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Demokratie

Das missverstandene Wort „Demokratie“

Der Begriff „Demos“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Dorf“. Als kleinste Verwaltungseinheit bezeichnete man in der Antike die „Deme“, wobei man damit die Selbstregierung der Bürger meinte. Wer sind die Bürger? Bürger waren nicht das Volk an sich, sondern eine kleine Minderheit, die das politische Organ des „Dorfes“ darstellten. Die überwiegende Mehrheit war von der Regierung ausgeschlossen.

Was ist das „Volk“?

Darunter verstand man eine Gruppe freier Männer, denen man das Recht zugestand, Waffen zu tragen. Diese beiden Organe Bürger und Volk machten ca. 10 Prozent der gesamten Dorfbewohner aus. Den restlichen 90 Prozent, die man „Idios“ nannte, war es untersagt, Einfluss auf die politischen Geschicke zu nehmen. Wahlen waren nicht vorgesehen, da sie als undemokratisch angesehen wurden. Stattdessen gab es eine abwechselnde politische Beteiligung aller Bürger, sodass quasi jeder mal an der Reihe war, die Geschicke der Gesellschaft zu leiten.

Wie nahm man an der Demokratie teil?

Um an der „antiken“ griechischen Demokratie teilzunehmen, konnte sich jeder Mann bewerben, wenn er bestimmte Eigenschaften vorwies. Die Aufnahmevorschriften waren sehr streng. Man musste mindestens 18 Jahre alt sein, aus Athen stammen und unbedingte Unabhängigkeit nachweisen.  Hier wird der Unterschied zur heutigen Zeit deutlich. Es geht nicht um die Bewerbung für ein Amt, sondern lediglich um die Teilnahme an der Demokratie, also mit dafür sorgen zu dürfen, dass die politischen Versammlungen ordnungsgemäß ablaufen. Wenn man den Vorsitzenden dieser Versammlung, den man mit einem heutigen Regierungschef oder auf kommunaler Ebene mit einem Bürgermeister vergleichen könnte, sprechen wollte, war das quasi jederzeit möglich. Im Schnitt war jeder zweite Bürger in seinem Leben einmal ehrenamtlich auf diesem Posten tätig.
Die Bürgerversammlung war also grob vergleichbar mit dem heutigen „Bundestag“ bzw. einer „Stadtverordnetenversammlung“, allerdings mit Konsequenzen für die „Abgeordneten“, wenn diese grob fahrlässige Fehler machten. Man verabschiedete Gesetze, und wenn jemand eine Veränderung vorschlug, die auch noch umgesetzt wurde, war der „Initiator“ sein Leben lang verantwortlich, wenn diese Neuerung in der Praxis Nachteile für die Bewohner brachte. In extremen Fällen konnte sogar eine Hinrichtung durchgeführt werden. An dieser Stelle möchte ich auf einen weiteren Artikel verweisen: https://www.schule-des-geldes.de/wessen-haut-steht-auf-dem-spiel/

Ein zum Selbstzweck verfallenes System

Die großen Denker vergangener Zeiten sprachen sich deutlich gegen die demokratische Ordnung aus, da sie hier offenbar den Keim für eine Diktatur erkannten. Ob im antiken Griechenland, dem römischen Imperium oder den Vereinigten Staaten von Amerika. Irgendwann kommt in der Demokratie eine „Klasse“ auf, die sich darauf fokussiert, die Menschen zu beeinflussen bzw. zu manipulieren. Die eigentlichen Menschen, die als Untertanen schuften, um dieses zum Selbstzweck verkommene System zu finanzieren, spielen irgendwann keine Rolle mehr.
Diese Zusammenhänge sind normalerweise schnell zu erfassen, wodurch ethische und moralische Aspekte ins Spiel kommen, die den Unterdrückungsmechanismus der Demokratie nicht verantworten können. Vielleicht sollte man wirklich einmal auf die alten Philosophen zurückgreifen, denn genau diese Erkenntnis ist häufig beschrieben worden.

Die der Demokratie überlegene Gesellschaftsform

Die Gründungsväter der Vereinigten Staaten waren alle Antidemokraten! Das hatte nichts mit schlechten Absichten zu tun, sondern mit den studierten Erfahrungen der Geschichte. Man war der Meinung, die Vereinigten Staaten nicht in eine Demokratie verfallen zu lassen, was auch schriftlich festgelegt wurde. Man bevorzugte eine Republik, die der politischen Führung einiger weniger ausgesuchter Männer von besonderem Verdienst unterlag und deren Aufgabe es war, den Menschen zu dienen. Hier haben sich in den letzten Jahrhunderten dennoch andere demokratischen Tendenzen eingeschlichen.
Alle vier Jahre sind auch heute noch die Menschen einen Tag lang „Demokraten“, um über ihre neue Führung abzustimmen. Danach geht das Spiel in den bekannten Dimensionen weiter, egal wer an der vermeintlichen Macht sitzt.

Wie frei und unabhängig werden die Politiker eigentlich gewählt?

In Deutschland leben derzeit rund 62 Millionen Wahlberechtigte. Ein großer Teil der Lohnbezieher sind im öffentlichen Dienst tätig (6,8 Millionen Menschen). Sie erhalten Ihr Einkommen aus dem Steuerhaushalt. Eine weitere große Anzahl von Menschen sind ebenfalls in Abhängigkeit des Systems geraten, sei es durch „Bildungsmaßnahmen, Renten oder andere soziale Zuwendungen. Mitte 2014 gab es 7 Millionen Hartz-IV-Empfänger. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 25,16 Millionen Renten in Deutschland ausgezahlt. Insgesamt sind quasi 63 Prozent der Wahlberechtigten (ca. 39 Millionen Menschen) direkt oder indirekt vom Staat abhängig.
Betrachten wir bei dieser Gelegenheit einmal die Quote der Wahlbeteiligung von ca. 50 Prozent, entsteht die Idee, dass die führenden Politiker quasi von den Staatsabhängigen „gewählt“ werden.
Interessanterweise spüren die meisten Menschen instinktiv diesen Wahnsinn. „Man wählt halt das kleinere Übel“ oder „gegen Die da oben kann man doch eh nichts machen“.
Nichts wird sich verbessern, wenn die Menschen nicht langsam anfangen, sich mit den wahren Grundlagen dieses Systems zu beschäftigen. Dann würde man vermutlich bessere Alternativen des Zusammenlebens entdecken.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.