1x1 der Finanzen Blog

, , , , , ,

Abstieg an den Aktienmärkten?

Ist ein Ende des Börsenanstiegs voraus? Diese Faktoren sprechen dafür.

Bei einem Blick auf den DAX könnte man meinen, wir befinden uns aktuell in einer Situation der rosigsten wirtschaftlichen Zukunftsaussichten. Nicht nur liegen die Tiefstände des Jahres 2020 lange hinter uns: Sämtliche Verluste seit dem coronabedingten Einbruch sind wettgemacht und der deutsche Leitindex notiert nahe des noch jungen Allzeithochs. Der scharfe Kontrast zwischen wirtschaftlicher Tristesse und Goldgräberstimmung am Aktienmarkt sollte alle Alarmglocken schrillen lassen.

Deutschland in der Rezession

Die Katze ist zwar noch nicht aus dem Sack. Ihr Kopf schaut aber schon heraus. Deutschland befindet sich in einer Rezession. Dass diese noch nicht in den Schlagzeilen auftaucht, liegt einfach daran, dass das zweite Quartal noch läuft und eine Rezession erst nach dessen Ende offiziell bestätigt werden kann. Forschungsinstitute haben aber wenig Zweifel, dass nach dem Negativwachstum im ersten Quartal auch Negativwachstum im zweiten Quartal folgen wird. Das ist die Definition einer Rezession.

Zinsen werden weiter steigen

Eine Rezession würde eigentlich eine Lockerung der Geldpolitik erfordern. Davon kann aber weder in den USA noch in Europa die Rede sein. EZB und Fed werden die Zinsen weiter anheben, wobei nur vorübergehende Pausen möglich sind. Der Grund: Die Inflation ist zwar von ihren Höchstwerten etwas heruntergekommen, liegt aber gemessen an den Inflationszielen im Bereich von zwei Prozent immer noch jenseits von Gut und Böse. Soll tatsächlich wieder eine Inflation von zwei Prozent erreicht werden, geht das nur durch zumindest billigend in Kauf genommenes Abwürgen der Wirtschaft.

Geopolitische Risiken

Egal, ob man es Decoupling oder Derisking nennt: Eine wie auch immer geartete Fragmentierung des weltweiten Handelssystems steht vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen China und den USA außer Frage. Es wird zwar nicht so ausgesprochen, aber im Grunde steht damit Deutschlands exportorientiertes Wirtschaftsmodell insgesamt in Frage, das auf möglichst ungestörte Handelsströme angewiesen ist.

Erschwerend kommt hinzu, dass die deutsche Automobilindustrie einer der großen Verlierer der Elektrifizierung des Autos sein wird. Tesla, BYD und eine ganze Reihe anderer chinesischer Hersteller werden VW und Co. den Rang ablaufen. Die noch bestehende gute Marktposition deutscher Hersteller beruht fast ausschließlich auf Verbrennern.

Keine Basis für anhaltende Kursanstiege

An den Aktienmärkten selbst mehren sich auch ominöse Signale. Eines davon ist die Bedeutung weniger Aktien für die Gesamtentwicklung der Indizes. Im NASDAQ 100 sind Kursanstiege derzeit auf 25 % der Werte zurückzuführen, die 75 % mit nach oben ziehen müssen. Eine Monsterperformance weniger Aktien wird also zur Voraussetzung dafür, dass es insgesamt nach oben geht. Das ist keine tragfähige Basis für anhaltende Kursanstiege.

Wie sollten Anleger jetzt reagieren?

Anleger befinden sich aktuell im Gewinn, zumindest wenn man auf den DAX gesetzt hat. Diese – je nach Einstiegsdatum durchaus beträchtlichen – Gewinne können in der aktuellen Lage zumindest teil realisiert werden. Zugleich bietet Gold nach dem leichten Rücksetzer der vergangenen Wochen wieder einen guten Einstiegszeitpunkt.

Zwar ist es auch beim gelben Edelmetall nicht weit bis zum Allzeithoch. Dieses liegt aber nicht viel höher als die Höchststände der letzten langfristigen Kursspitzen aus dem Jahr 2011. Es gab eine jahrelange Konsolidierung. In anderen Worten: Hier sollte noch viel Luft nach oben sein. Dafür sprechen nicht zuletzt auch starke Zukäufe der Zentralbanken.

Die Noble Metal Factory unterstützt Menschen seit 10 Jahren dabei, ihre Vermögenswerte langfristig wetterfest zu machen. Investieren auch Sie in altbewährte Werte und blicken Sie gelassener in die Zukunft. Gern stehen wir für ein kostenfreies Beratungsgespräch zur Verfügung: Telefon 035752 9495 10 oder info@noble-metal-factory.de.


Beitrag von 1x1 der Finanzen Blog teilen:
Foto des Autors

Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.