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Gold & Silber-Glossar: Das sind die wichtigsten Begriffe im Edelmetallhandel

Die Welt der Edelmetalle ist voller interessanter und wissenswerter Fakten. Gerade Menschen, die sich zum ersten Mal mit diesem Thema beschäftigen, staunen nicht selten über die Fülle von Informationen, Eckdaten, Namen und Begriffen. Damit sich Anfänger hier etwas leichter zurechtfinden, kann ein Glossar für Edelmetallinteressierte nützlich sein. Das Team der NMF OHG hat daher nachfolgend die wichtigsten Begrifflichkeiten rund um den An- und Verkauf von Gold, Silber, Platin und Palladium zusammengetragen und kurz erklärt. Sollten Sie weitere Fragen zum Thema Edelmetallhandel haben, stehen wir Ihnen gern beratend zur Seite.

Barren

Edelmetalle zur Lagerung sowie für gewerbliche und staatliche Investitionen werden – vor allem in größeren Mengen – häufig vor allem als Barren gehandelt. Grundsätzlich weisen Barren im Gegensatz zu Münzen keinen Nennwert auf, sondern sind mit einer eingeprägten Gewichtsangabe versehen. Für Privatanleger sind Barren vor allem in kleineren Einheiten sowie als sogenannte Tafelbarren (mehrere zusammengefügte Barren, die sich wie bei einer Tafel Schokolade einzeln abbrechen lassen) interessant.

Edelmetallkonto

Auf Edelmetallkonten (auch Edelmetalldepots) werden keine Euro-, Dollar oder Fremdwährungsbeträge, sondern die entsprechenden Gewichtseinheiten der Edelmetalle verbucht. Der Kauf von Gold, Silber, Platin und Palladium wird mit einem Edelmetalldepot vor allem für Kleinanleger erheblich vereinfacht, da auch schon für geringe Beträge Edelmetalle erworben werden können. Bei vielen Edelmetalldepots lassen sich nicht nur Edelmetalle kaufen oder verkaufen, vielmehr ist auch der Abruf bzw. die Auslieferung physischer Edelmetalle möglich.

Feinunze / Feingehalt

Die Feinunze ist eine Gewichtseinheit, in der Edelmetalle üblicherweise gemessen werden. Eine Feinunze wird mit „Oz“ abgekürzt und entspricht exakt dem Gewicht von 31,1 Gramm.

Das Feingehalt gibt die genaue Menge des Edelmetalls an, welches ein Objekt enthält. Für gewöhnlich erfolgt die Bezeichnung in Tausendstel, also zum Beispiel 999/1000. Münzen oder Barren mit einem solchen Feingehalt sind somit praktisch reine Edelmetalle ohne Zusätze geringwertigerer Materialien. Manchmal wird auch die Bezeichnung „Karat“ als Begriff für den Feingehalt von Gold verwendet. Hier entspricht ein Wert von 24 Karat 100 Prozent reinem Gold, 14 Karat weisen einen Feingehalt von 585/1000 („585-er Gold“) und 8 Karat von 333/1000 („333er“- Gold) auf.

Kursfixierung

Die Preise für Gold, Silber, Platin und Palladium schwanken ständig. Um bei An- und Verkaufsgeschäften den Kunden trotzdem eine gewisse Stabilität zur Durchführung der Transaktion zu gewährleisten, fixieren viele Edelmetallhändler den Kurs des betroffenen Produkts für eine gewisse Zeit. Der Kunde kann das Geschäft dann zu diesem festgeschriebenen Preis ausführen, auch, wenn sich der Kurs zwischenzeitlich verändert hat.

Limitauftrag

Wie aus dem Aktienhandel bekannt, kann auch beim Kauf oder Verkauf von Edelmetallen eine genau definierte Preisgrenze festgelegt werden, nach deren Über- oder Unterschreiten eine Kauf- bzw. Verkaufsorder ausgelöst wird. Mit einem Limitauftrag lassen sich Gewinne sowohl sichern als auch günstige Einstiegspreise nutzen.

London Fixing / Spotpreis

Beim London Fixing wird zweimal pro Geschäftstag (einmal um 11:30 Uhr und einmal um 16:00 Uhr MEZ) der weltweit gültige Goldkurs in US-Dollar je Feinunze festgelegt.

Im Gegensatz zum London Fixing wird beim Spotpreis der Kurs ständig aktualisiert und orientiert sich an Angebot und Nachfrage. Im klassischen Edelmetallhandel für Unternehmen und Endverbraucher ist der Spotpreis von größerer Bedeutung als das London Fixing.

Nennwert

Auf den meisten Gold- und Silbermünzen ist der Wert in einer bestimmten Währung aufgedruckt (etwa „50 Dollar“ oder „20 Euro“). Dieser Nennwert bezeichnet den Betrag, den eine solche Münze im allgemeinen Zahlungsverkehr besitzt. Da der Nennwert jedoch normalerweise weit unter dem Wert des verwendeten Edelmetalls der Münze liegt, ist er rein theoretischer Natur und spielt im Edelmetallhandel grundsätzlich keine Rolle.

Spread

Der Spread ist die Spanne zwischen dem Ankauf und dem Verkaufspreis von Edelmetallen.
Je größer die Stückelung ist, desto kleiner ist der Spread. Wird das Material knapper, steigt die Nachfrage und der Spread erhöht sich. Ebenso ist bei den Weißmetallen der Spread aufgrund der MwSt. höher als beim Gold.

Aufgelder

Das sind Aufwendungen für die Verarbeitung der Rohmetalle in Barren und Münzen, deren Prägung, sowie Transportkosten mit Versichungsaufwänden und die Absicherung gegen Kursschwankungen. Diese Gesamtkosten werden zusätzlich auf den Wert des eigentlichen Metalls aufgeschlagen.

Drei Richtlinien für den Edelmetallkauf

Lassen Sie mich abschließend noch drei Dinge nennen, die Sie beim Kauf von Edelmetallen wissen sollten.

  1. Gold hat niedrigere Aufgelder und Gesamt-Spreads als die anderen Edelmetalle.
  2. Barren haben niedrigere Aufgelder und Gesamt-Spreads als Münzen.
  3. Größere Barren (ab 3 g) haben niedrigere Aufgelder und Gesamt-Spreads als kleinere Barren (unter 3 g).

Es gilt für Kapitalanlagen, je größer das Gewicht, desto günstiger der Spread und Aufgelder. Kleinere Barren haben einen höheren Spread und Aufgelder. Sie eignen sich sehr gut als Geschenk oder „Notgroschen“ im heimischen Tresor.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.