1x1 der Finanzen Blog

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Wohlstand ade – es dürfte ungemütlich werden

Wohlstandsverlust voraus – der Aufschwung nach der Rezession ist mehr als fraglich.

Noch im März war für Robert Habeck die Welt weitgehend in Ordnung. Die deutsche Wirtschaft, so der Bundesfinanzminister, werde 2023 insgesamt um allerdings nicht sehr beeindruckende 0,4 Prozent wachsen. Davon ist inzwischen keine Rede mehr. Deutschland hat bereits zwei Quartale Rückgang des BIP hinter sich und befindet sich aktuell voraussichtlich im dritten. Was derzeit droht, ist allerdings mehr als eine Rezession, der dann früher oder später ein Aufschwung folgt.

Wir befinden uns in einer Zombiwirtschaft

Der lehrbuchhafte Zyklus von Wachstum und Rezession wird im Grunde schon seit Jahren nur noch künstlich am Leben erhalten. Kamen in vergangenen Jahrzehnten die wirtschaftlichen Impulse primär aus Produktivitätssteigerungen, so befinden wir uns spätesten seit der Finanzkrise 2007/2008 in einer Art Zombiwirtschaft. Fehlende Produktivitätssteigerungen werden durch monetäre Maßnahmen der Zentralbanken und Subventionen unproduktiver Unternehmen ersetzt.

Die Freiheit zum Erfolg und die Freiheit zum Scheitern, ursprünglich ein zentrales Merkmal funktionierender kapitalistischer Wirtschaftssysteme, wurde durch lebensverlängernde Maßnahmen für Unternehmen ersetzt, die im Grunde nicht wettbewerbsfähig sind.

Damit in direktem Zusammenhang stehen seit Jahren rückläufige Investitionen in langlebige Kapitalgüter, also Maschinen und Anlagen, was zu einem erodierten Kapitalstock der Unternehmen führt. Ironischerweise spielt noch nicht einmal die KI hier eine wichtige Rolle, übrigens sehr im Gegensatz zu China. Dort begreift man KI-Anwendungen nicht so sehr als Phänomen mit medialen und politischen Auswirkungen, sondern als wertvolles Tool für Produktivitätssteigerungen in Branchen, die im Westen bestenfalls als langweilig und schlimmstenfalls als anrüchig gelten: Landwirtschaft, Bergbau, das produzierende Gewerbe und Transport und Logistik.

Es dürfte ungemütlich werden in Deutschland

In Deutschland setzt man stattdessen auf Subventionen, um nicht wettbewerbsfähige Unternehmen am Scheitern zu hindern. Kein anderer Bereich zeigt das deutlicher als die erneuerbaren Energien. Hier ist Wettbewerbsfähigkeit von vornherein nicht gegeben und soll mittels langfristiger Subventionen überhaupt erst hergestellt werden.

Dabei ist die Wettbewerbsfähigkeit der Branche noch nicht einmal das Ziel, sondern eher ein Mittel zum Zweck der Klimaneutralität. Darüber hinaus gilt günstige Energie in diesem auf Jahrzehnte angelegten Projekt eher als unfein und nicht so sehr als Voraussetzung für erfolgreiches Wirtschaften.

Im größeren Kontext führen Subventionsabhängigkeit gepaart mit fehlender Produktivität dazu, dass der reale Wohlstand für breite Bevölkerungsschichten permanent sinkt, wie die seit Jahren rückläufige Entwicklung der Reallöhne zeigt. Hinzu kommt, dass die Fassade des Wohlstands in Form steigender Asset-Preise kaum noch aufrechtzuerhalten ist.

Letztendlich kommt Wohlstand eben aus Steigerungen der Produktivität und nicht aus hohen Bewertungen für Vermögenswerte. Sobald die Mittelschicht dies in vollem Umfang begreift und spürt, dürfte es sozial und politisch recht ungemütlich werden in Deutschland.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.