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Neobroker – spielerisch investieren?

Seit der Corona-Krise hat die Aktienkultur in Deutschland an Fahrt aufgenommen. Neobroker haben Millionen von meist jungen Kunden gewonnen.

Ein Neobroker ist eine digitale Anlageplattform, die es den Menschen erleichtert, in Aktien, ETFs und andere Finanzanlagen zu investieren und mit ihnen zu handeln. Neobroker wie „Trade Republic“ und „Scalable Capital“ verdienen ihr Geld dank eines Geschäftsmodells, das viele anfallende Gebühren beim Aktienkauf umgeht.

Was bieten Neobroker?

Nachfolgend sind einige der wichtigsten Punkte zu Neobrokern aufgelistet.

  1. Sie bieten einen provisionsfreien oder gebührenarmen Handel an, was Investitionen für viele Menschen zugänglicher macht. Traditionelle Makler verlangen in der Regel höhere Gebühren.
  2. Neobroker arbeiten hauptsächlich oder vollständig online über Websites und Apps und haben nur wenige oder gar keine physischen Filialen. Dies trägt dazu bei, die Kosten und Gebühren niedrig zu halten.
  3. Im Vergleich zu traditionellen Brokern bieten sie in der Regel eine begrenztere Auswahl an Finanzprodukten und -dienstleistungen an. Ihr Schwerpunkt liegt hauptsächlich auf grundlegenden Investitionen und Handel.
  4. Neobroker wollen die Anlageerfahrung durch intuitive Schnittstellen und die Beseitigung von Fachjargon und Komplexität vereinfachen. Sie versuchen, das Investieren eher wie ein Spiel oder ein Hobby erscheinen zu lassen.
  5. Viele Neobroker zielen auf jüngere Anleger und Erstanleger ab, die von den traditionellen Brokern nicht ausreichend bedient wurden. Sie hoffen, eine neue Generation von Anlegern zu gewinnen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es sich bei Neobrokern um digitale Anlageplattformen handelt, die das Investieren durch Technologie und eine optimierte Erfahrung erschwinglicher, zugänglicher und „unterhaltsamer“ machen wollen. Sie versuchen, die traditionelle Maklerbranche auf den Kopf zu stellen.

Alles nur Zockerei?

Besonders die niedrigen Gebühren und die einfache Bedienung lassen bei einigen „Anlegern“ aus dem Vermögensaufbau Zockerei werden und das genaue Gegenteil bewirken. Dem möchte die Europäische Union nun einen Riegel vorschieben, in dem sie das Geschäftsmodell der Neobroker, „Payment for Order Flow“ (PFOF), verbietet.

PFOF bedeutet im Prinzip, dass ein Market Maker einen Broker bezahlt, dessen Kundenorder ausführen zu dürfen: „Als Market Maker werden Börsenmitglieder bezeichnet, die für bestimmte Wertpapiere Geld– und Briefkurse stellen und auf eigenes Risiko und Rechnung selbst handeln. Sie gewährleisten dadurch in vielen Fällen erst eine hinreichende Liquidität. Meist handelt es sich bei ihnen um Banken oder Broker.“ (https://boersenlexikon.faz.net/definition/market-maker/)

Wie können die Market Maker mit den Kundenorder Geld verdienen?

  1. Ein Kunde kauft Aktie X, parallel verkauft ein anderer Kunde Aktie X. Der Market Maker muss nichts machen und verdient den Spread ohne Risiko.
  2. Ein Kunde kauft Aktie X. Der Market Maker verkauft sie ihm, hat die Aktie aber selber noch nicht. Später kauft er Aktie X günstiger ein.
  3. Ein Kunde verkauft Aktie X. Der Market Maker kauft sie ihm ab und verkauft sie später teurer.

Market Maker stehen laufend sowohl als Käufer als auch als Verkäufer zur Verfügung. In den USA kann der Neobroker Robinhood direkt Kundenorder an Citadel, Virtu o.a. verkaufen. In Deutschland ist das nicht möglich und die Trades müssen über eine Börse laufen. Deshalb wurden Börsensegmente geschaffen, auf denen jeweils nur ein Market Maker tätig ist. Das sind LS Exchange mit Lang & Schwarz oder gettex mit Baader als Market Maker.

EU will das Verfahren verbieten

Das Geschäftsmodell von Neobrokern ist es nun, dass sie fast ausschließlich aus diesen Rückvergütungen leben und den Handel sehr günstig anbieten können. Diese Rückvergütung erhalten auch alle anderen Banken/ Broker, nur sind diese nicht so schlank aufgebaut, um davon leben zu können.  

Die EU möchte nun das PFOF-Verfahren verbieten, weil Interessenskonflikte befürchtet werden, dass Kundenorders an den Handelsplatz gehen, der am meisten rückvergütet. Unabhängig davon gehen Experten davon aus, dass sich Neobroker durch die Zocker finanzieren.

Nichts spricht gegen Aktien, um beim Vermögensaufbau zu unterstützen. Im Rahmen der Hantelstrategie spielen Aktien, neben Edelmetallen und Cash eine Rolle. Zocken mit Aktien bewirkt jedoch das Gegenteil. Für einen gesicherten Vermögensaufbau hilft es, das notwendige finanzielle Wissen zu besitzen. Dieses vermittelt die Schule des Geldes. Hier können Sie umfangreiches Wissen für den Aufbau und die Sicherung Ihres Vermögens erlangen. Weitere Informationen erhalten Sie unter https://schule-des-geldes.de/ .

Ein Teil der Vermögenssicherung besteht auch darin, in Edelmetalle zu investieren. Dabei kann Ihnen das Team der Noble Metal Factory unterstützend zur Seite stehen.

Die Noble Metal Factory unterstützt Menschen seit 10 Jahren dabei, ihre Vermögenswerte langfristig wetterfest zu machen. Investieren auch Sie in altbewährte Werte und blicken Sie gelassener in die Zukunft. In unserem Sortiment finden Sie eine große Vielfalt an Edelmetalle und Münzen, um Ihre Anlage zu diversifizieren. Gern stehen wir für ein kostenfreies Beratungsgespräch zur Verfügung: Telefon 035752 9495 10 oder info@noble-metal-factory.de.


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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.