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Anleihenmarkt im Sturzflug: Der dramatische Wertverlust vermeintlich sicherer Anlagen

Staatsanleihen galten lange als sichere Anlageoption. Doch der jüngste Crash auf dem Anleihenmarkt offenbarte eine andere Realität und hat weltweit bedeutende Auswirkungen.

Staatsanleihen aus der westlichen Welt, allen voran von großen Nationen wie der Bundesrepublik Deutschland oder den USA, gelten als vermeintlich sichere Anlagevehikel. Schließlich ist nicht davon auszugehen, dass die genannten Länder in eine Staatspleite rutschen. Die jüngste Vergangenheit hat aber aufgezeigt, dass diese Sicherheit trügerisch ist.

Langlaufende Anleihen in den USA brachen zusammen und lösten Domino-Effekte aus

Als Anleihen am langen Zinsende werden solche mit einer Laufzeit von über 20 Jahren bezeichnet. Die Rendite besteht bei diesen einerseits aus dem fortlaufenden Coupon (dem ausgezahlten Zins) sowie der Entwicklung des Nennwerts bis zum Verfall (den Kursveränderungen). Dabei bewegen sich Nenn- und Kurswerte stets gegenteilig zum Leitzins. Steigt also der Leitzins aufgrund von Zinserhöhungen der Notenbank, verlieren bestehende Anleihen an Wert – da Anleger dann lieber die neuen, besser verzinsten Anleihen nachfragen.

Dieser Umstand führte in den vergangenen rund 18 Monaten zu gravierenden Nennwert- und Buchverlusten bei Anleihen. Da die US-amerikanische FED den Leitzins so rasant wie noch nie zuvor in der Geschichte erhöhte, um der grassierenden Inflation entgegenzutreten, verloren Anleihen über alle Laufzeitspannen massiv an Wert. Besonders langlaufende Anleihen gelten dahingehend als zinssensitiv. Sie reagieren also besonders stark auf Leitzinsveränderungen. Das verdeutlicht ein Blick auf einen Korb von 20y+ Staatsanleihen der USA: Die über 50 % Verlust eingefahren haben.

Der Domino-Effekt dieses Crashs am Anleihenmarkt ließ nicht lange auf sich warten, könnte aber sogar noch weiter andauern. Kleinere regionale Banken sind aufgrund dieser Verluste der Anleihen in die Insolvenz gerutscht, auch bei der großen Schweizer Credit Suisse führte das zum Kollaps. Parallel dazu steigt nun die sowieso schon rasant zunehmende Staatsverschuldung der USA noch stärker an. Da die auf ihren horrenden Schuldenberg einerseits fortlaufend höhere Zinszahlungen leisten müssen. Andererseits aber auch nach dem jüngsten Crash- und Anleihen-Schock zusehends weniger Käufer/Gläubiger für ihre neuen Schulden finden.

Anleihen-Crash führt zu weltweit erheblichen Auswirkungen

Die Effekte des Anleihen-Crashs, der vermeintlich „sicheren“ Anlageklasse, beschränken sich nicht einmal „nur“ auf die USA als größte Wirtschaftsmacht der Welt. Denn derartige Staatsanleihen werden von Versicherungen, Rentenfonds und Investmentgesellschaften rund um den Globus genutzt. Die britische Notenbank musste beispielsweise bereits aktiv eingreifen, um einen Kollaps ihres Pensionsfonds zu verhindern. Parallel dazu führt der Abverkauf und die Zinsschere, die zwischen mehreren Ländern nun existiert, zu erheblichen Devisenveränderungen. So steigen aktuell beispielsweise die Risiken in Japan an, da sich deren Yen seit dem Umschwung der US-amerikanischen FED und den Anleihenverlusten im freien Fall befindet. Was wiederum die japanische Notenbank BoJ vor große Probleme stellt.

Zentralbanken haben sich eine hausgemachte Krise geschaffen

Von der zuletzt sehr hohen Inflation, über den Anleihen-Crash, die erstickte Liquidität am Anleihenmarkt, bis hin zu gravierenden Währungsschwankungen, Bankenpleiten und einem ständig wachsenden Schuldenhaushalt der US-Regierung: All das sind hausgemachte Probleme der Notenbanken, die auf die jahrelange Null- und Niedrigzins-Politik zurückzuführen sind.

Die expansive Geldvermehrung, die speziell zu Covid-Zeiten keine Grenzen mehr kannte, fordert jedoch ihren Preis. Der ist schlimmstenfalls noch nicht bezahlt – denn wenn der Anleihenmarkt weiter außer Kontrolle gerät, greift der Domino-Effekt immer weiter um sich. Damit zeigt sich: So sicher wie Staatsanleihen angepriesen werden, sind sie keinesfalls.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.