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BlackRock rechnet mit größerer Volatilität

BlackRock ist der größte Vermögensverwalter der Welt und berät Kunden im gesamten Finanzbereich. Dazu gehören Großbanken, Versicherungen, Staatsfonds und auch Zentralbanken. Aus diesem Grund ist BlackRock entsprechend gut informiert. Als Anleger sollte man die Einschätzungen und Warnungen von BlackRock daher nicht in den Wind schlagen. Gerade wenn BlackRock von einem wirtschaftlichen Sturm spricht, sollte man der Aussage Gehör schenken.

Die Ausgangslage im Jahr 2022

Allgemein bekannt sind die starken Schocks, denen die Weltwirtschaft im vergangenen Jahr ausgesetzt war. Die stärksten Einflüsse waren die Konflikte in der Ukraine, die Unterbrechungen verschiedener Lieferketten und die steigenden Zinsen. Diese wurden von den Zentralbanken als Reaktion auf die steigende Inflation erhöht.
Das Ergebnis waren Verkäufe von Aktien und Anleihen mit entsprechender Wirkung auf die Kurse dieser Wertpapiere. Der Aktienindex S&P 500 erlitt im Jahr 2022 den größten Verlust seit 2008 und damit seit dem Beginn der Finanzkrise. Die Strategie des billigen Geldes, mit dem bisher wirtschaftliche Probleme übertüncht wurden, ist aufgrund der steigenden Inflation nicht mehr durchzuhalten.

BlackRocks Ausblick auf das Jahr 2023

Für den Anleger besteht wohl die wesentlichste Neuerung darin, dass bei Einbrüchen von Kursen nicht mehr mit dem Eingreifen der Zentralbanken gerechnet werden kann. Der Grund ist nicht sosehr ein Mangel an Bereitschaft dazu. Stattdessen ließe die steigende Inflation ein solches Vorgehen einfach nicht mehr zu. Als Ergebnis ist mit einer Rezession und größerer Volatilität der Kurse zu rechnen. BlackRock erwartet zwar ein Zurückgehen der Inflation, auch aufgrund sinkender Energiepreise. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass mit höherer Inflation weiter gerechnet werden muss. Das Inflationsziel von 2 Prozent wird wohl deutlich überschritten werden und das bedingt eine vorsichtige Geldpolitik der Zentralbanken.

Folgerungen für den Anleger

BlackRock rechnet mit makroökonomischen Verwerfungen, die zu den größten der letzten Jahrzehnte gehören werden. Als Anleger hat man trotzdem Entscheidungen über die Veranlagung des eigenen Portfolios zu treffen. Dafür hält BlackRock drei Empfehlungen bereit.

  • Der Investor sollte die Gesamtlage aufnehmen und beurteilen. Es reicht nicht aus, die bestehenden Verhältnisse einfach fortzuschreiben.
  • Geopolitische Risiken müssen kompensiert werden. Maßnahmen dazu können erhöhte Diversifizierung oder eine umfangreichere Veranlagung in sichere Werte wie Edelmetalle sein.
  • Das Portfolio sollte aufgrund der höheren Volatilität häufiger angepasst werden. Das bisher übliche Kaufen der Dips, also der Einbrüche, wird allerdings nicht mehr wie bisher funktionieren. Als Anleger kann man ab diesem Jahr nicht mehr damit rechnen, dass einem die Zentralbanken in einem solchen Fall zu Hilfe kommen und die Zinsen senken werden.
    Der Rat ist also nicht einfach umzusetzen. Am besten ist er wohl in einen Zusammenhang zur ersten Beobachtung zu stellen, nach der die Gesamtlage umfassend beurteilt und berücksichtigt werden muss. Je nach den vorherrschenden Verhältnissen sind dann die notwendigen Änderungen vorzunehmen.

Nicht umsonst wird Investieren oft als die letzte freie Kunst bezeichnet. Gerade in bewegten Zeiten ist der Investor gefordert, sich dieser Herausforderung zu stellen. Hektisches Handeln ist genauso wenig zielführend, wie sich auf einen Autopiloten zu verlassen. Die Nerven zu bewahren und vernünftig auf die Lage zu reagieren, wird besonders auch im Jahr 2023 den erfolgreichen Anleger auszeichnen.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.