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China exportiert weniger – und rutscht in die Deflation

Deutsche Unternehmen, die sich seit jeher stark in China engagieren, hatten eigentlich auf ein starkes Wachstum gehofft. Um das hierzulande aktuell nicht mehr existente Wachstum auszugleichen.

Zwei Hiobsbotschaften erreichten die Weltgemeinschaft aus China innerhalb von nur zwei Tagen: Zuerst enttäuschten die Exportzahlen des Reichs der Mitte, bedingt durch die global gedämpfte Nachfrage. Danach musste das Wirtschaftsministerium auch noch eine Deflation publik machen – und der Immobilienmarkt schwankt noch immer. Was bedeutet das für deutsche Unternehmen?

Import- und Exporterwartungen weit verfehlt

Ursprünglich sollte die Öffnung Chinas nach der Corona-Pandemie für globale Wachstumsimpulse sorgen. Damit ist es in Anbetracht der jüngsten Zahlen aus der Volksrepublik erst einmal vorbei. Die Exporte im Juli reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um 14,5 % – nachdem auch die vorherigen Monate schon alles andere als gut liefen. Historisch betrachtet ist es das schlechteste Exportergebnis seit dem Februar 2020 – damals bedingt durch die Corona-Lockdowns.

Auf der Import-Seite sehen die Zahlen mit 12,4 % weniger gegenüber dem Vorjahr nicht viel besser aus. Beide Zahlen verfehlten die Erwartungen von Banken und Analysten und schieben Wachstumshoffnungen einen Riegel vor. Deutsche Unternehmen, die sich seit jeher stark in China engagieren, hatten eigentlich auf ein starkes Wachstum gehofft – um das hierzulande aktuell nicht mehr existente Wachstum auszugleichen. Nun dürften Autobauer ebenso wie der in China stark investierte Chemie-Konzern BASF ihre eigenen Prognosen neu anpassen, wenn sowohl der Binnenmarkt als auch Chinas Wirtschaft schwächeln.

Die Verantwortlichen der Volksrepublik begründen den Rückgang mit der reduzierten globalen Nachfrage. Die wiederum aus der Kombination von stark steigenden Zinsen und hoher Inflation im Westen resultiert. Vom chinesischen Immobilienmarkt, der sich bereits seit Jahren in der Krise befindet, dürften ebenfalls keine Wachstumsimpulse ausgehen.

Obgleich die Import- und Exportzahlen für die politischen Akteure Chinas, die der Wirtschaft bereits Unterstützung zusicherten, wenig Anlass zur Freude geben dürften, geht man in der Volksrepublik nach wie vor von einem jährlichen Wirtschaftswachstum von rund 5 % aus. Was immer noch rund 5 % mehr als in der Bundesrepublik wären.

Während in Deutschland die Inflation noch immer grassiert, rutscht China in die Deflation

Sowohl auf Importe und Exporte als auch das Wirtschaftswachstum dürften sich die jüngsten Zahlen zur Inflation auswirken – die in China nun zu einer Deflation wurde. Die Verbraucherpreise sind in der Summe also gesunken, um exakt 0,3 %, nachdem sie im Vormonat stagnierten. Während Deutschland also nach wie vor mit einer Inflation jenseits der 6 % zu kämpfen hat, wird Geld in China wieder weitaus wertvoller. Was wiederum die Investitionslust von Unternehmen ebenso wie die Konsumlaune von Verbrauchern dämpft. In deflationären Zeiten, wo Geld an Wert gewinnt, statt wie bei einer Inflation an Kaufkraft zu verlieren, halten alle Beteiligten ihr Geld lieber zusammen.

Die Erzeugerpreise in China sind bereits seit zehn Monaten deflationär. Auch im Juli reduzierten sie sich auf 4,4 % gegenüber dem Vorjahr. Deflation, reduzierende Erzeugerpreise und Einbrüche bei Importen und Exporten, sind für die Volksrepublik auch deshalb ein Problem, weil im Reich der Mitte aktuell eine historisch hohe Jugendarbeitslosigkeit herrscht. Die Arbeitslosenquote unter Jugendlichen in städtischen Regionen beziffert sich mittlerweile auf mehr als 21 %. Sollte die globale Nachfrage nicht anziehen, wird es für China schwierig, diese Millionen von Menschen in Arbeit zu bringen. Und der wirtschaftliche Abschwung würde auch am Rest der Welt nicht spurlos vorbeigehen.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.