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Goldreserven: Diese Länder haben kräftig zugekauft

Verschiedene Länder haben in den letzten Wochen ihre Goldreserven aufgestockt. Dabei handelt es sich vor allem um asiatische Länder. Auch für Privatanleger kann die Investition in Gold sinnvoll sein.

Die Notenbanken verschiedener Länder haben in den letzten Wochen verstärkt Gold zugekauft, um ihre Währungsreserven anzulegen. Wie der World Gold Council (WGC) ermittelt hat, sind die weltweiten Goldreserven um 176 Tonnen gestiegen. In Deutschland gingen die Goldbestände zugunsten der staatlichen Münzproduktion um 1,3 Tonnen zurück. Die weltweit größten Goldkäufer unter den Notenbanken befinden sich in Asien.

Erfassung der weltweiten Goldreserven durch den WGC

Auf der Grundlage der jeweiligen Länderangaben und des Datenpools des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat der WGC seine Liste der weltweiten Goldreserven aktualisiert. Die Goldbestände vom April und teilweise vom März 2021 sind enthalten. Die weltweit gemeldeten Goldreserven liegen bei 35.394,8 Tonnen. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Anstieg um 176,2 Tonnen. Nicht alle Länder machen regelmäßige Angaben zu ihrem Besitz an Gold, beispielsweise Israel, Iran und Nordkorea. Seit September 2019 hat China keine Anpassung seiner offiziellen Bestände an Gold gemeldet. Erst im März 2020 gab Russland bekannt, vorerst kein Gold mehr zu kaufen. 

Rückgang der Bestände in Deutschland

Während die Notenbanken vor allem der asiatischen Länder zuletzt verstärkt Gold gekauft haben, um ihre Währungsreserven anzulegen, sind die Goldbestände in Deutschland um 1,3 Tonnen gesunken. Die entnommenen Reserven könnten mit der jährlichen Münzproduktion im Zusammenhang stehen. Das Bundesfinanzministerium erwirbt Gold von der Bundesbank, um Gedenkmünzen im Wert von 20, 50 und 100 Euro herzustellen. Aktuell liegen die deutschen Goldreserven bei 3.361,1 Tonnen.

Thailand mit beachtlichem Zukauf

Der größte Goldkäufer des Monats ist Thailand. Gemäß der aktuellen Liste besitzt das asiatische Land nun 197,5 Tonnen Gold. Gegenüber dem Vormonat ist das ein Plus von 43,5 Tonnen oder 48 Prozent. Diese Bestandszunahme lässt darauf schließen, dass die Notenbank über größere Währungsreserven verfügt, die sie in Gold angelegt hat. 

Weitere Goldinvestoren in Asien

Nicht nur Thailand, sondern auch verschiedene andere Länder aus dem asiatischen Raum haben ihre Währungsreserven in Gold angelegt. Die Türkei steht an zweiter Stelle nach Thailand und verfügt gegenwärtig über 526 Tonnen Goldreserven. Gegenüber dem Vormonat stieg der Bestand um 13,4 Tonnen. In den Beständen der Türkei ist auch Gold enthalten, das von den Geschäftsbanken bei der türkischen Zentralbank hinterlegt wurde. 

Die Goldbestände haben sich auch in anderen asiatischen Ländern stark nach oben verändert. Japan hat in den letzten Wochen mit einem beachtlichen Goldankauf von 80,8 Tonnen für Aufsehen gesorgt. 

Kambodscha hat seine Goldbestände aufgestockt und verfügt jetzt über 50,4 Tonnen Gold. Das sind 4,9 Tonnen mehr als im Vormonat. Einen Zugang von 3,3 Tonnen verzeichnen die Vereinigten Arabischen Emirate. Sie besitzen nun 54,2 Tonnen Gold.

Ihre Goldreserven aufgestockt haben auch die früheren Sowjetrepubliken im asiatischen Raum. Usbekistan erwarb in den letzten Wochen 8,5 Tonnen, Kasachstan 4,6 Tonnen und Kirgisien 3,8 Tonnen Gold. In der Ukraine, die ebenfalls zur Sowjetunion gehörte, betrug der Zukauf nur 0,3 Tonnen Gold. 

Weitere Zukäufe verzeichnet der WGC in der Mongolei mit 2,4 Tonnen und auf den Philippinen mit 0,2 Tonnen.

Veränderungen in weiteren Ländern

Bemerkenswert ist der Zukauf an Gold nicht nur im asiatischen Raum. Unter den europäischen Ländern steht Ungarn an der Spitze, das seine Bestände in den letzten Wochen um 63 Tonnen aufstockte. Deutlich geringer fielen die Zukäufe hingegen in Australien und Serbien aus. Diese Länder kauften jeweils nur 0,1 Tonnen Gold dazu. 

Russland wollte offiziellen Angaben zufolge kein Gold mehr dazukaufen. Das Land hat seine Bestände im Vergleich zum Vormonat um 3,1 Tonnen reduziert und verfügt nun noch über einen Goldbestand von 2.292,3 Tonnen. Auch in Tschechien ist eine Bestandsabnahme um -0,3 Tonnen zu verzeichnen. 

Die Investition in Gold ist gerade in Zeiten mit stark ansteigender Inflation für private Anleger eine notwendige Alternative zu Sparbüchern, Festgeld, Aktien oder Investmentfonds.

Fazit:

In den letzten Wochen haben sich die Goldbestände gemäß dem WGC vor allem in Thailand, Japan, Kambodscha, der Türkei und Ungarn im Vergleich zum Vormonat stark erhöht. In Deutschland gingen die Bestände an Gold zurück, was jedoch der Produktion von Goldmünzen geschuldet ist. Eine sinnvolle Strategie für Privatanleger ist es sicherlich, die Vorgehensweise der Notenbanken nachzuahmen und ebenfalls einen Großteil der persönlichen Reserven und Rücklagen in Gold anzulegen.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.