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Die Geschichte von Gold – und ein prognostischer Blick in die Zukunft

Im Periodensystem findet man Gold mit der Abkürzung „Au“ und der Zahl „79“, die Annalen der Geschichte des Edelmetalls lassen sich aber nicht ganz so kurzfassen. Goldfunde und dessen Gewinnung wurden von Historikern schon seit der frühen Kupferzeit nachgewiesen. Seither hat es unzählige Zivilisationen, Kriege, Katastrophen, Revolutionen und einen stetigen Wandel überdauert. Aber von Anfang an.

Ursprünge und erste Nutzung von Gold

Selbst die findigsten Historiker können keine exakte Jahreszahl nennen, was die Nutzung und Funde von Gold anbelangt. Sie sind aber zumindest in der Lage uns allen einen Orientierungspunkt zu liefern. Bereits etwa 6.000 bis 5.000 vor Christus wurde Gold verarbeitet, insbesondere in Mesopotamien spielte das Edelmetall eine gravierende Rolle. Seine relativ leichte Verarbeitung bei niedrigen Schmelztemperaturen, die Kombinationsfähigkeit mit anderen Metallen und die als Legierung vorteilhaften Eigenschaften spielten bereits damals eine Rolle. Außerdem wurde Gold in der Zivilisationsgeschichte von vielen Kulturen, aufgrund seines betörenden Glanzes und der Seltenheit, immer wieder als Ritualschmuck und wertvolles Tauschmittel eingesetzt.

Das unterstreicht bereits die Unvergänglichkeit des Goldes, denn welcher Sache sonst kann man eine zig Jahrtausende spannende Geschichte unterstellen – und diese sogar noch belegen. In der Kupferzeit, die sich auf den Zeitraum 4.300 bis 2.200 v. Chr. beziffert, wurde dann gezielt mit der Goldgewinnung begonnen. In Mitteleuropa belegen Funde, dass bereits ab ungefähr 2.000 v. Chr. verschiedene Gegenstände aus Gold gefertigt wurden, außerdem war es da vielerorts Brauch, Gold als Grabbeigabe Verstorbenen beizulegen. Auf der anderen Seite des Globus, genauer gesagt im heutigen China, wurde ab ungefähr 1.100 v. Chr. Gold als Zahlungsmittel genutzt.

Wer schon einmal von „Krösus“ gehört hat, ein Name, der zweifelsohne mit Reichtum und Wohlstand assoziiert wird, landet ebenso wieder beim Gold. Der damalige König der heutigen Türkei schürfte um 600 bis 500 v. Chr. gezielt Unmengen von Gold – und verschaffte sich und seinem Land damit unermesslichen Reichtum. Aus geografischem Blickwinkel war es auch die heutige Türkei, von der aus sich Gold als Zahlungsmittel und Wertgegenstand in Mitteleuropa verbreitete.

Gold nach Christi-Geburt und im Mittelalter

Nachdem ungefähr vier Jahrhunderte vor Christi-Geburt Alexander der Große seinen Drang nach Weltherrschaft mit Gold finanzierte, setzte das Römische Reich da an, wo er aufhörte. Auch das große Römische Reich wurde maßgeblich durch Gold finanziert, weshalb sich die Römer simultan direkt ergiebige Goldvorkommen quer durch das heutige Europa sicherten.

Im Mittelalter waren es die Alchemisten, die es sich zur Aufgabe machten, Gold künstlich herzustellen – wie wir heute wissen, ohne Erfolg. Außerdem wurde Gold damals sporadisch in der Medizin und Heilkunde verwendet, unter anderem in der Behandlung von Epilepsie. Obgleich die Alchemisten bei ihrer künstlichen Herstellung von Gold erfolglos waren, brachten uns ihre Anstrengungen andere Erkenntnisse – zum Beispiel die der Destillation oder Metallverbindungen.

Mit der Entdeckung Amerikas geht Spaniens Aufstieg zur Weltmacht einher. Im 15. und 16. Jahrhundert führten verschiedene spanische Herrscher blutige und kompromisslose Raubbeutezüge rund um den Globus. Auf ihrer Suche nach mehr Reichtum, allen voran Gold, hinterließen sie in vielen lateinamerikanischen Ländern eine Schneise der Verwüstung.

Gold in der Neuzeit und der amerikanische Goldrausch

Im Jahr 1776 sagte sich Amerika von der britischen Krone los. Die neue Währung Amerikas hatte aber keinerlei Deckung, es war lediglich Papier, wodurch innerhalb kürzester Zeit eine Hochinflation entstand. Um dem entgegenzutreten, sicherten die USA ihr Geld fortan mit Gold ab. Die Papierwährung wurde durch das Edelmetall gedeckt, wodurch das Papier selbst erst einen messbaren Wert erhielt. Das führte wiederum zum großen Goldrausch in den USA, unzählige Schürfer und mit Hacken ausgestattete Goldgräber hofften auf den großen Reichtum – speziell zum Ende des 19. Jahrhunderts am Klondike River in Alaska. Die Dollar-Golddeckung endete schließlich im Jahr 1971.

Was bringt die Zukunft für Gold?

Die Geschichte von Gold ist auch die Geschichte der Menschheit, ihrer Zivilisationen, Kulturen, Eroberungskriege und der fest in der menschlichen DNA verankerte Wunsch nach Stabilität und Reichtum. Wenig verwunderlich, dass Gold heute noch als Inflationsschutz und wertvolles Gut dient. Daran dürfte sich in der Zukunft nicht viel ändern. Immer mehr Menschen hegen mittlerweile Zweifel am durch Notenbanken massiv verwässerten, nicht gedeckten Geldsystem, auch die Spaltung durch den Kapitalismus leistet ihren Beitrag. Da ist es gut, sich auf eine Konstante zu besinnen, die all unsere Quälereien und jeglichen Wandel seit Tausenden von Jahren überdauerte: Eben das ist Gold und wird es, so der Blick in die Glaskugel, auch künftig sein – mitsamt einer stabilen, inflationsgesicherten Wertentwicklung.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.