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Inflation im Juni steigt erstmals seit Februar

Eine Schrumpfung der Wirtschaft in Deutschland und Europa gilt als ein wahrscheinliches Szenario.

Die Teuerungsrate in Deutschland lag im Juni bei 6,4 Prozent. Es war der erste Anstieg seit Februar. Besonders stark stiegen die Preise für Lebensmittel, während die Teuerung bei den Energiepreisen unterdurchschnittlich war. Insgesamt lag die Inflation deutlich über dem Durchschnitt der Mitgliedsstaaten der Eurozone, die allerdings ebenfalls deutlich über dem Inflationsziel blieb. Ein weiterer Zinsschritt der EZB ist wahrscheinlich.

Entwicklung der Inflation seit Jahresbeginn

Im Januar und Februar hatte die Inflation bei jeweils 8,7 Prozent gelegen und sich damit auf dem Niveau der Höchststände des vergangenen Jahres bewegt. Es folgten drei Monate mit rückläufiger Teuerung: 7,4 Prozent im März, 7,2 Prozent im April und 6,1 Prozent im Mai. Im Juni stieg die Inflation nun auf 6,4 Prozent. Zur Einordnung: Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank für die Mitgliedsstaaten der Eurozone liegt bei 2 %.

Bei den Lebensmittelpreisen blieb der Anstieg deutlich höher als die Gesamtinflation. Er betrug 13,7 Prozent. Teure Lebensmittel wirken sich vor allem negativ auf Haushalte mit kleinen bis mittleren Einkommen aus. Hier liegt der Anteil der Lebensmittel an den Gesamtkosten deutlich höher als bei Besserverdienenden. Positiv fiel hingegen die geringe Teuerung bei den Energiepreisen ins Gewicht. Sie lag bei vergleichsweise niedrigen 3 Prozent.

Einige Ökonomen wie Salomon Fiedler von der Berenberg Bank versuchen, die wieder steigende Inflation mit Basiseffekten zu erklären. Das heißt: Die Inflation wäre niedriger, wenn es im vergangenen Jahr keine temporären Gegenmaßnahmen wie das 9-Euro-Ticket oder den Tankrabatt gegeben hätte. Fiedler beziffert diesen Effekt mit mehr als einem Prozentpunkt.

Deutsche Inflation im europäischen Vergleich

Im Vergleich zu den anderen Ländern der Eurozone war die Inflation im Juni überdurchschnittlich hoch. Im Mittel der Mitgliedsstaaten belief sich die Teuerung auf 5,5 Prozent. Die EZB wird auf die zwar zurückgegangene, aber immer noch hohe Inflation im Juli voraussichtlich mit einem weiteren Zinsschritt reagieren. Es wäre die achte Zinsanhebung in Folge. Derzeit liegt der Einlagesatz der EZB bei 3,5 Prozent und damit so hoch wie seit 22 Jahren nicht mehr.

Allerdings sind hohe Zinsen ein zweischneidiges Schwert. Während sie sich positiv auf die Entwicklung der Inflation auswirken können, haben sie zugleich einen dämpfenden Effekt auf die wirtschaftliche Aktivität von Unternehmen und Verbrauchern. Eine Schrumpfung der Wirtschaft auf Gesamtjahresbasis in Deutschland und Europa gilt deshalb als ein mögliches oder sogar wahrscheinliches Szenario.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.