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Kurseinbruch am Krypto-Markt – Bitcoin nicht als Kapitalanlage geeignet

Insbesondere in Phasen einer sehr positiven Entwicklung von Krypto-Markt stellen sich Anleger häufiger die Frage, ob ein Investment in Kryptowährungen nicht vielleicht eine gute Alternative zu anderen Anlageformen sein könnte. Dabei wird beispielsweise der Bitcoin mit einem Investment in physische Edelmetalle wie Gold und Silber verglichen. Dass es zwischen digitalen Währungen und Gold im Hinblick auf die Eignung als langfristige Geldanlage nach wie vor erhebliche Unterschiede gibt, macht einmal mehr der momentane Kurseinbruch am Krypto-Markt deutlich.

Kryptowährungen erheblich volatiler als der Goldpreis 

Wenn Anleger tatsächlich nach einem langfristigen Investment und nicht nur nach einer kurzfristigen Spekulation suchen, dann dürfte der Vergleich zwischen Gold und Kryptowährungen eindeutig ausfallen. Gegen eine langfristige Anlage in Bitcoin & Co. spricht bereits, dass der Krypto-Markt erheblich volatiler als der Goldpreis ist. Dazu muss man lediglich die Kursverläufe der vergangenen Monate und Jahre gegenüberstellen. Da eine möglichst geringe Volatilität jedoch eine wichtige Grundlage für eine solide und langfristige Kapitalanlage ist, scheiden digitale Währungen allein aufgrund dieser Tatsache im Grunde für ein langfristiges Investment an der Stelle bereits aus. Das gilt erst recht für den Aufbau einer privaten Altersvorsorge.

Ein Blick auf die letzten 12 Monate

Grundsätzlich lässt sich natürlich relativ einfach behaupten, dass zum Beispiel der Krypto-Markt deutlich volatiler als der Goldmarkt wäre. Daher möchten wir dies einmal mit Zahlen belegen und daher einen Blick auf die jeweilige Entwicklung der letzten zwölf Monate werfen. Dazu stellen wir ganz einfach die Preise des Bitcoins denen des physischen Goldes innerhalb der letzten zwölf Monate gegenüber und betrachten uns anhand einiger Eckpunkte etwas genauer die entsprechende Entwicklung.

Gold

  • Juni 2020: ca. 1.550 Euro
  • September 2020: ca. 1.600 Euro
  • Dezember 2020: ca. 1.520 Euro
  • März 2021: ca. ca. 1.450 Euro
  • Mai 2021: ca. 1.550 Euro

Bitcoin

  • Juni 2020: ca. 9.000 Euro
  • September 2020: ca. 10.000 Euro
  • Dezember 2020: ca. 20.000 Euro
  • März 2021: ca. 50.000 Euro
  • Mai 2021: ca. 30.000 Euro

An dieser jeweiligen Preisentwicklung erkennen Sie beim Unterschied zwischen Bitcoin und Gold mehrere Dinge. Zum einen ist die Volatilität bei der digitalen Währung erheblich höher als beim physischen Gold. Innerhalb von nur zwölf Monaten hat der Bitcoin auf der einen Seite eine positive Performance von über 600 Prozent erzielt. Auf der anderen Seite allerdings in der Spitze auch einen Preisverfall von über 40 Prozent verbuchen müssen. Die Schwankungsbreite bewegt sich also im Bereich von über 640 Prozent.

Beim Gold hingegen ist die Volatilität erheblich niedriger, denn die Ausschläge reichen von ca. 10 Prozent (Kursanstieg) bis zu rund 10 Prozent (Preisrückgang). Daher beläuft sich die Schwankungsbreite beim Edelmetall innerhalb der letzten zwölf Monate um lediglich etwa 20 Prozent, ohne größere Zwischenausschläge.

Hohe Volatilität an Krypto-Markt: Spekulation ja, langfristige Investitionen nein!

Je größer die Volatilität eines Basiswertes ist, desto höher sind zwar einerseits die Chancen auf überproportional hohe Gewinne. Auf der anderen Seite ist dies allerdings immer mit einem enorm hohen Risiko verbunden. Zwar konnten natürlich in der Vergangenheit beispielsweise mit dem Bitcoin zahlreiche Trader und Spekulanten enorme Gewinne erzielen. Allerdings gab es ebenso viele Trader, die gerade in der aktuellen Phase deutliche Kursverluste hinnehmen müssen. 

Deswegen ist das Ergebnis des Vergleichs zwischen Bitcoin und Gold im Hinblick auf die Frage, ob sich Kryptowährungen tatsächlich als Alternative zu physischen Edelmetall als langfristige Geldanlage eignen, relativ eindeutig. Bitcoin & Co. sind zwar für eine risikoreiche Spekulation bestens geeignet, jedoch nicht als längerfristige Kapitalanlage. Neben der extrem hohen Volatilität kommt noch ein weiterer gravierender Faktor hinzu, der gegen den Handel mit Kryptowährungen als langfristiges Investment spricht. 

Regionale Verbote der Kryptowährungen nicht unwahrscheinlich

Eine grundlegende Eigenschaft einer langfristigen Kapitalanlage sollte immer sein, dass es diese Art des Investments auch in 5, 10 oder 20 Jahren noch gibt. Dies gilt nahezu uneingeschränkt beispielsweise für die folgenden Anlageformen:

  • Aktien
  • Immobilien
  • Edelmetalle (physisch)

Bei Kryptowährungen hingegen weiß momentan niemand, ob es den Bitcoin und andere digitale Währungen auch in fünf oder zehn Jahren noch geben wird. Schon jetzt „diskutieren“ manche Staaten, wie zum Beispiel China, immer wieder über ein vollständiges Verbot des digitalen Geldes. Besonders einigen Regierungen und auch Zentralbanken sind die Kryptowährungen ein Dorn im Auge, sodass es nicht auszuschließen ist, dass es die Cryptocoins vielleicht in einigen Jahren gar nicht mehr geben wird. Das gesamte Kapital der Anleger wäre dann komplett verloren, sollte man zuvor nicht mit etwas Glück noch rechtzeitig seine Bestände veräußert haben. Dieses Risiko existiert beim Gold und auch bei anderen Edelmetallen überhaupt nicht, denn diese gibt es – übrigens auch als Investment – schon viele Jahrhunderte. 

Fazit: Bitcoin & Co. keine geeignete Alternative zum Gold

Wenn es einen Beweis dafür bräuchte, dass Kryptowährungen nicht als langfristiges Investment geeignet sind, dann sind das definitiv die momentanen Kurseinbrüche von Bitcoin & Co.. Allein in den letzten vier Wochen verlor zum Beispiel die führende Kryptowährungen Bitcoin über 40 Prozent seines Wertes. Beim Gold hingegen findet sich eine solche Periode nicht, in der das Edelmetall auch nur annähernd in so kurzer Zeit solche Verluste hinnehmen musste. 

Auch wenn Kryptowährungen in der Vergangenheit in ebenso kurzer Zeit bereits hohe Preissteigerungen erfahren haben, ist dies dennoch nur ein weiteres Kennzeichen dafür, dass digitales Geld aufgrund der enormen Volatilität nicht als langfristiges Investment geeignet ist. Bei Gold oder Silber stellt sich die Situation gänzlich anders dar, zumal es diese Edelmetalle auch in Jahrzehnten noch als attraktive Anlageform für Investoren geben wird.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.