Die Inflation und der Euro
Was ist Inflation?
In den Medien ist davon zu lesen, dass die Inflation derzeit stark steigt. Wenn man sich unter dem Begriff nichts vorstellen kann, bedeutet er per Definition (Duden) eine „anhaltende allgemeine Erhöhung des Preisniveaus und dadurch bedingter Rückgang der Kaufkraft einer Währung„. Dies sollte mittlerweile jeder am eigenen Leib zu spüren bekommen haben. Seien es die hohen Energiepreise (Strom, Benzin, Gas, usw.) oder auch Lebensmittel. Hier gibt es aus verschiedenen Gründen massive Teuerungen.
Gründe der Teuerungen
Mehrere sind in den Medien präsent: der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie. Beide haben gemeinsam, dass sie das Angebot nachgefragter Güter reduzieren und somit die Nachfrage und auch die Preise steigen. Im Krieg sind Versorgungswege des freien Handels blockiert, sodass Exportgüter der Ukraine nicht außer Landes geschafft werden können. Dazu zählen u. a. Weizen, Sonnenblumenkerne.
Im Umkehrschluss bedeutet das eine Verteuerung bei Waren wie Mehl, Pflanzenöl und Fleisch. Russland drosselt die Lieferungen von Gas und Öl in die EU – das Angebot wird verknappt, die Nachfrage ist hoch, die Preise steigen. Für jede Produktion wird Energie benötigt. Steigt ein Teil der Produktionskosten, steigt am Ende auch der Preis für das Produkt.
Die Corona-Pandemie sorgt dafür, dass Güter aus fernen Ländern zum einen nicht ins Schiff (ausgefallene Produktion, fehlende Hafenmitarbeiter für die Verladung) kommen. Zum anderen nicht vom Schiff kommen (Stau in den Häfen, fehlendes Personal für Entladung und Abtransport von den Häfen ins Hinterland). Auch hier wird das Angebot verknappt.
Des Weiteren werden die Preise auch durch die geplante Erhöhung des Mindestlohns ab 01.10.22 steigen, weil die gesteigerten Produktionskosten auf die Verbraucher umgelegt werden (Lohn-Preis-Spirale).
Ein Ende dieser Entwicklung?
Diese Gemengelage und die beträchtliche Erhöhung des Geldumlaufs im Verhältnis zur Produktion führen zum Anziehen der Preise. Ein Ende dieser Entwicklung wird in meinen Augen erst erreicht, wenn der EURO das Zeitliche gesegnet hat.
Eine für viele sicher provokante Aussage. Doch ist die Geschichte ein guter Lehrer. Sie zeigte uns immer wieder, was die Konsequenz der „Verschlechterung der Münze“ ist. In den letzten Jahren musste ich in diesem Zusammenhang immer wieder an das Zitat des leider im Jahr der EURO-Einführung verstorbenen Börsen- und Finanzexperten Andre Kostolany denken: „Inflation ist zunächst ein laues Bad, dann wird das Wasser immer heißer, und am Schluss explodiert die Wanne.“ Mittlerweile bin ich mir sehr sicher, dass er damit recht haben wird.