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Die Inflation in der Eurozone hält sich hartnäckig

Der Chef der österreichischen Nationalbank Robert Holzmann geht davon aus, dass die Inflation im Jahr 2023 nicht wesentlich zurückgehen wird. Insbesondere die anhaltend hohe Kerninflation bereitet dem Notenbanker Sorgen. Welche Maßnahmen empfiehlt er? Welchen Ausweg gibt es für Anleger?

„Dauert noch sehr lange, bis die Inflation zurückgeht“

„Ich erwarte, dass es noch sehr lange dauert, bis die Inflation zurückgeht“, äußert sich Robert Holzmann gegenüber dem Handelsblatt und verweist auf historische Erfahrungen. Diese haben gezeigt, dass eine Inflation von acht Prozent oder darüber nur sehr allmählich zurückgefahren werden kann.

Die Teuerungsrate in der Eurozone hatte sich zuletzt nur geringfügig abgeschwächt: von 8,6 Prozent im Januar auf 8,5 Prozent im Februar. Der ohnehin minimale Rückgang verdeckte außerdem eine entgegengesetzte Entwicklung. Die Kerninflation stieg im Februar von 5,3 Prozent auf 5,6 Prozent. Bei der Berechnung der Kerninflation werden die volatilen Bestandteile Energie und Lebensmittel ausgeklammert.

Welche Maßnahmen könnten helfen?

Aktuell liegt der Einlagesatz, zu dem Geschäftsbanken kurzfristig nicht benötigtes Geld bei der EZB „parken“ können, bei 2,5 Prozent. Erst ab 4 Prozent setzt laut Holzmann eine restriktive Wirkung ein. Er empfiehlt Zinsanhebungen um jeweils 50 Basispunkte im März, April, Mai und Juni. Der Einlagesatz läge dann bei 4,5 Prozent.

Allerdings ist sich der österreichische Notenbanker nicht sicher, ob selbst dieses Zinsniveau ausreichend wäre. Holzmann hält die Inflation für so hartnäckig, dass noch weitere Zinsschritte erforderlich sein könnten. Als ergänzende Maßnahme hält Holzmann ebenso eine schnellere Reduzierung des Anleihebestands der EZB für denkbar. Im März hat die Europäische Zentralbank damit begonnen, 15 Milliarden Euro pro Monat auslaufen zu lassen.

Was wären die Folgen für Konjunktur und Bürger?

Für die Konjunktur würden weitere deutliche Zinsschritte sehr wahrscheinlich einen Dämpfer bedeuten, sodass überwunden geglaubte Rezessionsszenarien für das laufende Jahr wieder wahrscheinlicher werden. Derzeit liegen die Wachstumsschätzungen für die Eurozone noch knapp im positiven Bereich.

Für die Bürger könnte eine anhaltend hohe Inflation gepaart mit deutlichen Zinsanhebungen das Schlechteste aus zwei Welten zusammenbringen. Erstens würden die monatlichen Belastungen weiter zunehmen, auch wenn sich der Schwerpunkt der Teuerung von Energie und Lebensmittel auf andere Bereiche verlagert.

Zweitens würden Kreditnehmer die steigenden Zinsen sehr deutlich zu spüren bekommen. Sollte sich das Szenario einer Rezession doch noch bewahrheiten, sind zudem negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt vorstellbar. Der einzige kleine Lichtblick ist die Tatsache, dass festverzinsliche Wertpapiere wieder höhere Renditen erzielen würden. Solange die Verzinsung allerdings nicht mit der Inflation Schritt hält, bleibt die Rendite real negativ.

Edelmetalle als aktuelle Chance?

Einen möglichen Ausweg aus Sicht der Anleger stellen aktuell Investments in Edelmetalle dar. Sowohl der Goldpreis als auch der Silberpreis notieren inzwischen wieder deutlich unter dem Niveau vom Januar, ohne allerdings die Tiefstände des Jahres 2022 durchbrochen zu haben. Eine andauernde Abwärtsbewegung ist für die beiden Edelmetalle nicht wahrscheinlich.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.