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Die Zinsen ziehen an – was passiert jetzt mit dem Goldpreis?

Angesichts der wahnwitzigen Preisanstiege in fast allen privaten wie geschäftlichen Lebensbereichen und einer möglicherweise bald schon zweistelligen Inflationsrate kommen die Zentralbanken um eine Erhöhung des Leitzinses kaum mehr herum. Während dies durch die US-amerikanische Fed bereits vollzogen wurde, dürfte die EZB in Kürze nachziehen. Für Investoren ergeben sich daraus einige Fragen – vor allem im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Edelmetallkurse. Wir von der NMF versuchen, Antworten zu geben.

Steigende Zinsen = fallender Goldpreis: Stimmt das noch?

Eine immer wieder gehörte Weisheit lautet, steigende Zinssätze würden sich negativ auf den Goldpreis auswirken. Der Grund dieser Behauptung sei, dass sich Investoren normalerweise für Anlageprodukte entscheiden, die möglichst hohe Renditen abwerfen. Da Gold als eher langfristiges Investment ohne regelmäßige Gewinnanteile gilt, werden in Phasen mit hohen Zinsen daher auch meist Festgeldanlagen oder Anleihen erworben.

Die seit einigen Jahren bestehende Niedrigzinsperiode mit sehr geringen oder gar negativen Zinsen hat jedoch dazu geführt, dass sich immer mehr Anleger für Edelmetalle interessieren. Dreht jetzt die Zinsentwicklung, könnte daher ein gewisses Risiko bestehen, dass der Goldpreis sinkt. Weil einige Investoren sich vom Gold und Silber trennen werden. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht!
Denn im heutigen Marktumfeld spielen viel mehr Faktoren eine Rolle, als nur der momentane Zinssatz. Eine Prognose nach dem Lehrbuchprinzip zu erstellen und einen niedrigeren Goldpreis bei steigenden Zinsen anzunehmen, dürfte daher keine gute Idee sein.

Erst Corona, dann der Krieg: Wenn Finanzmärkte kollabieren

Neben der Abwendung inflationsbedingter Herausforderungen, ist ein Hauptgrund für die Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken, dass sehr viel Geld in Umlauf gebracht wurde, für das keine „echte Deckung“ vorhanden ist. Durch das Anheben der Zinssätze versuchen die Zentralbanken die Kreditaufnahme zu verteuern und so die konsumierbare Geldmenge zu verringern.
Die weltweite Corona-Krise, der Krieg in der Ukraine und das fragile Finanzsystem im Euroraum sind jedoch alles andere als eine tragfähige Basis, auf der althergebrachte Wirtschaftsstrategien funktionieren. Die viel zu geringen Zinserhöhungen werden daher kaum mit der Inflation Schritt halten können. Weswegen die Realzinsen, also die Zinssätze unter Berücksichtigung der Inflation, weiterhin negativ bleiben und möglicherweise sogar noch mehr sinken.

Das ideale Umfeld für Goldpreissteigerungen

Die heutigen Finanzsysteme dürften kaum in der Lage sein, einen Zinssatz von mehr als 2 Prozent zu verkraften. Da die Inflation stark steigt und wohl längere Zeit auf einem hohen Niveau bleiben wird, sind negative Realzinsen auch in den kommenden Monaten und Jahren zu erwarten.
Negative Realzinsen sind jedoch das ideale Umfeld, in dem der Preis von Gold weiter steigen kann! Hinzu kommt, dass Zinserhöhungen oft schon lange vor ihrem Inkrafttreten im Goldwert eingepreist sind. Die Gewissheit der Anleger über das Vorgehen der Zentralbanken wirkt sich dann nach dem Inkrafttreten der Zinserhöhungen eher positiv als negativ auf den Goldpreis aus.

Gold ist noch immer deutlich unterbewertet

Während manche Anleger enthusiastisch auf die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen im Euroraum blicken und sich über eine Anhebung des Zinssatzes für zweijährige Bundesanleihen von -0,8 Prozent zu Beginn des Jahres 2021 auf jetzt immerhin 0,0 Prozent oder auch der zehnjährigen Bundesanleihe von -0,6 Prozent auf jetzt ca. 0,9 Prozent freuen, bleibt eines viel zu häufig unbeachtet: Die Unterbewertung von Gold!

Denn sowohl der gute Inflationsschutz, als auch die Tatsache, dass Gold unabhängig von allen Währungssystemen und politischen Strukturen weltweit funktioniert, dürfte dafür sorgen, dass sich der Goldpreis in der nächsten Zeit vermutlich in eine einzige Richtung bewegen wird: nach oben.

Jetzt Gold und Silber in den Blick nehmen!

Wir vom NMF-Team sind der Ansicht, dass trotz der bemerkenswerten Kursteigerungen der letzten Monate jetzt genau der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um Gold und Silber in den Blick zu nehmen. Mit einem Anteil von 10 bis 20 Prozent sollten Edelmetalle in jedem zukunftsfähigen Portfolio enthalten sein. Denn selbst wenn Euro und Dollar vollständig kollabieren sollten, lässt sich mit Edelmetallen das eigene Vermögen krisensicher schützen.

Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, sprechen Sie uns an – wir von der NMF stehen Ihnen gern beratend zur Seite und zeigen Ihnen Wege und Möglichkeiten für einen rundum stimmigen Vermögensaufbau.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.