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Bereitet sich die EU auf einen neuen Goldstandard vor?

Eine weitere Zentralbank der EU stockt Goldvorräte auf. Folgt Polens Zentralbank einer geheimen Absprache innerhalb der EU?

Die Notenbanken rund um den Globus, und speziell auch im Euro-Raum, setzen ihre Gold-Einkäufe fort. Als gutes Beispiel hierfür dient die polnische Zentralbank NBP (Narodowy Bank Polski), die in der jüngeren Vergangenheit rund 300 Tonnen Gold kaufte. Hinter dem Vorhaben könnte ein EU-weiter Plan stehen.

Plant Polen die Wachablösung des Zloty?

Polen ist zwar Mitglied der EU, aber nicht der Eurozone – weshalb im Land immer noch in polnischen Zloty bezahlt wird. Das könnte sich in Zukunft ändern. Zumal Polen damit eines von insgesamt sieben EU-Ländern ist, die ihre eigene Währung noch nicht zur Gemeinschaftswährung des Euro umstellten.

Nach dem Vorbild der niederländischen Zentralbank DNB wird innerhalb der Eurozone ein Verhältnis zwischen Gold und Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 4 % angestrebt. Genau das könnte Polen versuchen, mit den eigenen Goldzukäufen zu erreichen, um im nächsten Schritt eine Wachablösung des polnischen Zloty herbeizuführen und offiziell den Euro einzuführen. Die exakten Nenngrößen dieses Verhältnisses sind aber nicht immer transparent nachvollziehbar. Weil einige Vertreter von Zentralbanken, beispielsweise aus Belgien, Goldvorräte unter das Berufsgeheimnis stellen und sie folglich nicht öffentlich deklarieren.

Was aber auffällt: Polen kauft mehr und mehr Gold – und ist längst nicht das einzige EU-Land. Selbiges lässt sich beispielsweise auch über Ungarn oder die Tschechische Republik sagen, die beide zuletzt ebenfalls deutlich ihre Goldbestände ausbauten.

Vorbereitet auf den neuen Goldstandard?

Deutschland, Frankreich und Italien, allesamt selbstverständlich Länder der Eurozone mit dem Euro als Währung, halten bereits ungefähr 4 % des BIP in Gold. Polens Zukäufe würden also eine Harmonisierung herbeiführen und damit gegebenenfalls eine Hürde zum Beitritt in die Eurozone aus dem Weg räumen. Zu erwähnen sei aber auch: Es gibt keine offizielle Verpflichtung für solch eine Harmonisierung oder die 4-Prozent-Grenze. Es besteht lediglich die begründete Vermutung, dass die Europäische Zentralbank als Hauptorganisationsorgan des Euros das den Teilnehmern der Eurozone eindringlich rät. Um so die Gesamtreserven an Gold auszugleichen, wenn es zu einem neuen Goldstandard übergehen sollte.

Die Veränderungen in Polen verdeutlichen: Vor dem Jahr 2017 zählten die Goldreserven rund 103 Tonnen, was zum damaligen Zeitpunkt etwa 1 % des BIP ausmachte. Seit 2018 kauft Polens Zentralbank mehr und mehr Gold. Weshalb der Bestand mittlerweile mehr als 334 Tonnen zählt. Was wiederum rund 3 % des BIP in Polen ausmacht. Bis zur „magischen“ 4-Prozent-Grenze ist es also nicht mehr so weit. Rund 120 Tonnen fehlen noch, wobei ein Teil davon bei einem Euro-Beitritt an die EZB abgegeben werden muss. Weshalb die Nettozukäufe Polens die 120-Tonnen-Marke deutlich überschreiten sollten.

Ebenfalls erwähnenswert: Ungarn zählte im Jahr 2017 magere 3 Tonnen Gold – heute sind es schon rund 100 Tonnen. Auch bei Ungarn ist die Angleichung an die 4 % des BIP also nicht mehr in weiter Ferne.

Die Stabilität und Sicherheit von Gold bleiben unbestritten

Die Europäischen Zentralbanken sind mit ihren Nettozukäufen natürlich nicht allein. Zuletzt mehrten sich die Berichte von asiatischen Ländern, die ebenfalls mehr und mehr Gold horten – China ist einer der größten Käufer, auch Singapur hat seit dem Jahr 2018 kräftig aufgeholt. Die Nachfrage nach Gold steigt also global an – und das schon seit Jahren. Damit untermauert Gold auch in der modernen Geldpolitik seine unersetzliche Stellung.

„Wenn man sich ansieht, was die Zentralbanken im letzten Jahr gekauft haben, dann haben sie das Boot mit Gold beladen. Sie sind diejenigen, die den Finger an den Druckerpressen haben. Wenn die Leute, die das Geld drucken, Gold kaufen, sollte man das logisch betrachten; es sagt einem alles, was man darüber wissen muss, wo ihr Denken ist.“ Gareth Soloway (Technischer Analyst)

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.