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Der Goldpreis in China hat vor kurzem einen neuen Rekordwert erreicht. Dieser Preis zieht Goldbarren von den westlichen Märkten an und trägt dazu bei, dass der Euro-Goldpreis seine ruhige und langweilige Sommerhandelsspanne verlässt.

Goldunzenpreis in Shanghai mit hohen Aufschlägen: 120 US-Dollar

Der Yuan-Preis in Schanghai ist jedoch sprunghaft angestiegen. Er hat am Donnerstag letzter Woche den fünften Tag in Folge ein neues Rekordhoch erreicht und einen neuen Rekordaufschlag auf die Londoner Notierungen von 120 US-Dollar pro Unze verzeichnet. Zu Beginn der letzten Woche lag der Aufschlag bereits bei einem Rekordwert, der halb so hoch war. In dieser Woche ist er bisher nur auf 85 US-Dollar zurückgegangen.

Gründe für dieses Aufgeld

Dies liegt an mehreren Faktoren. Darunter die Begrenzung von Goldimportlizenzen durch die chinesische Zentralbank, die abnehmende Wirtschaft und die steigende Nachfrage nach Gold in China, erklärt Adrian Ash, Director of Research bei der Edelmetallbörse BullionVault.

• „Erstens hat die chinesische Zentralbank, seit der Yuan im Juli wirklich zu fallen begann, die Zahl der von ihr ausgestellten neuen Goldimportlizenzen begrenzt.
• Zweitens kurbelt der fallende Yuan – zusammen mit der sich verschlimmernden Notlage und dem Rückgang auf dem chinesischen Immobilienmarkt – die Nachfrage der privaten Haushalte nach Gold an. Sowohl in Form von kleinen Barren und Münzen als auch in Form von hochkarätigem Anlageschmuck.
• Drittens weiß die große Mehrheit der Goldkäufer in China nicht, wie sich der Weltmarktpreis entwickelt. Es ist ihnen auch egal. Sie sehen lediglich, dass der Yuan-Preis steigt, da der Wechselkurs des Yuan fällt und die Wirtschaft deutliche Anzeichen für eine starke Verlangsamung aufweist.“

Arbitrage – Preisunterschiede ausnutzen, um risikofreien Gewinn zu erzielen

Arbitrage ist in der Wirtschaft eine gängige Praxis. Es werden Preisunterschiede genutzt, um risikofrei Gewinn zu erzielen. Es sorgt für Preisgleichgewicht zwischen den Märkten, da diese Handlungen dazu führen, dass die Preise in den verschiedenen Märkten sich angleichen.

In diesem Fall kaufen die chinesischen Importeure in London Gold und verkaufen es in Shanghai, auch die „Shanghaier Prämie“ genannt. So profitieren sie vom Preisgefälle zwischen dem London Fixing, dem wichtigsten Handelsplatz für das Edelmetall und dem wichtigsten Verbrauchermarkt in China. Die Shanghaier Prämie hat sich nach dem Anstieg in der letzten Woche wieder verringert, bleibt aber auf Rekordniveau. Das treibt den Anstieg der globalen Goldpreise in dieser Woche an und überwindet den Druck durch neue Mehrjahreshöchststände bei den längerfristigen US-Zinsen auf dem Anleihemarkt.

Da die chinesische Zentralbank mehr Importlizenzen erteilt, dürfte sich der Abstand zwischen den chinesischen und den Weltmarktpreisen weiter verringern. Doch die sprunghafte Zunahme der privaten Goldnachfrage in China wirkt sich eindeutig positiv auf den Weltmarktpreis aus. Mit der derzeitigen indischen Hochzeitssaison, gefolgt vom wichtigen Goldkauffest Diwali, Weihnachten und dem chinesischen Neujahrsfest, dürfte die starke Nachfrage der Verbraucher nach Gold den Goldmarkt weiterhin auf ein Rekordniveau heben. „Bereits in diesem Jahr hat die Nachfrage der chinesischen und indischen Haushalte wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Wenn auch zu Preisen, die 500 US-Dollar pro Unze höher sind als 2019″, sagt Ash. „Das entspricht einem Anstieg von mehr als 35 Prozent.“ 

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