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Gold und sonst nichts – der richtige Fokus

Gold und sonst nichts – warum das Edelmetall immer stärker in den Fokus rückt

Die Nachfrage nach dem glänzenden Edelmetall lässt sich in den Geschichtsbüchern bis in die Anfänge der Menschheit zurückverfolgen. Seit der Mensch in der Lage ist das seltene Edelmetall zu schöpfen, möchte er es haben: als Schmuck oder aber Zahlungsmittel beziehungsweise Wertanlage. Daran hat sich in den letzten Jahrhunderten nichts verändert und wird es auch in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten nicht.

Schwankungen gibt es natürlich auch am Goldmarkt

Auf Tages-, Wochen- oder Monatssicht betrachtet, existieren selbstverständlich auch Schwankungen am Goldmarkt – das ist ganz normal überall da, wo Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen. Der historische Verlauf von Gold zeigt aber vor allem eines: eine konsequent nach oben verlaufende Linie, steigende Kurse also. Möchte man sich die Zahlen einmal im Detail anschauen, wird das so sogar noch deutlicher als visuell. Nach einem ehemaligen Hoch von rund 850-US-Dollar in 1980 hatte Gold einen schweren Stand, brauchte gar zwei Jahrzehnte, um Anleger wieder glücklich zu machen. Wobei die, die regelmäßig in Gold investierten, schon viel eher wieder glücklich wurden, denn nach einer Bodenfindung bei etwa 250 US-Dollar wurde die Erfolgsstory des Edelmetalls konsequent fortgesetzt.

So gab es 2011 schließlich ein Hoch von 1.900 US-Dollar, bevor der weitere Weg wieder kurz einige Jahre holprig wurde und sich zum Januar 2016 sogar beinahe vom vorläufigen Hoch halbierte. Danach passierte das, was bisher immer in der Geschichte von Gold passierte: es kam ein erneuter Aufschwung. Diesmal wurde im Zuge der Corona-Pandemie und der expansiven Geldpolitik der Notenbank ein neues, vorläufiges Allzeithoch erreicht, diesmal waren es etwa 2.060 US-Dollar, danach fiel Gold kurz auf unter 1.700 US-Dollar und pendelte sich seither zwischen diesem Wert und 1.800 US-Dollar ein.

Was dieser kleine Einblick in die (Kurs-)Geschichte von Gold zeigt ist, dass das Edelmetall keinesfalls schwankungsunanfällig ist, aber auch konsequent alle paar Jahre neue Höhen erreicht. Aufgrund der expansiven Geldpolitik und dazu gehörig auch den historisch niedrigen Leitzins, dürfte diese Erfolgsgeschichte schon bald eine Fortsetzung erfahren. Golds größte Vorteile blieben schließlich erhalten: Es ist ein wertstabiles Asset, das auch als Währung agieren kann und Anleger vor allem gegen die Inflation schützt, von der es zuletzt mehr gab, als den meisten Menschen lieb sein dürfte.

Gold entwertet nicht, Geld hingegen schon

Es reicht ein kurzes Gespräch mit den Eltern oder Großeltern um zu erfahren, wie sehr Geld die letzten Jahrzehnte entwertete. Die Zeiten, in denen man eine Cola für 5 US-Cent kaufte, sind längst vorbei. Jedes Jahr wird Geld weiter entwertet, was im Sinne der Regierungen ist. Diese gegenfinanzieren indirekt ihre eigene Schuldenlast, indem eine kontinuierliche Entwertung von Geld gewünscht ist, da so auch die Schuldenlast reduziert wird und sich weiterhin Spielräume für neue Schulden ergeben. Gold hingegen ist schon per Definition nicht nur in seiner Menge begrenzt, es hat im weitesten Sinne auch nach wie vor den gleichen Wert wie vor vielen Jahrzehnten. Das bedeutet, dass man mit einer Unze Gold heute noch immer ungefähr so viel kaufen kann, wie beispielsweise vor fünf Jahrzehnten.

Dieser Prozess der Geldentwertung wird nicht plötzlich zum Erliegen kommen. Was man im Fachjargon Inflation nennt, ist nichts anderes als solch eine kontinuierliche Entwertung. Selbst wenn die eigentlich verfügbare Geldmenge in der eigenen Geldbörse ansteigt, bringt das nur wenig, wenn sich für diese höhere Geldmenge weniger kaufen lässt, als noch vor Jahren oder Jahrzehnten. Wer nicht konsequent an Kaufkraft verlieren möchte, muss sich also mit einem Asset absichern, welches eben diese Kaufkraft erhält und idealerweise sogar noch, wie bei Gold der Fall, einen Zugewinn erzielt.

Gold sollte vor allem mit Währungen verglichen werden

Manchmal wird Gold fälschlicherweise anderen Assets gegenübergestellt, zum Beispiel den in der Vergangenheit seht gut rentierenden Tech-Aktien. Dieser Vergleich ist aber falsch, denn Gold muss aufgrund seiner Quasi-Stellung als Währung auch mit Währungen verglichen werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Gold bereits ein geringeres Risiko als beispielsweise Aktien unterstellt werden darf. Ebenso zeigt sich im direkten Vergleich mit Geldwährungen, wie gut Gold eigentlich Wert erhält. Das trifft übrigens genauso auf Anleihen zu. Aufgrund der mittlerweile bereits seit vielen Jahren andauernden Niedrigzinsphase schlagen diese heutzutage nicht einmal mehr die Inflation. Damit sind sie auch als sicherer Hafen für Anleger uninteressant geworden, die in Gold noch einen tatsächlichen, echten und greifbaren sicheren Hafen erhalten.

Mit Gold lässt sich der Mittelsmann eliminieren

Eine gesunde Portion Skepsis steht jedem Menschen gut zu Gesicht – besonders in Geldfragen. Gold hat gegenüber Papier-Assets den Vorteil, dass man es zwar als solches kaufen kann, aber eben genauso gut als physischer Bestand, den man dann tatsächlich in den Händen hält – und nicht von Drittparteien wie Brokern oder Banken verwalten lassen muss.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.