zur wichtigsten Reservewährung?
Chinas Bemühungen, mit dem Renminbi selbst die Weltwährung zu stellen, werden hingegen kaum noch Beachtung geschenkt – aufgrund der jüngsten politischen Neuausrichtung der Volksrepublik.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.