Der schlafende Vulkan: Keine Garantie für Sicherheit
Ist ein über Jahrhunderte schlafender Vulkan wirklich eine Garantie für Sicherheit oder könnte er in Wahrheit ein „Schwarzer Schwan“ sein? Ein seltenes und unvorhersehbares Ereignis mit massiven Auswirkungen?
Ein jahrhundertelanges Muster der Ruhe ist keine Garantie für zukünftige Sicherheit
Vulkane sind faszinierende und zugleich gefährliche Naturphänomene. Wenn ein Vulkan seit 600.000 Jahren nicht ausgebrochen ist, könnte man leicht zu dem Schluss kommen, dass er „sicher“ ist. Auf den ersten Blick mag diese Annahme logisch erscheinen. Ein langer Zeitraum der Inaktivität könnte uns glauben lassen, dass das Risiko eines zukünftigen Ausbruchs minimal ist. Aber die Frage ist: Ist ein solcher Vulkan wirklich sicher oder könnte er in Wahrheit ein „Schwarzer Schwan“ sein, wie ihn Nassim Taleb, Spezialist für komplexe Finanzderivate, in seinen Werken beschrieben hat?
Taleb’s Konzept des „Schwarzen Schwans“ bezieht sich auf seltene und unvorhersehbare Ereignisse mit massiven Auswirkungen. Ein klassisches Merkmal eines Schwarzen Schwans ist, dass er erst im Nachhinein erklärbar ist, obwohl er vor seinem Eintreten nicht vorhersehbar war.
Ein seit 600.000 Jahren inaktiver Vulkan könnte genau in diese Kategorie fallen. Die lange Zeitspanne der Ruhe könnte zu einer falschen Sicherheit führen, da Menschen dazu neigen, das, was sie nicht sehen oder erleben, als nicht existent oder unwahrscheinlich zu betrachten. Aber genau wie die Finanzmärkte, die Taleb oft in seinen Werken analysiert, sind geologische Systeme komplex und oft nicht-linear. Ein jahrhundertelanges Muster der Ruhe ist keine Garantie für zukünftige Sicherheit.
Auf das Unerwartete vorbereitet sein
In der Tat könnte es argumentiert werden, dass je länger ein Vulkan inaktiv bleibt, desto mehr Druck baut sich möglicherweise in seinem Inneren auf. In diesem Fall wäre der Vulkan nicht „sicher“, sondern tatsächlich „fällig“ für einen Ausbruch.
Die Herausforderung liegt darin, wie wir mit solchen unvorhersehbaren Risiken umgehen. Taleb argumentiert, dass es statt der Vorhersage solcher Ereignisse besser ist, sich auf die Abschwächung ihrer potenziellen negativen Auswirkungen zu konzentrieren. In Bezug auf den Vulkan bedeutet das, ständige Überwachung, Notfallpläne und Bildung der Gemeinschaft über das potenzielle Risiko.
Abschließend lässt sich sagen, dass ein seit 600.000 Jahren inaktiver Vulkan, obwohl er sicher erscheinen mag, das Potenzial für einen „Schwarzen Schwan“- Ereignis birgt. Die Lektion, die wir aus Talebs Konzept ziehen können, ist, dass wir uns niemals in falscher Sicherheit wiegen sollten und stets auf das Unerwartete vorbereitet sein müssen.
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