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US-Kryptobank Silvergate steht vor einem Scherbenhaufen

Die US-Kryptobank Silvergate Capital hat aufgrund des Zusammenbruchs der digitalen Währungsbörse FTX von Sam Bankman-Fried Probleme bekommen und steht vor der Insolvenz. Weil die Silvergate Bank stark im Kryptobereich tätig ist, verloren die Aktien des Unternehmens nach Bekanntwerden dieser Information schlagartig 45 Prozent ihres Wertes. Wie sicher sind Investition in Kryptowährungen?

Informationen zur Kryptobank Silvergate – eine der ersten Banken im Krypto-Bereich

Die Silvergate Bank wurde im Jahr wurde 1988 gegründet. Ihr Hauptsitz befindet sich in La Jolla, Kalifornien. Spezialisiert hat sich die US-amerikanische Kryptowährungs-Bank auf die Bereitstellung von Finanzdienstleistungen für digitale Währungen.

Die Silvergate Bank hat sich als eine der ersten Banken im Krypto-Bereich positioniert. Die angebotene branchenführende Infrastruktur ist spezifisch auf die Bedürfnisse von Krypto-Unternehmen ausgerichtet. Sie ermöglicht es Kunden, einfach und schnell Transaktionen zwischen ihren Bankkonten und Kryptowährungsbörsen durchzuführen. Damit hat sich das Unternehmen eine einzigartige Präsenz in der Kryptowelt aufgebaut.

Die Silvergate Bank bietet eine Vielzahl von Dienstleistungen an, darunter Kryptowährungs-Handelskonten, Einlagenkonten und Kreditvergabe. Ferner bietet sie eine Kryptowährungs-Plattform namens SEN (Silvergate Exchange Network) an. Diese ermöglicht es ihren Kunden, schnell und sicher digitale Vermögenswerte zu übertragen. Die Bank verfügt über enge Geschäftsbeziehungen zu einigen der bekanntesten Krypto-Unternehmen, einschließlich Coinbase, Bitstamp und Kraken. Damit hat sich Silvergate einen Ruf als vertrauenswürdiger Partner für die Kryptoindustrie erworben.

Ist eine Insolvenz vermeidbar?

Weil die Kryptobank ihren Geschäftsbericht nicht bis zum fälligen Termin Mitte März vorlegen kann, informierte das Unternehmen die US-Börsenaufsicht SEC darüber, dass sich die finanzielle Situation weiter verschlechtert hat. Zuvor hatte die Silvergate Bank bereits einen Verlust in Höhe von einer Milliarde US-Dollar für das vierte Quartal 2022 gemeldet.

Die Bank hat vor möglichen Verlusten im Zusammenhang mit ihrem Wertpapierportfolio und anderen Faktoren gewarnt, die ihre Fähigkeit beeinträchtigen könnten, ihr Geschäft fortzusetzen. Um das Problem zu lösen, hat Silvergate im Januar und Februar zusätzliche Schuldverschreibungen ausgegeben. Die Bank hat auch bekannt gegeben, dass sie von US-Justizbehörden untersucht wird, was einem früheren Bericht von Bloomberg entspricht.

Welche Auswirkungen hat das für den Kunden?

Die Kunden von Silvergate haben in den letzten Monaten des vergangenen Jahres massiv Geld abgehoben. Was dazu führte, dass die Kundeneinlagen der Bank von 11,9 Milliarden US-Dollar Ende September auf nur noch 3,8 Milliarden US-Dollar am 31. Dezember geschrumpft sind. Ein Rückgang von rund 68 Prozent. Die Bank musste aufgrund dieser Abflüsse Vermögenswerte verkaufen, wie in einer Mitteilung bekannt gegeben wurde. Silvergate hat Schuldverschreibungen im Wert von 5,2 Milliarden US-Dollar mit einem Verlust von 718 Millionen US-Dollar verkauft, um die Abhebungen der Kunden zu bewältigen und Bargeld zu beschaffen.

Leerverkäufer (sie kaufen Aktien oder andere Wertpapiere, die sie gar nicht besitzen, sondern nur geliehen haben, und kaufen erst später) haben sich Luft gemacht. In Briefen an die Wirtschaftsprüfer und die US-Aufsichtsbehörden haben sie detailliert beschrieben, was sie als Fehlverhalten seitens der Bank und ihrer Kunden betrachten, einschließlich Vorwürfen der Geldwäsche.
Ferner wurde bekannt, dass die Abteilung Betrug vom Justizministerium bezüglich der Zusammenarbeit von Silvergate mit Bankman-Frieds Kryptowährungs-Hedgefonds Alameda Research und FTX ermittelt. Dies wurde von Bloomberg News letzten Monat unter Berufung auf informierte Kreise berichtet wurde.

Fakt ist, dass die Silvergate Bank aktuell unterfinanziert ist. Andere Unternehmen haben ihre Geschäftsbeziehungen mit dem Unternehmen beendet. Einschließlich der Krypto-Derivateplattform LedgerX, die zur FTX-Gruppe gehört, und Coinbase, einem Handelsplatz. Dies betrifft insbesondere den Zahlungsverkehr. Aktuell prüft das Unternehmen, ob und mit welchen Maßnahmen eine Insolvenz abwendbar ist.

Fazit

Aufgrund fehlender Regulierungen im Bereich Kryptowährungen ist es Investoren zu empfehlen auf Nummer sicher gehen. Investieren Sie ihr Geld in bewährte Assets zum Beispiel in Gold. Dass der Zusammenbruch der Kryptobörse FTX jetzt auch die Silvergate Bank getroffen hat, zeigt die enorme Abhängigkeit des Kryptobereiches von einigen wenigen Banken. Hören Sie dazu auch meinen Podcast: Basics der Kryptowährungen – Fluch oder Segen für Anleger?

Für Anleger bedeutet eine Investition in Kryptowährungen ein hohes Risiko. Im Falle einer Insolvenz der US-Kryptobank Silvergate oder eines Lizenzverlustes droht Anlegern ein Totalverlust ihres eingesetzten Kapitals.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.